Für Bobpilot Richard Oelsner vom BSC Sachsen Oberbärenburg ist die aktuelle Saison gelaufen. Der 26-jährige Junioren-Weltmeister hatte sich im ersten Lauf des Zweierbob-Europacups am Donnerstag in Altenberg beim Start verletzt. Nach der ärztlichen Untersuchung wurde ein Muskelfaserriss oberhalb der Wade diagnostiziert. Also in dem Bereich, der bereits bei seiner vorhergehenden mehrwöchigen Verletzung im vergangenen Herbst betroffen war. Eine ausreichende Heilung zur verbandsinternen Selektion kurz vor der WM 2021 Anfang Februar in Altenberg sei nahezu ausgeschlossen.

Die Saison ist daher für mich beendet“, bestätigte Oelsner am Freitag. „Die Suche nach den Ursachen für die Verletzungen in dem Bereich und die möglichst vollständige Genesung sind mit Blick auf die kommende Olympiasaison wichtiger. Dafür opfere ich nun leider die Chance auf einen erneute WM-Teilnahme“, sagt der Altenberger. „Für meine Jungs tut es mir leid.“ Die Anschieber des Bobteams Oelsner stehen nun anderen Teams zur Verfügung, wenn es dort Bedarf seitens der Piloten geben sollteFest steht dahingehend aber noch nichts. 

 

Oelsner hatte schon während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, eine normale Reha war nicht möglich. Das Training war nur eingeschränkt möglich, hinzu kamen anhaltende Probleme mit der Achillessehne. Dann glückte das Comeback beim scharfen Start in der Weltcup-Selektion. 

Oelsner hatte das dritte deutsche Weltcup-Ticket neben den beiden gesetzten Startern, Doppel-Weltmeister Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) und Doppel-Vizeweltmeister Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude), praktisch in der Tasche. Er verletzte sich aber ausgerechnet beim finalen Ausscheidungsrennen, bei den Deutschen Meisterschaften im November 2020 am Königssee. Damit war entthronte Titelverteidiger zunächst zum Zuschauen verdammt. 

 

Nach seinem zweiten Comeback in diesem Winter sollte Oelsner beim Weltcup Mitte Januar in St. Moritz starten. Daraus wird nun nichts nach dem bitteren Saison-Aus in Altenberg.

Bei der WM im Kohlgrund will der Lokalmatador dann vielleicht zumindest im Spurschlitten antreten, wenn es der Genesungsprozess erlaubt. Im März könnte er dann außerdem für die Berliner Schlittenschmiede FES Material testen, ehe die Vorbereitung auf die Olympia-Saison beginnt. 2022 finden die Winterspiele in Peking statt. Das Bobteam Oelsner will sich unbedingt dafür qualifizieren. Die BOBALLIANZ Sachsen und ihre Förderer und Partner drücken dem Piloten und seinen Anschiebern auch dafür die Daumen!

(skl/Foto: privat)