Nach Platz fünf im Einzel-Rennen bei den Skeleton-Weltmeisterschaften in Winterberg hat Axel Jungk vom BSC Sachsen Oberbärenburg doch noch die ersehnte WM-Medaille geholt. Beim abschließenden Mixed-Wettbewerb fuhr er zusammen mit Jacqueline Pfeifer von der HSG Hochsauerland als „Deutschland 2“ zu Bronze.

Während es für Jungk der zweite Podiumsplatz bei seinem erst zweiten Staffel-Wettkampf war, sicherte sich seine Rennpartnerin aus Nordrhein-Westfalen nach WM Gold 2020 und Silber 2021 das dritte Edelmetall und machte den Medaillensatz komplett. „Ich bin wirklich sehr froh, dass ich heute mit Axel an den Start gehen durfte. Das war ein Traum von uns beiden. Dass es jetzt hier zu einer Medaille gereicht hat, ist umso schöner“, so Lokalmatadorin Jacqueline Pfeifer.

Auch bei Jungk überwog die Freude: „Wenn man weiß, dass man mit Jacka fahren darf, dann muss man ein gutes Gefühl haben. Ich habe gestern schon gesagt, dass wir eine Medaille machen werden und habe natürlich mit ein bisschen weiter vorne geliebäugelt. Aber das ist total egal, wir freuen uns einfach, dass wir das zusammen geholt haben und ich glaube, dass wir das nie vergessen werden.“

Den Sieg vor dem britischen Duo Matt Weston und der WM-Vierten Tabitha Stoecker sicherten sich Einzel-Olympiasiegerin Hannah Neise vom BSC Winterberg und der frisch gekürte Weltmeister Christopher Grotheer vom BRC Thüringen als „Deutschland 1“. Für Grotheer ist es nach drei WM-Titeln im Skeleton-Einzel auch das dritte Gold im Mixed-Team Wettbewerb. 2021 hatte er mit Tina Hermann Gold gewonnen, 2023 mit Susanne Kreher vom BSC Sachsen Oberbärenburg.

Die aus Bärenstein im Erzgebirge stammende Dresdnerin durfte aufgrund ihres Abschneidens im Einzelrennen als drittbeste Deutsche nicht mehr ihren gemeinsamen Titel verteidigen. Die 25-Jährige hatte sich zur Halbzeit im Einzelwettkampf in Winterberg noch auf Platz fünf vorgearbeitet. Doch im dritten Lauf fiel sie trotz guten Auftritts im Eiskanal zurück. Am Ende musste sich die Titelverteidigerin mit Rang zehn begnügen. „Wir wissen leider nicht, woran es lag. Die Fahrten waren fehlerfrei, aber es kann sich keiner erklären, wo die Zeit geblieben ist“, so Susanne Kreher. „Ich probiere in Lake Placid noch einen guten Abschluss im Weltcup zu machen und 2025 geht es wieder von vorne los.“

Der Titel in Winterberg ging indes erstmals an Haillie Clarke aus Kanada. Die 19 Jahre alte Athletin ist damit die jüngste Skeleton-Weltmeisterin in der Sportgeschichte. Bronze ging an die zur Halbzeit noch führende Lokalmatadorin Hannah Neise, die mit dem einsetzenden Schneefall Probleme in der Bahn hatte.

Clarkes Vorgängerin, die zweifache Weltmeisterin von 2023 Susanne Kreher, haderte nach dem für sie enttäuschenden Rennen mit ihrem Schlittenmaterial. „Ich habe mein Bestes gegeben, meine Läufe waren gut. Ich hatte einfach keinen Speed, und das tut schon weh. Ich weiß nicht, warum der Schlitten so langsam war“, rätselte die zuletzt im Weltcup wieder erstarkte Sächsin. „Aber das ist manchmal so im Sport, dass man gewisse Dinge nicht erklären kann. Ich kann mir eigentlich keinen Vorwurf machen, ich habe alles gegeben und es ist schade, dass nicht mehr drin war.“

(skl/bsd/ibsf/Foto: IBSF/Viesturs Lacis)