Am heutigen Sonntag ist der bislang wohl außergewöhnlichste Weltcup in der Geschichte der Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg zu Ende gegangen. Ohne Zuschauer, dafür unter strengen Hygieneauflagen und bei wechselnden Wetterbedingungen machte die Rennrodel-Weltelite beim zweiten Weltcup der Saison am ENSO-Eiskanal Station. 114 Athletinnen und Athleten aus 18 Nationen waren für die Rennen im Kohlgrund gemeldet. Die Siege in den vier Weltcup-Rennen von Altenberg gingen an vier unterschiedliche Nationen: Österreich, Russland, Deutschland und Italien.
Die Doppelsitzer-Konkurrenz am Sonnabendvormittag entschieden die Österreicher Thomas Steu/Lorenz Koller in zwei denkbar knappen Lauf mit nur acht Tausendstelsekunden Vorsprung für sich – vor den deutschen Teams Toni Eggert/Sascha Benecken und Tobias Wendl/Tobias Arlt.
Bei den Frauen gewann Tatjana Iwanowa aus Russland mit mehr als einer Zehntelsekunde Vorsprung souverän vor Weltcup-Rückkehrerin Natalie Geisenberger vom SV Miesbach und der russischen Weltmeisterin Ekaterina Katnikowa. Die Gesamtweltcup-Titelverteidigerin und sächsische Lokalmatadorin Julia Taubitz vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal wurde Fünfte.
Im Männer-Rennen am Sonntag holte sich Felix Loch (Berchtesgaden), der nach dem ersten Lauf noch auf Rang 17 gelegen hatte, seinen zehnten Altenberg-Sieg in einem Einzelrennen. Er gewann vor Max Langenhan (BRC 05 Friedrichroda) und Kristers Aparjods aus Lettland. Die abschließende Team-Staffel beendete die Mannschaft aus Italien auf Platz eins. Deutschland belegte Rang vier.
Jens Morgenstern, OK-Chef und Geschäftsführer der Bahnbetriebsgesellschaft Wintersport Altenberg (Osterzgebirge) GmbH, sagte am Sonntag: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf des Weltcups und dankbar, dass die Rennen wie geplant stattfinden konnten. Die Umsetzung des Hygienekonzepts hat gut funktioniert, alle Beteiligten haben sich sehr diszipliniert verhalten. Nur das Wetter wusste einmal mehr nicht so recht, was es wollte, von tiefstem Winter bis hin zu Temperaturen, die deutlich im Plus lagen, war alles dabei.“
Stolz ist Morgenstern angesichts der schwierigen äußeren Bedingungen auf das Team um Eismeister Ralf Mende: „Die Bahnarbeiter haben trotz teils schwieriger Bedingungen bestmögliches Eis geliefert, auch wenn sie am Sonntag bei Plusgraden, hoher Luftfeuchtigkeit und starkem Wind leider nicht mehr viel ausrichten konnten. Das wissen auch die Sportler und damit gab es eine hohe Akzeptanz.“
(us/wia/skl/Foto: skl)