Mit der Medaillenvergabe bei den diesjährigen Deutschen Biathlon-Meisterschaften hatte Justus Strelow von der SG Stahl Schmiedeberg nichts zu tun gehabt. Der 24-Jährige, der im kommenden Winter auf weitere Weltcup-Teilnahmen hofft, kam in keinem der drei Rennen am Arber unter die besten Zehn.

Zum Auftakt im Einzelrennen über 15 Kilometer belegte der Sportsoldat aus Hermsdorf im Erzgebirge nur Rang 23 (vier Schießfehler). Die Titel holten sich der Frankenhainer Erik Lesser, bei den Frauen gewann Denise Herrmann (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal).

Tags darauf beim Sprint musste sich Strelow mit Platz 19 zufriedengeben (2 Fehler). Deutscher Meister wurde sensationell erstmals der Ruhpoldinger Marco Groß, der Sohn vom einst in Altenberg trainierenden Ricco Groß. Bei den Frauen lief die am Schießstand fehlerfreie Janina Hettich vom SC Schönwald wie schon 2020 in Altenberg zu ihrem zweiten Meistertitel.

Zum Abschluss lief Sachsens bester Biathlet auf Skirollern schließlich zurück die Erfolgspur. Mit dem viertbesten Tagesergebnis und nur einem Schießfehler in der Verfolgung kämpfte sich Strelow noch auf den elften Platz vor. Überraschungssieger wurde indes Matthias Dorfer (SV Marzoll) nach einer Aufholjagd von Platz elf auf eins. Die Thüringerin Vanessa Voigt vom WSV Rotterode wurde Erste in der Damenkonkurrenz.

„Im Laufen hatte ich wie erwartet Probleme, wenn auch etwas mehr als ich gehofft hatte“, erklärte Strelow nach den Titelkämpfen am Arber. „Am Schießstand hat mir das Selbstvertrauen gefehlt, vor allem liegend. Diese Stärke habe ich dann aber in der Verfolgung wiedergefunden.“

Der in Oberhof trainierende Hermsdorfer steckten noch zwei harte Trainingslagerwochen in Frankreich mit den potenziellen Weltcup-Startern des deutschen Verbands DSV in den Knochen. Bis Ende August ging es dort richtig zur Sache. Die Zeit bis zu den Deutschen Meisterschaften habe er vor allem zur Regeneration genutzt.

Seinen Platz im IBU-Cup-Kader hat Strelow als Mitglied der Lehrgangsgruppe 1a sicher – zum vierten Mal in Folge, übrigens. Und: Wenn er sich im November beim internen Ausscheidungsrennen im Rahmen eines Lehrgangs in Finnland steigern kann, winkt dem Schmiedeberger Ass in der Olympiasaison sogar ein Start zum Weltcupauftakt in Kontiolahti. Es wäre sein zweiter Einsatz in der höchsten internationalen Rennserie.

„Insgesamt muss ich in Richtung Winter weiter an der Stabilität im Anschlag arbeiten und natürlich am Laufen“, so Strelow. „Da muss noch einiges passieren bis zur Saison.“

(skl/Foto: KSB)