Die Verträge der deutschen Nationaltrainer im Bobsport und im Rennrodeln wurden nach den erfolgreichen Olympischen Winterspielen 2022 in Peking verlängert. Das teilte der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) vor Kurzem mit.
Rennrodel-Cheftrainer Norbert Loch bleibt nach den in seiner Zeit bisher erfolgreichsten Winterspielen im Eiskanal von Yanqing weitere vier Jahre im Amt. Er wird gemeinsam mit seinem Trainerstab die Rennrodel-Athletinnen und -Athleten auf ihrem Weg zu den Olympischen Winterspielen in Mailand-Cortina 2026 begleiten.
Unter den aussichtsreichen deutschen Kandidatinnen ist mit Jessica Degenhardt vom RRC Altenberg auch eine der besten Talente der Welt aus dem Osterzgebirge bzw. aus Dresden. Nachdem Olympiasiegerin Natalie Geisenberger verkündet hat, sie sei erneut schwanger, dürften die Chancen der 20-jähirgen Sportlerin des Jahres 2020/2021 im Landkreis auf zeitnahe Einsätze im Weltcup steigen.
Ebenfalls verlängert worden ist der Vertrag von Bob-Bundestrainer René Spies. „Mit René wissen wir immer, woran wir sind. Er ist ein sehr innovativer und vor allem ausgleichender und zusammenführender Trainer. Wir freuen uns über seine unkomplizierte Weiterverpflichtung“, so das Fazit von BSD-Sportdirektor Thomas Schwab.
Der gebürtige Winterberger ist seit April 2016 Cheftrainer der deutschen Bob Nationalmannschaft. Bei den Winterspielen 2018 in Pyeongchang gewann das deutsche Team mit Francesco Friedrich vom BSC Sachsen Oberbärenburg und Mariama Jamanka Olympiagold in allen drei Wettbewerben und holte mit dem Oberbärenburger Piloten Nico Walther zudem noch Silber im Viererbob.
Vier Jahre später gelangen weitere historische Momente bei den Olympischen Spielen in Peking: Francesco Friedrich fuhr erneut zu Doppel-Gold, Johannes Lochner zu Doppel-Silber und im Zweierbob feierte die internationale Bob-Welt einen schwarz-rot-goldenen Dreifachtriumph mit Friedrich, Lochner und Christoph Hafer auf dem Treppchen – historisch. Im Zweierbob der Frauen kürten sich Laura Nolte und Deborah Levi zu Olympiasiegerinnen, dicht gefolgt von Mariama Jamanka und Alexandra Burghardt mit Silber.
Als drei grundlegende Ziele für den kommenden Olympiazyklus nennt Spies folgende Schwerpunkte: „Wir brauchen eine Steigerung in der Ausbildungsqualität im Nachwuchsbereich als auch eine Steigerung der Ausbildungsqualität im Trainerbereich. Das werden wir durch gezielte sportartspezifische Weiterbildungen erreichen. Und drittens müssen wir das Qualitätsniveau bei der Bob-Entwicklung, -Herstellung und -Weiterentwicklung aufrechterhalten“, erklärt der 49-Jährige.
Die Durchsetzung der ersten beiden Themen solle durch Trainerrotationen zwischen Weltcup- und Nachwuchsmannschaften erfolgen: „Speziell im Betreuerstab wird es deutliche Umstrukturierungen geben. Wir werden mit unserem jetzigen Trainerteam grundsätzlich Richtung Cortina gehen, aber besonders in den nächsten zwei, drei Jahren Trainer aus der A-Mannschaft in der Europacupserie und auch bei den Landesverbandslehrgängen einsetzen, also bei unseren ganz jungen Sportlerinnen und Sportlern. Das Ziel muss sein, die Qualität in der Bahn zu optimieren und die Bahnausbildung deutlich zu steigern. Damit fangen wir sofort an, um mindestens einen, besser zwei Trainer aus der Weltcup-Mannschaft für den Nachwuchs zur Verfügung zu stellen und damit das Niveau deutlich zu steigern.“
Konstanz im Kufensport – darauf setzt im Übrigen nicht nur der deutsche Verband. Auch der Weltverband IBSF hat entschieden, seinem bewährten Führungspersonal zu vertrauen: Ivo Ferriani ist in seinem Amt als Präsident des IBSF bestätigt worden. Beim jüngst stattgefindenen Kongress des Weltverbandes in Lausanne in der Schweiz wählten die Delegierten der Nationalverbände den Italiener einstimmig in seine vierte Amtszeit. Einen Gegenkandidaten hatte Ferriani nicht. Der 62-Jährige kündigte an, dass die kommende Amtszeit seine letzte als IBSF-Präsident sein wird. Mit Andreas Trautvetter ist zudem erneut ein Deutscher zum Vizepräsidenten (Verbands- und Finanzfragen) in das Führungsgremium gewählt worden – es ist seine zweite Amtszeit.
(bsd/skl/Fotos: skl)