Ein Sieg im Kreisderby zum Abschluss: In ihrem letzten Punktspiel überhaupt haben die Volleyballer vom VSV „Blau-Weiß“ Freital einen Sieg eingefahren. Bei ihrem finalen Spieltag in der Play-off-Runde der Sachsenklasse Ost gewannen die Freitaler mit 3:1 (25:22, 30:28, 15:25, 25:18) gegen den VfL Pirna-Copitz. Beide Mannschaften hatten nach starken Saisonleistungen die Aufstiegsrunde in die Sachsenliga erreicht, wobei schon früh klar war, dass der Hauptrundenprimus Volleyballfreunde Blau-Weiß Hoyerswerda das Rennen macht. Ehe es zum Derbyerfolg gegen Copitz kam, musste sich der Gastgeber im BSZ in Freital dem neuen, nun auch gekrönten Meister und Aufsteiger Hoyerswerda mit 0:3 (20:25, 21:25, 18:25) geschlagen geben.

Während Copitz nun am Sonnabend in Dresden zum Saisonhalali um 14 Uhr gegen Motor Mickten antritt und noch von Rang vier auf Rang drei klettern kann, ist die Spielzeit für die Freitaler nun vorbei. Womöglich bleiben sie auf dem Bronzerang, sollte der VfL nicht bei Vizemeister Mickten punkten. Das ist eine großer Erfolg für die „Blau-Weißen“, die in der Vorsaison nur ganz knapp am Abstieg vorbei geschlittert waren und nach großem Kampf auf der Zielgeraden doch noch den Klassenerhalt geschafft hatten. Obendrein erreichte Freital 2023/24 das Halbfinale im Landespokal und schied dort gegen den späteren „Sparkassencup“-Sieger SV Kreuzschule Dresden (1:3) aus.

Die Frauen des VSV haben darüber hinaus am finalen Doppelspieltag an diesem Sonnabend (ab 14 Uhr im BSZ in Freital) die Chance, mit Siegen gegen den zweitplatzierten SVV 1990 Glashütte-Schlottwitz und gegen den Tabellenachten SV Rotation Großenhain die letzten „Blau-Weiße“ Spielzeit in der Bezirksliga mit der Vizemeisterschaft abzuschließen.

Es ist ein Finale in jeder Hinsicht. Denn der Verein löst sich sehr wahrscheinlich zum Jahresende auf. Nach fast dreieinhalb Jahrzehnten endet 2024 das Kapitel VSV, der nach der Wende aus der Betriebssportgemeinschaft von „Blau-Weiß“ Stahl hervorgegangen war.

Die Volleyballer treten nach einer vorherigen Satzungsänderung geschlossen dem Mehrspartenverein Sportclub Freital bei. Bereits nach diesem Sommer sollen die jetzigen „Blau-Weißen“ für den SCF antreten.

Der mitgliederstärkste Sportverein im hiesigen Landkreis bekommt dann eine Männermannschaft, die Damen werden voraussichtlich künftig als die 2. Vertretung der Regionalligamannschaft an den Start gehen. Beide Teams spielen wohl weiterhin in ihren Ligen, nur eben unter anderem Vereinsnamen in anderen Trikots.

Von dem seit rund zwei Jahren im Raum stehenden Schritt wollen beide Seiten profitieren. Der VSV hat u.a. nach der vergeblichen Suche nach Nachfolgern der scheidenden Vorstandsmitglieder eine Lösung gefunden, wie die vielen Volleyballer im organisierten Sport weitermachen können. So hieß es aus dem Vereinsvorstand.

Zudem ergeben sich Synergieeffekte in einem größeren Verein – auch für den SC Freital. Die Volleyballer würden dann mit den rund 120 neuen zusätzlichen Mitgliedern von „Blau-Weiß“ hinter den Fußballer und Schwimmern die drittgrößte Abteilung des Klubs mit jetzt schon mehr als 1.400 Mitgliedern bilden.

Darüber hinaus bekommt der SCF erstmals ein – obendrein – schlagkräftiges Männerteam, eine neue 2. Damen-Mannschaft und einen größeren Unterbau im Nachwuchsbereich, was auch nicht nur mit Blick auf die Auflagen dem Regionalliga-Team zugutekommt.

Die Mannschaft von Trainer Christian Straube hatte in der abgelaufenen bisher erfolgreichsten Spielzeit in der vierthöchsten deutschen Spielklasse Platz vier geholt. „Natürlich wollen wir uns in der neuen Spielzeit noch verbessern“, sagt er. „Das würde dann die Top drei bedeuten.“ Ob das auch so klappen können, hänge aber natürlich auch vom Kader 2024/25 ab.

(skl/Foto: skl)