Nach den Deutschen Meisterschaften und den letzten Selektionsrennen der Bobathleten gestern und heute auf der Kunsteisbahn am Königssee hat Bundestrainer René Spies in Abstimmung mit dem Trainerstab sein Team für die neue Weltcup-Saison nominiert. Nur Doppelolympiasieger und Doppelweltmeister Francesco Friedrich (Foto, bei BMW, l.) vom BSC Sachsen Oberbärenburg und Doppel-Vizeweltmeister Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude, r.) und ihre Teams waren bereits gesetzt.

Bei den Männern hat sich Christoph Hafer (BC Bad Feilnbach) zunächst den dritten noch freien Startplatz geschnappt. Der neue Deutsche Meister im Zweier- und Viererbob geht zum Auftakt in Sigulda und dann beim ersten Weltcupwochenende in Innsbruck an den Start. Zu Friedrich und Lochner stößt am zweiten Innsbrucker Weltcupwochenende das Team von Hans-Peter Hannighofer (BRC Thüringen). Der 23-jährige Thüringer feiert damit in dieser Saison sein Weltcupdebüt. Der bis dahin in der Weltcup-Selektion noch führende Richard Oelsner (BSC Sachsen Oberbärenburg) hatte sich im Zweierwettbewerb der Deutschen Meisterschaften am Königssee verletzt. Je nach Genesungsverlauf wird er laut Bundestrainer René Spies in Richtung zweite Saisonhälfte eine zweite Chance bekommen.

„Bei den Männern wissen wir, dass wir eine neue Generation im Anmarsch haben, für mich die Generation 2022 bis 2026. Da wartet man immer darauf, dass mal einer den Vorstoß schafft. Dass es allerdings einer, wie Hans-Peter Hannighofer, über drei Rennen mit dieser Konstanz schafft, hat mich beeindruckt und dementsprechend haben wir uns dazu entschieden, ihm in Innsbruck die beiden Weltcuprennen zu geben“, so René Spies.

Der erste Weltcup der neuen Saison startet am 20. November 2020 im lettischen Sigulda. Mit dabei sein werden dann bei den Frauen die in Altenberg trainierende Vize-Weltmeisterin Kim Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden) und die zweifache Deutsche Meisterin Laura Nolte (BSC Winterberg). Beide wueden ebenfalls für die weiteren Weltcups im Baltikum und dann in Innsbruck-Igls in Österreich nominiert. Olympiasiegerin Mariama Jamanka (BRC Thüringen) startet zunächst bei den ersten beiden Weltcup-Rennen in Sigulda und dem ersten Rennen in Innsbruck. Das zweite Weltcup-Rennen in Innsbruck wird Stephanie Schneider (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal) bestreiten. Nach den Ergebnissen der ersten Rennen wird entschieden, ob unter Umständen nach Weihnachten bei den Frauen auf der WM-Bahn in Altenberg noch ein Selektionsrennen für die zweite Saisonhälfte ausgefahren wird.

„Die Leistungsdichte bei den Frauen hat mich nicht überrascht. Das war klar, dass wir mit vier Teams auf Augenhöhe in die Selektion gehen. Man sieht ja auch, dass die Siegleistungen zwischen den Teams gewechselt haben“, erklärt Bundestrainer Spies. „Die Deutsche Meisterschaft war wieder ein Ausdruck davon mit einem sehr spannenden, knappen Rennen. Für uns und für den Verband ist das sicherlich eine sehr gute Situation, aber ich verstehe natürlich, dass die Mädels nach drei nervenaufreibenden Wochen jetzt auch ziemlich kaputt sind.“

(bsd/skl/Foto: bsd/BMW)

 

Die BSD-Nominierungen für den Weltcup-Auftakt im Überblick:

Frauen-Zweierbob

Kim Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden): Ann-Christin Strack (BC Stuttgart Solitude), Annabel Galander (Mitteldeutscher SC Magdeburg)

Laura Nolte (BSC Winterberg): Deborah Levi (BSC Winterberg), Leonie Fiebig (BSC Winterberg)

Mariama Jamanka (BRC Thüringen): Annika Drazek (TV Gladbeck) und Vanessa Mark (TuS Eintracht Wiesbaden)

 

Männer Zweierbob

Francesco Friedrich (alle BSC Sachsen Oberbärenburg): Alexander Schüller und Thorsten Margis (beide SV Halle)

Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude), Christian Rasp (WSV Königssee) und Eric Franke (SC Potsdam)

Christoph Hafer (BC Bad Feilnbach): Christian Hammers und Issam Ammour (beide TuS Wiesbaden)