Skeleton-Ass Axel Jungk (l.) vom BSC Sachsen Oberbärenburg hat beim Weltcupfinale und den zeitgleich ausgetragenen Europameisterschaften in St. Moritz das Podest verpasst. Der Vize-Weltmeister von 2017 und 2020 belegte am heutigen Freitag den vierten Platz – hinter seinen deutschen Teamkollegen Alexander Gassner (BSC Winterberg) auf Platz zwei und Weltmeister Christopher Grotheer (BRC Thüringen) auf Rang drei.
EM-Gold ging indes an den Letten Martins Dukurs. Mit seinem Sieg in der Schweiz sicherte sich der 37-jährige Ausnahme-Athlet zudem zum bereits elften Mal den Gesamt-Weltcup (1623 Punkte). Axel Jungk (1551) erkämpfte sich Silber im Gesamtklassement – vier Zähler vor Team-Kollege Christopher Grotheer. Alexander Gassner landete auf Rang 6 (1312) – ein geschlossen starkes Ergebnis der deutschen Skeletonsportler, das für die Olympischen Spiel im Februar in Peking hoffen lässt.
„Heute lief relativ viel schief. Dass ich mit diesen Läufen noch auf Rang vier gelandet bin, ist schon relativ verwunderlich. Die Piste am Start war holprig, genau im Umgreifen ist mir der Schlitten aus der Spur gesprungen – das ist keine billige Ausrede. Ich hab für Olympia am Schlitten etwas getestet, an den Schuhen. Das ging im zweiten Lauf schief, ist aber in Ordnung, wenn man etwas probiert. Das müssen wir jetzt auswerten“, so Jungk. „Ich habe an den Gesamtsieg geglaubt, aber es gibt auch eine klare Rangordnung, und da steht Olympia an erster Stelle – und alles andere ist Zusatz. Martins kommt immer besser in Schwung, ich hätte gewinnen müssen, er hätte nur Fünfter werden dürfen. Das hatte heute einfach keine Priorität.“
Bei den Frauen gewann die Niederländerin Kimberly Bos den erste EM-Titel im Skeleton für ihr Heimatland. Der Weltcup-Sieg in St. Moritz ging jedoch an eine andere Athletin. Jaclyn Narracott aus Australien feierte zum Saison-Abschluss 2022 ihren ersten Sieg in der Rennserie und den ersten überhaupt für Australien im Frauen-Skeleton. 0,06 Sekunden Vorsprung hatte die 31- Jährige vor Weltcup-Gesamtsiegerin Kimberley Bos. Für die Europameisterin bedeutete dies erstmals Platz eins in der Gesamtwertung.
Die deutschen Skeletonsportlerinnen belegten beim Weltcupfinale in St. Moritz die Ränge acht (Hannah Neise/Winterberg), zehn (Tina Hermann/Königssee) und zwölf (Jacqueline Lölling/Hochsauerland). Mit der Medaillenvergabe bei der EM hatten sie nichts zu tun. Neise konnte aber mit ihrer Punktlandung wie Hermann zuvor die Olympiaqualifikationsnorm. Über die „Härtefall-Regelung“ könnte es die Vize-Olympiasiegerin von 2018 Lölling noch zu den Winterspielen nach China schaffen.
(bsd/hb/skl/IBSF/Foto: IBSF/Viesturs Lacis)