Bob-Rekordweltmeister Francesco Friedrich vom BSC Sachsen Oberbärenburg hat sich vorzeitig den Viererbob-Gesamtsieg im Weltcup 2021/2022 gesichert. Beim siebten der acht Saison-Rennen am Sonntag in Winterberg feierte der Olympiasieger und Weltmeister seinen siebten Saisonsieg und liegt uneinholbar mit nun 229 Punkten Vorsprung in Führung.
Mit Vereinskollege Candy Bauer sowie Thorsten Margis und Alexander Schüller (beide SV Halle) als Anschiebern hatte der Pirnaer Bobpilot 0,42 Sekunden Vorsprung auf das britische Team von Brad Hall. Rang drei ging an das Quartett um US-Pilot Hunter Church, das den zweiten Podestplatz im Viererbob-Weltcup nach 2020 erreichte.
Damit kommt Friedrich jetzt laut Weltverband IBSF bei seinen Rennen im Zweierbob- und Viererbob-Weltcup in zehn Jahren seit Januar 2012 auf insgesamt 100 Podiumsplätze, davon schaffte der Ausnahmesportler 65 Siege. Einen weiteren – Platz eins bei einem Team-Weltcup, der damals noch auf dem Programm stand – gab es laut IBSF 2013 in Innsbruck.
Friedrich blieb nach dem erneuten Erfolg wie gewohnt selbstkritisch. Die Gesundheit stehe jetzt an erster Stelle, um die Teilnahme an den Olympischen Spielen nicht zu gefährden: „Alle diese Siege nützen uns letztendlich nichts, wenn wir bei Olympia dann nicht vorne sind. Wir müssen weiterhin hochkonzentriert sein, nächste Woche noch gut auf uns aufpassen, damit nichts passieren kann. In St. Moritz kann es ja doch mal minus zehn oder zwanzig Grad haben.“ In St. Moritz findet am kommenden Wochenende der finale Weltcup statt.
Bereits an diesem Sonnabend hatte Friedrich mit Alexander Schüller den Zweierbob-Weltcup in Winterberg für sich entscheiden können. Das Duo distanzierte Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude) und Florian Bauer (BRC Ohlstadt) um 33 Hundertstelsekunden. Den Bronzerang sicherte sich das Team von Co-Olympiasieger Justin Kripps aus Kanada (+0,85 Sekunden).
Der dritte deutsche Pilot, Christoph Hafer vom BC Bad Feilnbach, der den Oberbärenburger Richard Oelsner im Kampf um das dritte Weltcupticket bei den BSD-Männern verdrängt hatte, wurde im kleinen Schlitten Fünfter. Im Viererbob belegte der Bayer Rang zehn. Lochner hatte derweil in Winterberg im großen Schlitten das Podest als Vierter um exakt eine Hundertstelsekunde hauchdünn verpasst.
Bei den Frauen gab es einen deutschen Doppelsieg. Die hinter Elana Meyers Taylor (USA) Zweitplatzierte in der Gesamtführung Laura Nolte vom BSC Winterberg gewann mit ihrer Potsdamer Anschieberin Deborah Levi vor dem Team von Kim Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden). Rang drei ging an Weltmeisterin Kaillie Humphries (USA).
Olympiasiegerin Mariama Jamanka vom BRC Thüringen wurde indes nur Neunte. Schon tags zuvor hatte Jamanka im Monobob den gleichen Platz belegt. Nolte hatte beim Sieg der US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor das Rennen auf ihrer Heimbahn auf Rang drei beendet.
In der Zweierbob-Wertung und damit auch in der Kombinierten Wertung muss sich Friedrich noch gedulden, um seine Titel zu verteidigen. Im kleinen Schlitten war der Doppel-Olympiasieger aus Sachsen nur einmal nicht siegreich und liegt aktuell 149 Zähler vor dem Russen Rostislaw Gaitjukewitsch. Fährt Friedrich am kommenden beim letzten Weltcup vor den Olympischen Winterspielen in Peking mindestens auf Rang 18 ist ihm auch in der Zweierbob-Gesamtwertung der erneute Titelgewinn sicher.
Das Rennen im kleinen Schlitten findet am 15. Januar in St. Moritz statt, tags darauf, am Sonntag auch der Wettkampf im Viererbob. In dem Natureiskanal in der Schweiz werden zeitgleich auch jeweils die Europameistermeisterschaften ausgetragen.
(skl/bsd/ibsf/Foto: IBSF/Viesturs Lacis)