Wenn schon, dann richtig: WM-Debütantin Susanne Kreher vom BSC Sachsen Oberbärenburg darf sich jetzt Doppel-Weltmeisterin nennen. Die aus Bärenstein im Erzgebirge stammende Dresdnerin hat bei den Weltmeisterschaften in St. Moritz abgeräumt. Nach dem Sensationstitel in der Einzeldisziplin holte sie am Sonntag auch noch Gold im Mixed-Teamwettbewerb.
Zusammen mit Christopher Grotheer vom BRC Thüringen hielt sie zwei britische Duos auf Distanz. 13 Hundertstelsekunden betrug der Vorsprung auf das Duo mit Herren-Weltmeister Matt Weston und Laura Deas, die bei Olympia 2018 auf den Bronzerang gefahren war.
Qualifiziert hatten sich die jeweils besten Skeleton-Asse pro Nation bei den vorherigen WM-Rennen der Frauen und den Männern in der Schweizer Natureisbahn. Die zweite deutsche Staffel mit Tina Hermann und Felix Keisinger (beide WSV Königssee) fuhr – nach einer Zeitstrafe für Hermann wegen eines zu frühen Starts – auf Rang sieben.
Susanne Kreher hatte indes den Grundstein für ihren zweiten Titel in ihrem zweiten WM-Rennen gelegt. Die 24-Jährige startete auch in ihrem ersten Mixed-Team-Rennen ganz stark (Reaktionszeit: 0,07 Sekunden). Dann düste sie mit einem Vorsprung von 0,26 Sekunden gleich auf Platz eins. Für Grotheer, den entthronten Weltmeister aus Oberhof, galt es anschließend, den Vorsprung ins Ziel zu retten.
Nach einem echten Krimi schaffte der Olympiasieger von 2022 dies auch, und dann kannte der Jubel im deutschen Team keine Grenzen. „Das war wirklich spannend bis zum Schluss. Bis zur Zielzeit war es ja völlig offen. Alle haben mitgefiebert, aber als die Zeit dann wieder im grünen Bereich war, habe ich mich natürlich sehr gefreut“, sagte die junge Sächsin nach ihrem nächsten WM-Sieg. „Anfangs war ich etwas nervös, weil wir das ganze Prozedere beim Staffel-Start nur einmal in Lake Placid trainiert hatten und mir da auch etwas der Plan fehlte. Ich bin unbekümmert rangegangen. Und es hat dann alles gut funktioniert. Das hat einfach Spaß gemacht!“
Gerade für Grotheer war die Goldmedaille ein versöhnlicher Abschluss der zunächst – für alle deutschen Herren – enttäuschenden WM. Im Einzel-Wettbewerb am Freitag war er als Zehnter bester Deutscher. Axel Jungk vom BSC Sachsen Oberbärenburg belegte sogar als viertbester deutscher Starter nur den 18. Platz und war danach restlos bedient.
(skl/Fotos: Viesturs Lacis/ibsf)