Doppel statt Einzel: Rennrodlerin Jessica Degenhardt vom RRC Altenberg wird zusammen mit der Winterbergerin Cheyenne Rosenthal im Doppelsitzer-Weltcup 2022/23 an den Start gehen.

Das Duo hatte die vergangenen Saison dominiert und war bei WM-Premiere 2022 zur historischen ersten Goldmedaille gerauscht. Nun sollen sie im Weltcup für Schwarz-Rot-Gold antreten, der statt bei den Junioren-Titelkämpfen erstmals im Rahmen der Einzel-Wettbewerbe der Frauen und Männer sowie der Doppelsitzer-Rennen der Männer ausgetragen wird.

Den erhofften Platz im Damen-Einzel haben indes beide Rennrodeltalente verpasst. Knapp war es sogar für Jessica Degenhardt. In den Selektionen, in die die 20-jährige Junioren-Weltmeisterin stark gestartet war, musste sie einem erfolgreicheren Trio den Vortritt lassen. Die Weltcup-Starter für die ersten drei Saisonrennen wurden nun von Bundestrainer Norbert Loch und seinem Team nominiert.

Bei den Damen mit dabei sind neben der gesetzten Vize-Olympiasiegerin Anna Berreiter vom RC Berchtesgaden auch Weltmeisterin Julia Taubitz vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal und die Ilmenauerin Dajana Eitberger. Als Selektions-Überfliegerin zeigte in den letzten Wochen jedoch Jugend-Olympiasiegerin Merle Fräbel auf.

Die 19-Jährige vom RT Suhl gewann drei von vier Ausscheidungsrennen, unter anderem die letzten beiden Selektionen in Oberhof. „Merle ist von null auf hundert durchgestartet, das war sehr sehr stark“, zeigte sich Bundestrainer Loch beeindruckt von ihrer Performance.

„Leidtragende“ ist indes Jessica Degenhardt, die sich nun erst einmal wieder beweisen muss.
„Natürlich ist es schade, dass es im Einzel für jetzt nicht gereicht hat, aber es ist ja kein Weltuntergang, die anderen waren einfach stärker“, sagte die Sportlerin des Jahres 2021 im Landkreis. „Umso mehr freue ich mich, dass Cheyenne und ich jetzt im Doppel Weltcup fahren dürfen, das ist ja schon nochmal eine neue Erfahrung, gerade weil es ja jetzt mit im normalen Weltcup integriert ist. Für uns heißt es bis Weihnachten erst einmal den Einzel in die Ecke stellen, jetzt erstmal noch drei Vorbereitungslehrgänge im Doppel fahren und dann die drei Weltcups im Dezember.“

Weiteres sei momentan noch nicht geplant, so die Junioren-Weltmeisterin aus Sachsen. „Aber die Deutsche Meisterschaft Ende Dezember wollen Cheyenne und ich im Einzel fahren.“

Bei den Herren-Einsitzern hatte sich Felix Loch mit vier Siegen souverän sein Ticket geschnappt. Ebenfalls nominiert wurde Max Langenhan. Dritter fester Starter ist David Nößler, der vergangene Saison in Oberhof seinen ersten Weltcup bestreiten durfte und nun von Anfang an dabei sein wird.

Der vierte feste Platz wird dem Bundestrainer zufolge in den kommenden „speziellen Vorbereitungslehrgängen“ in Innsbruck, Oberhof und Altenberg noch ausgefahren. Dabei kämpft unter anderem Mathis Ertel vom RRC Altenberg mit Sebastian Bley und Timon Grancagnolo kämpfen um das letzte freie Weltcup-Ticket.

Der erste Rennrodel-Weltcup wird am 03. und 04. Dezember 2022 in Innsbruck-Igls ausgetragen. Anschließend reist der deutsche Tross dann nach Übersee, wo im kanadischen Whistler und in Park City (USA) die nächsten beiden Weltcup-Wochenenden stattfinden.

(skl/bsd/Foto: privat/bsd)