Technik, Sprungkraft, Koordination und Kondition: Der Sommer-Trainingsplan der Volleyballerinnen von den MH Metallprofil Volleys Dippoldiswalde hatte es in sich. An diesem Sonnabend wird es ernst. Dann starten die Dippoldiswalderinnen − spielplanbedingt mit zweiwöchiger Verzögerung − in die neue Sachsenliga-Saison.
Zum Auftakt muss der Tabellensiebte der vergangenen Spielzeit beim amtierenden Landespokalsieger und Aufsteiger SV 04 Plauen-Oberlosa ran, der zuvor ab 14 Uhr gegen den USV TU Dresden beginnt.
Das Team aus dem Osterzgebirge will im Vogtland die ersten Zähler einfahren. Am Ende der Spielzeit sollen es mindestens 29 Punkte sein. So der Plan, genauso viele Punkte hatte die Mannschaft von Trainerfuchs Klaus Kaiser auch in der vergangenen Saison geholt. Allerdings treten 2019/20 neun statt zuvor zehn Volleyballmannschaften in der Sachsenliga an.
Nach dem sensationellen dritten Platz von vor zwei Jahren hatten die MH Metallprofil Volleys in der vergangenen Spielzeit ihr Saisonziel verfehlt. Wie vier andere Sachsenligisten hatte das Team 18 Siege verbucht und zehn Niederlagen eingesteckt. Doch bei den Satzgewinnen sind sie Schlusslicht dieses Quartetts. Der Bronzerang wurde verpasst.
„Wir haben zu oft über die volle Distanz gespielt und dann in fünf Sätzen verloren, das war ärgerlich, weil wir so zu viele Punkte liegengelassen haben“, erklärt Carmen Hille. Die Teammanagerin kehrt nach Babypause in den Mittelblock zurück und will auch dabei helfen, dass ihr Team wieder oben in der Liga angreift. Dippoldiswalde hat die Podestplätze im Blick.
Doch noch gleicht die Mannschaft einer Wundertüte. Denn die Zusammensetzung des Kaders hat sich stark verändert. Fünf Talente aus dem eigenen Nachwuchsbereich von TuS Dippoldiswalde 1992 haben den Sprung in des Landesligateam geschafft.
Katharina und Elisabeth Albrecht, Lynn Kühnrich, Nele Reichel und Helene Dreßler trainieren fortan im spielhöchsten Kader des TuS Dippoldiswalde. Aus der Kreisklasse direkt in die höchste Liga im Landkreis! „Das ist ein ganz schöner Unterschied, aber sie sind motiviert und lernen im Training unheimlich viel dazu“, erklärt Carmen Hille. Die jungen Volleyball-Asse sollen Schritt für Schritt integriert werden.
Zurück auf dem Parkett sind außerdem nach längeren Pausen die Dippoldiswalderinnen Sandra und Franziska Hennig. Nach fast einjähriger Verletzung gehört auch die Dresdnerin Tina Tschenker wieder zum Team und übernimmt die verantwortungsvolle Aufgabe des Zuspiels. Sie löst damit die langjährige Stellerin Mandy Altmann ab, die Dippoldiswalde aus familiären Gründen verlassen hat, ab.
Zum großen Bedauern der Mannschaft hat sich im Sommer auch der „Ruhepol“ Lenka Balazova in die Volleyball-Rente verabschiedet. Mit der routinierten Lisa Krebs verloren die MH Metallprofil Volleys zudem eine weitere wichtige Spielerin. Sie schlägt nun bei Zschopau in der Regionalliga Ost auf.
Die neue Mannschaft findet sich gerade. In der Vorbereitung hat das Zusammenspiel schon recht erfolgreich geklappt. Der Titel ohne Satzverlust beim Vorbereitungsturnier in Freiberg zeugte zum Beispiel zuletzt davon.
Interessant werden obendrein in diesem Jahr sicher die Duelle gegen den Hainsberger SV. Der Liga-Neuling aus Freital hatte drei Aufstiege hintereinander verbucht und gewann auch seine Auftaktpartie vor zwei Wochen klar.
Am 16. November steht das erste Landkreis-Derby im Dippser Sportpark an. Obendrein treffen beide Mannschaften auch am 23. November in der Vorrundengruppe des Landespokals mit drei Teams bei Gastgeber Grimma aufeinander.
„Klar, wollen wir alle Spiele gegen Hainsberg gewinnen und zeigen, dass wir die Etablierten in der Sachsenliga sind und die Nummer eins im Landkreis“, betont Carmen Hille. Und im Pokal geht es auch darum, sich für das Halbfinal-Aus in der Vorsaison zu revanchieren. Hainsberg scheiterte erst im Finale knapp an dem Auftaktgegner der Dippoldiswalderinnen, dem SV 04 Plauen-Oberlosa.
Die Freitalerinnen, die ebenfalls einen größeren personellen Umbruch im Kader verzeichneten, wollen indes am Sonnabend beim Auswärtsduell gegen Motor Mickten ab 14 Uhr an ihre bisher gezeigten Leistungen anknüpfen. (skl)