Die einen waren wohl noch gedanklich im Herbsturlaub, die anderen erhaschten einen richtig starken Tag. Trafen die einen wie sie wollten, traten die anderen immerhin an zum Duell, statt es mangels ausreichend Personal abzusagen. Am jüngsten Spieltag gab es auf dem Fußballplätzen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Tore satt. Allen voran bei den Frauen.
In der Landesliga schoss der Heidenauer SV die 2. Mannschaft von Erzgebirge Aue mit 15:0 aus dem heimischen Sportforum.
Die Elbestädterinnen spielten buchstäblich in einer eigenen Liga und ließen dem überforderten Tabellenletzten nicht den Hauch einer Chance. Acht Heidenauerinnen trugen sich in die Torschützenliste ein. Am erfolgreichsten war dabei Steffi Kausch mit fünf Buden. Der HSV ist nun Ligadritter.
Richtig zur Sache ging es auch zwei Spielklassen darunter, in Bad Schandau. Eigentlich praktisch schon abgesetzt, kam es dort doch noch zum Kleinfeld-Aufeinandertreffen des verlustpunktfreien Tabellenführers der Kreisunion Dresden, der Spielgemeinschaft Bad Schandau/Lohmen/Graupa mit der SpG Weißig/Ullersdorf. Die mit sechs Fußballerinnen angereisten Gäste spielten dennoch, mussten sich aber mit 0:19 geschlagen geben.
Toptorjägerin Annemarie Hörr erzielte sogar zehn Treffer, den ersten bereits nach einigen Sekunden. Bereits nach zwei Minuten stand es 3:0 für die Gastgeberinnen. Nach lediglich acht Spieltagen hat Goalgetterin Hörr übrigens schon die 50 vollgemacht. In der selben Staffel kassierten die Frauen des Hainsberger SV derweil ein klare 1:6-Pleite beim Ligadritten Ebersbach.
Anders die Männer des Freitaler Klubs. So ließ etwa Landesklasse-Spitzenreiter Hainsberg gegen den Vorletzten VfL Pirna-Copitz II nichts anbrennen. Der HSV bleibt nach dem 4:0-Erfolg im Johannes-May-Stadion weiter ungeschlagen. Dabei schenkte Marian Weinhold dem Team von Vater Holger gleich zwei Treffer ein. Schon zur Pause war der Drops gelutscht, nach dem Seitenwechsel fielen keine Treffer mehr.
Ganz im Gegensatz dazu durften die Zuschauer beim Heimspiel des SV Bannewitz gegen Stahl Freital neun Tore erleben. Die zweitplatzierten Gäste behielten mit 6:3 die Oberhand und sitzen Hainsberg weiter im Nacken.
Die erste Mannschaft der Copitzer machte es indes besser als die Reserve. Der VfL-Kicker gewannen am neunten Spieltag der Landesliga zu Hause gegen den LSV Neustadt/Spree mit 3:1. Sie überholten damit die Gäste in der Tabelle. Die Lila-Weißen sind vor dem Kreisderby in Sachsens höchster Spielklasse am Sonnabend bei Motor Wilsdruff gut gerüstet, belegen jetzt den sechsten Rang. Der Aufsteiger von der Wilden Sau verlor unterdessen bei der Eintracht in Niesky mit 0:2 und ist nun Schlusslicht.
Auch die zweite Vertretung des Hainsberger SV zündete am Wochenende ein wahres Offensivfeuerwerk. In der Kreisliga A überrollte der aktuelle Tabellenneunte den Elften, Wacker Mohorn, mit 15:1. Das war rekordverdächtig hoch ─ für die eine Seite wie für die andere. Hainsbergs siebenfacher Torschütze Justin Dubovsky erzielte in der Anfangsviertelstunde gar einen lupenreinen Hattrick binnen elf Minuten.
Während die Reserve des 1. FC Pirna indes nach der 0:4-Heimpleite gegen Dorfhain ─ es war die dritte Niederlage in Serie ─ am Tabellenende in der Kreisliga A angekommen ist, ging es bei den beiden Topduellen an der Spitze richtig eng zu. Wilsdruffs Zweite siegte dank des Dreierpacks von Tom Leier mit 3:2 beim TSV Kreischa und ist nun ärgster Verfolger von Spitzenreiter SV Rabenau. Das Team aus der Stuhlbauerstadt bleibt nach einem rasanten Spiel gegen die Gäste der SpG Lohmen/Wehlen als einzige Mannschaft der Liga unbezwungen. Die Partie endete 2:2.
Torreich ging es ebenfalls eine Spielklasse höher, in der Kreisoberliga, zu. Dort wurden 37 Treffer erzielt, die meisten davon beim Kantersieg des 1. FC Pirna. Die Rot-Weißen schickten die Wesenitztaler Reserve mit 9:0 nach Hause.
Thronen die Pirnaer nun auf Rang eins, rutschten die Gäste aus Dürrröhrsdorf-Dittersbach ans Tabellenende. Denn die SG Schönfeld gewann zeitglich mit 6:2 gegen den FSV Dippoldiswalde. Goalgetter Felix Augustin hatte wieder Zielwasser getrunken. Er jubelte gleich dreimal. Der Lohn: Die Elf aus dem Dresdner Ortsteil gab die Rote Laterne ab.
Einen gebrauchten Tag vor 130 Zuschauern im Stadtderby erlebte unterdessen der LSV Gorknitz. Trotz früher Führung von Nick Freudenberg in der ersten Minute unterlagen die Gastgeber dem Tabellenzweiten Chemie Dohna mit 1:6. Der fünffache Torschütze Philipp Flacke, dem auch ein lupenreiner Hattrick gelang, führte die Chemiker fast im Alleingang zum sechsten Saisonsieg.
Ebendiesen verpassten tags darauf im Freitaler Derby die Verfolgerteams von Gastgeber Pesterwitz und Wurgwitz. Beide Mannschaften trennten sich 1:1. Im Aufsteigerduell gab es aber einen Gewinner. Die SG Kesselsdorf siegte mit 2:4 beim SSV Langburkersdorf. Oldie Stefan Mihalik, hinter Dohnas Flacke mit elf Treffern nun „nur noch“ knapp zweitbester Torschütze der Liga, verkürzte in der Schlussphase per Doppelpack für die Gastgeber.
Außerdem: In der Kreisliga B patzte Tabellenführer Struppen bei der Hartmannsdorfer Reserve. Nach dem 2:2-Remis im Osterzgebirge zog die 3. Mannschaft des VfL Pirna-Copitz am SV vorbei. Der punktgleiche neue Ligaprimus hatte das Derby gegen die Spielgemeinschaft Birkwitz-Pratzschwitz/Schönfeld II souverän mit 6:0 für sich entschieden.
In den beiden Staffeln der Ersten Kreisklasse bleibt zudem an der Spitze alles wie gehabt: Die 1. Mannschaft von Einheit Bahratal-Berggießhübel rangiert im Osten genauso wie der TSV Seifersdorf im Westen jeweils auf Platz eins.
(skl/ Foto: Nico Zeisl)