Nach den Zentralen Leistungstests im Einzelanschub der Bobfahrer vor drei Wochen zogen nun die Bobmannschaften auf der Oberhofer Eisstartanlage nach. Vor der Anreise in den Thüringer Wald und dem sportlichen Test mussten alle Athletinnen und Athleten sowie Trainer und Betreuer zunächst einen negativen Corona-Test nachweisen. Bei dem verbandsinternen Kräftemessen der deutschen Bobathletinnen und -Athleten machten die insgesamt sieben Frauenteams mit. Nach zwei Anschüben kristallisierte sich ein eng gestaffeltes Quartett heraus: Die in Altenberg trainierende Wiesbadener Vize-Weltmeisterin Kim Kalicki und Anabel Galander schoben im ersten Rennen mit 4,90 Sekunden die schnellste Startzeit des Tages.

Sie verwiesen mit nur einer Hundertstelsekunde Vorsprung zeitgleich Olympiasiegerin Mariama Jamanka und Annika Drazek sowie Laura Nolte und Cynthia Kwofie und zudem Lisa Buckwitz und Theresa Leitz auf die Plätze. In absoluter Reichweite landeten die einzige sächsische Pilotin Stephanie Schneider vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal und Leonie Fiebig auf Rang fünf.

Auch beim zweiten Start schoben sich diese vier Teams innerhalb von zwei Hundertstelsekunden Abstand ins Ziel, was laut Chefbundestrainer René Spies große Spannung für die kommenden Selektionsrennen verspricht: „Diese 4 sind alle auf einem hohen Niveau, und unsere erfahrene Pilotin Steffi Schneider ist gleich dahinter. Das wird definitiv spannend.“

Weiter ging es mit den Anschub-Fahrten im Zweierbob der Männer. Hier dominierten eindeutig die Teams der beiden Piloten Johannes Lochner (Stuttgart) und der Oberbärenburger Junioren-WM-Dritte Maximilian Illmann das Geschehen. Lochner ging mit Florian Bauer und Eric Franke an den Start. Illmann setzte auf Georg Fleischhauer und Philipp Wobeto. Hans-Peter Hannighofer wurde Dritter. Der Altenberger Richard Oelsner vom BSC Sachsen war nach seiner mehrwöchigen Verletzungspause noch nicht an den Start gegangen.

Als letztes Rennen bei den Bobsportlern setzten sich beim Viererbob ebenfalls Lochner, Illmann und Hans-Peter Hannighofer in knappen Abständen an die Spitze. „Hansi Lochner wurde seiner Favoritenrolle bei den Männern klar gerecht, aber auch Max Illmann hat mit seinem Team bei beiden Anschüben sehr gute Leistungen geboten. Im Anschlussbereich liegen dann Hans-Peter Hannighofer und Philipp Zielasko mit ebenfalls Top-Werten“, bewertete Spies den Männeranschub im Zweier- und Viererbob.

„Das Frauenniveau ist sehr sehr gut. Hansi Lochner im Zweier war top, und auch die Startzeiten von Lochner und Illmann im Vierer waren beiden sehr gut. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit diesem ZLT“, so Spies.

Vor dem diesjährigen Saisonstart in Sigulda Mitte November stehen nun drei Selektionen für die deutschen Bob-Athletinnen und -Athleten auf dem Plan: Los geht es vom 19. bis 25. Oktober in Winterberg. Anschließend reisen die Teams vom 01. bis 07. November nach Altenberg zu Selektion Nummer zwei, bevor es schließlich vom 08. bis 14. November an den Königssee zur letzten Selektion geht, die gleichzeitig als Deutsche Meisterschaft gewertet wird.

Nach den Selektionen werden durch Bundestrainer René Spies und sein Team die Mannschaften für die Weltcup-Serie 2020/21 berufen. Für die neue Saison sind in diesem Jahr nur Doppel-Weltmeister Francesco Friedrich und Doppel-Vize-Weltmeister Johannes Lochner gesetzt.

(bsd/skl/Foto: bsd)