Nach einigen Trainingstagen in Altenberg und einem Lehrgang in Winterberg fliegt die deutsche Skeleton-Nationalmannschaft an diesem Sonnabend in Richtung USA. Am kommenden Wochenende, am 7. und 8. Dezember, finden in Lake Placid die ersten Weltcuprennen dieser Saison statt. Am 13. Dezember steht an selber Stelle, auf der WM-Bahn von 2021, der zweite Weltcup auf dem Plan. Mit dabei für Schwarz-Rot-Gold ist auch Vize-Europameister Axel Jungk vom BSC Sachsen Oberbärenburg.
Der aus Hohndorf im Erzgebirge stammende Dresdner fühlt sich bereit für den Weltcupstart. Dem Rücken gehe es den Umständen entsprechend gut, er fühle sich fit. Auch die Achillessehnenprobleme bereiten ihm „seit drei, vier Wochen so ziemlich keine Schmerzen mehr“, wie Jungk sagt.
Er habe zuletzt wieder trainieren können, wie er das wollte, und das war seit diesem Sommer oft in Dresden. Der 28-Jährige war in die Gruppe von DSC-Leichtathletik-Cheftrainer Stefan Poser Stefan gewechselt. Von dem Wechsel erhoffte sich der zweifache Sportler des Jahres im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neue Impulse, die Startzeiten sollten sich durch das intensive Sprinttraining verbessern.
Der Körper macht also mit, der Skeleton-Schlitten ebenso. „Das Material hat sich nicht verändert. Wegen der Kufen habe ich allerdings noch etwas experimentiert, hier gibt mir aber Francesco Friedrich ein paar Tipps. Er hat da ein ganz anderes Know-how“, sagt Jungk, der sich gut mit dem Oberbärenburger Doppel-Olympiasieger und -Weltmeister versteht.
Nach WM-Platz zehn in der Vorsaison und einer soliden, aber nicht hochklassigen Weltcupselektion im Frühherbst will sich der Vize-Weltmeister von 2017 jetzt weiterentwickeln und Erfolge feiern: „Einfach so weitermachen, ist nicht das Ziel“, betont er. „Stillstand wäre ein Rückschlag für mich.“ Der Saisonhöhepunkt sei ganz klar die Heim-WM vom 17. Februar bis 1. März 2020 in Altenberg. Doch zunächst einmal will Jungk im Weltcup Akzente setzen.
Zum deutschen Weltcup-Tross in Übersee gehören neben dem neuen Deutschen Meister Alexander Gassner vom BSC Winterberg), der alle Selektionsrennen für sich entscheiden konnte, und Jungk auch Felix Keisinger (WSV Königssee). Der WM-Vierte der vergangenen Saison, Christopher Grotheer (BRC Thüringen), startete zunächst im Intercontinental-Cup, wo er zuletzt bei den Auftaktrennen in Sotschi Gold und Silber gewann.
Das deutsche Frauenteam um Weltmeisterin Tina Herrmann (Königssee), Vize-Olympiasiegerin Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland) und der WM-Dritten Sophia Griebel aus Suhl war vorab gesetzt. Toptalent Susanne Kreher vom BSC Sachsen Oberbärenburg und die Winterbergerin Hannah Neise bestreiten die ICC-Rennen.
Die 20-jährige Susanne Kreher aus Altenberg konnte zuletzt beide Auftaktwettbewerbe in dieser zweithöchsten internationalen Rennserie bei ihrem Debüt in Sotschi für sich entscheiden. Ihr in der Tat nicht unrealistisches Ziel ist der Titel bei der kommenden Junioren-WM in Winterberg und die damit verbundene Qualifikation als vierte deutsche Starterin bei der Heim-WM in Altenberg 2020. (skl/Foto: skl)