Ob die Saison der Handballteams in Sachsen noch fortgesetzt wird, steht in den Sternen. Der Landesverband HVS orientiert sich  wie andere Verbände an den entsprechenden Entscheidungen des Deutschen Handballbundes. Mehrere Vereinsverantwortliche auch im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge rechnen aufgrund der aktuellen Coronavirus-Lage nicht mehr damit, dass die laufende Handballsaison noch zu Ende gespielt wird.

Um wegen fehlender Zuschauereinnahmen finanziell weniger Einbußen zu haben, werden Teams kreativ. Auch MHV-Oberligist SG Pirna/Heidenau, zum Beispiel, verkauft im Rahmen einer Fan-Aktion recht erfolgreich Geistertickets an zahlreiche Unterstützer für Partien in der heimischen Sonnenstein-Arena, die nicht stattfinden.

Die Spieler und Spielerinnen halten sich zudem derzeit zu Hause fit, gehen laufen, fahren Rad – alleine, jeder für sich. Auch trainieren mehrere Mitglieder von Teams täglich virtuell miteinander online, nach in Eigenregie innerhalb der Mannschaften erstellten Übungsplänen, so etwa beim SSV Heidenau. Dort dokumenieren die Spielerinnen und der Trainer die Einheiten zum Teil mit Aufnahmen per Smartphone oder Web-Kamera.

Während sich die Spieler und Spielerinnen fit halten, sind die Planungen der Vereine und Verbandsgremien für die neue Saison bereits in vollem Gange. Am Mittwoch, dem 15. April 2020, endet etwa die Meldefrist für Teams auf Verbandsebene.

Mit den beiden Frauenmannschaften vom SSV Heidenau und HC Sachsen Neustadt-Sebnitz sowie dem Männerteam von der SG Kurort Hartha haben bereits erneut alle drei aktuellen Verbandsligisten zumindest für die zweithöchste Spielklasse im Freistaat gemeldet.

Die SSV-Frauen, die aktuell Tabellenzweiter der Verbandsliga Ost sind, werden außerdem auch definitiv in ihrer derzeitigen Spielklasse bleiben. Auf das zum jetzigen Stand noch durchaus mögliche Aufstiegsrecht hat die in dieser Saison bisher sehr erfolgreiche Mannschaft auf eigenen Wunsch verzichtet. Der SSV unterstützt das Team entsprechend und hat es „nur“ für die Verbandsliga gemeldet.

Aufgrund familiärer und beruflicher Verpflichtungen gebe es regelmäßig personelle Unwägbarkeiten, was den konkreten Kader am jeweiligen Spieltag betreffe. In der Sachsenliga würde es daher noch schwerer zu bestehen, heißt es aus der Mannschaft. Ein Aufstieg käme deshalb zum jetzigen Zeitpunkt nicht infrage. Spielerinnen aus dem Nachwuchsbereich könnten in den kommenden Jahren schrittweise in das 1. Frauenteam aufrücken, so die Hoffnung. Dann wäre sicherlich auch eine Rückkehr in die Sachsenliga denkbar, bei sportlicher Qualifikation.

Für die kommende Spielzeit hat es auf Verbandsebene zudem schon eine sehr wichtige Entscheidung gegeben, die alle Vereine betrifft. Als Signal der Solidarität in eigener Sache und nach Prüfung der finanziellen Möglichkeiten hat das Erweiterte Präsidium (EP) des HVS vorige Woche mit großer Mehrheit im schriftlichen Umlaufverfahren beschlossen, den Spielbeitrag für die am Spielbetrieb 2020/21 auf Verbandsebene teilnehmenden  Mannschaften um 25 Prozent zu reduzieren.

Gleichzeitig empfiehlt das EP den Spielbezirken und Spielkreisen, dies ebenfalls nach Prüfung für den von ihnen geleiteten Spielbetrieb umzusetzen. Ziel ist es, den Handballvereinen, Abteilungen und Spielgemeinschaften – trotz der Coronavirus-Situation − einen guten Start in das neue Spieljahr 2020/21 zu ermöglichen. (skl/Foto: skl)