Zum Auftakt der Weltcup-Wochenende in Altenberg haben die deutschen Kufensportler vier Titel gewonnen. An den drei Adventswochenenden im Dezember sind zweimal die weltbesten Bob- und Skeletonsportler sowie nun auch die Top-Rennrodler im Kohlgrund im Einsatz.

Beim ersten Weltcup in Altenberg waren Athletinnen und Athleten aus 23 Nationen dabei. Den Auftakt machten am Freitag bei den Skeleton-Assen Weltmeisterin Tina Hermann vom WSV Königssee. Bei den Männern setzte sich Lokalmatador Axel Jungk vom BSC Sachsen Oberbärenburg durch. Es war der erste Weltcup-Sieg für den 30-jährigen Dresdner seit zwei Jahren. Neue Bahnrekorde wurden auch aufgestellt, und zwar in beiden Skeleton-Wettbewerben. Tina Hermann und der am Ende zweitplatzierte Weltmeister Christopher Grotheer vom BRC Thüringen brannten jeweils neue Bahnrekorde ins Eis.

Am Sonnabend und Sonntag war dann die internationale Bob-Elite im SachsenEnergie-Eiskanal unterwegs (siehe Fotoauswahl vom Rennsonntag unter: https://www.facebook.com/kreissportbund).

Auf der WM-Bahn von 2020 und 2021 waren sportlich hochklassige Wettkämpfe zu sehen. Auch nutzten die sächsischen Lokalmatadoren ihren Heimvorteil.

Doppel-Olympiasieger Francesco Friedrich vom BSC Sachsen Oberbärenburg fuhr mit seinen Anschiebern Alexander Schüller (Zweier- und Viererbob) sowie Thorsten Margis (ebenfalls SV Halle) und Candy Bauer (BSC Sachsen Oberbärenburg) in Altenberg sowohl im kleinen als auch im großen Schlitten zu seinen Weltcup-Siegen Nummer 57 und 58.

Zudem holte der Pirnaer Rekordchampion am Sonntag im großen Schlitten zweimal Lauf- sowie zweimal Startbestzeit und holte den 20. Sieg in Folge. Aufs Siegerpodest fuhren zudem der österreichische Vize-Weltmeister Benjamin Maier und Juniorenweltmeister Rostislaw Gajtiukewitsch. Das deutsche Quartett deklassierte die Konkurrenz und lag mit unglaublichen 0,67 Sekunden Vorsprung vor dem Team von Maier. Sogar mit ein paar „kleine Fehlerchen“ waren laut Friedrich drin.

„Wir haben im Vierer gut gearbeitet, haben gute Schritte von Woche zu Woche gemacht. Einmal kam jedoch Thorsten nicht sauber in den Bob rein, in der Kurve neun ist mir das Lenkseil dann etwas weggeflogen“, sagte der 31-jährige Doppelolympiasieger. „Aber das passiert, und das müssen wir bis zu Olympia einfach abstellen. Wir sind halt keine Maschinen.“

Zweierbob-Vizeweltmeister Johannes Lochner vom BC Stuttgart Solitude wurde mit seinem Team nach einem Fehler am Start im ersten Lauf und einem starken zweiten Durchgang noch Vierter. Der Bad Feilnbacher Christoph Hafer, verbandsinterner Kontrahent des Oberbärenburger Piloten Richard Oelsner um das dritte deutsche Olympiaticket, belegte Rang acht.

Beim Zweierbobwettkampf der Frauen verpasste die Weltcup-Gesamtführende Laura Nolte (BSC Winterberg) den dritten Sieg im dritten Weltcuprennen nur knapp. Mit vier Hundertstelsekunden Rückstand kam die Halbzeitführende zusammen mit Anschieberin Deborah Levi vom SC Potsdam am Ende mit der zweitbesten Zeit hinter Weltmeisterin Kaillie Humphries und Anschieberin Kaysha Love aus den USA ins Ziel. Platz drei erkämpfte sich das kanadische Team von Christine de Bruin.

Die Wiesbadener Vize-Weltmeisterin Kim Kalicki wurde Vierte, Olympiasiegerin Mariama Jamamka vom BRC Thüringen nur Zehnte.

Im Altenberger Monobob-Wettkampf hatte Humphries zuvor auch schon die Nase vorn gehabt. Rang zwei ging an Cynthia Appiah aus Kanada, Nolte belegte am Sonnabend den Bronzerang.

Wegen der anhaltend dynamischen Corona-Pandemie fanden die Rennen im Kohlgrund vor leeren Rängen statt. Trotz aller Widrigkeiten und Herausforderungen, die die Infektionsschutzmaßnahmen mit sich bringen, sind die Organisatoren dennoch zufrieden mit dem Verlauf des Weltcups.

„Wir sind dankbar, dass wir die Wettkämpfe durchführen konnten. Ich bin stolz auf mein Team, das in allen Bereichen hervorragende Arbeit geleistet und sich perfekt auf die schwierigen Bedingungen eingestellt hat“, sagt Jens Morgenstern, OK-Chef und Geschäftsführer der Bahnbetriebsgesellschaft Wintersport Altenberg (Osterzgebirge) GmbH (WiA), zum Abschluss des Weltcups.

In der kommenden Woche macht die Weltelite des Rennrodelsports beim Rennrodel-Weltcup in Altenberg Station. Anschließend, also am vierten Adventswochenende, wird im Osterzgebirge ein Bob- und Skeleton-Weltcup stattfinden.

Die deutschen Bob- und Skeletonsportler machen aber zunächst am kommenden Wochenende Station in Winterberg. Dort findet der vierte Weltcup diese Saison statt.

(skl/wia/us/Fotos: skl)