Heute beginnen die ersten Wettkämpfe der Olympischen Sommerspiele von Paris 2024. Athleten von Vereinen aus dem hiesigen Landkreis sind nicht bei dem sportlichen Jahreshöhepunkt am Start. Anders wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit bei den kommenden Winterspielen sein, die 2026 in Mailand und Cortina D’ Ampezzo stattfinden.

Hier dürfen sich Titelverteidiger und Bob-Rekordweltmeister Francesco Friedrich vom BSC Sachsen Oberbärenburg und weitere Kufen-Asse von KSB-Vereinen Teilnahmechancen ausrechnen.

Und anders als zwischenzeitlich kommuniziert, sollen die Olympiasieger dann doch im Eiskanal in Cortina stattfinden. Zunächst hatte dies das Internationale Olympische Komitee (IOC) 2023 mit Blick auf die Nachhaltigkeitsansprüche und dem wohl mehr als 80 Millionen Euro teuren Neubau der verwaisten „Pista olimpica Eugenio Monti“ ausgeschlossen.

Vielmehr hatte man bestehende Strecken in Europa als Alternativen ins Gespräch gebracht, etwa in Innsbruck-Igls oder Sankt Moritz. Auch die 2021 nach Regenfluten teilzerstörte Kunsteisbahn am Königssee, die wiederaufgebaut wird, zählte offenbar zeitweise zu möglichen Ersatzkandidaten. Königssee erhielt in dieser Woche den Zuschlag zur Austragung der Rennrodel-Weltmeisterschaften 2028!

Allerdings sollen die Bob- Skeleton und Rennrodel-Wettbewerbe der Olympischen Winterspiele 2026 doch in Cortina stattfinden. Die amtierende italienische Regierung unter Giorgia Maloni hält trotz der vorherigen offizielle Absage und Kritik und Skepsis durch das IOC an dem Neubauvorhaben fest – ein Prestigeprojekt, so scheint es.

Es ist das gute Recht der Veranstalter, daran festzuhalten. Aber es bestehen eben auch erhebliche Zweifel von Experten und Umweltverbänden – vor allem mit Blick auf etwaige ausufernden Kosten, die nachhaltige Nutzung und die Folgen für die Natur. Den Plänen zufolge solle die Bahn indes schon im März 2025 für Testfahrten zur Verfügung stehen.

Die Neubauplanungen laufen auf Hochtouren. Der Zeitplan ist eng. Der sogenannte „Mock-up-Test“ Ende Mai verlief laut einem Online-Bericht des Weltverbandes IBSF vor Ort gut. Es sei „eine ausgezeichnete Bob-, Skeleton- und Rodelbahn, ein architektonisches Juwel. Es werden großartige Olympische Spiele“, teilte der Regierungsbeauftragte, Architekt Fabio Massimo Saldini nach der Inspektion der ersten 15 gebauten Meter des Sliding Centers in dem Bericht mit.

Anschließend habe noch eine Inspektion der Baustelle der Bahn durch die Vertreter und Experten der verschiedenen Interessengruppen stattgefunden und es wurde dann das Spritzbetonverfahren durchgeführt. Die IBSF und Rennrodel-Weltverband FIL wurden laut dem Bericht durch den IBSF-Präsidenten Ivo Ferriani und Markus Aschauer (Bahnexperte für beide Verbände) vertreten.

„Ich bin sowohl von der Bewehrungsarbeit als auch vom Spritzbeton positiv beeindruckt“, sagte Ivo Ferriani, Präsident der IBSF, der in Cortina anwesend war. „Die Interaktion zwischen unseren Technikern und der Baufirma, die mit unseren Anforderungen übereinstimmt, hat es uns ermöglicht, einige technische Verbesserungen zu verfeinern, und ich bin zufrieden mit der Bereitschaft zu lernen, um gemeinsam den besten Weg zu finden, zu arbeiten.“

Das Engagement der beiden Verbände, IBSF und FIL, bestehe darin, die Bauqualität zu unterstützen. „Die Inspektion der Baustelle, trotz des engen Zeitplans, zeigte eine Qualität der Arbeit, die mich glauben lässt, dass wir dank der Zusammenarbeit aller beteiligten Interessengruppen das gesetzte Ziel rechtzeitig und auf die richtige Weise erreichen können“, so der IBSF-Chef.

(skl/Foto: flickr.com/wikipedia)