Erschüttert müssen die ehemaligen Sportschwimmer von Motor Heidenau /Heidenauer Sportverein zur Kenntnis nehmen, dass ihr früherer Nationalmannschafts-Schwimmer am 03. Januar 2018 einem schweren Krebsleiden erlegen ist.
René Plaeschke wurde am 28. Mai 1954 geboren. Als Kind spielte er zuerst Handball bei Motor Heidenau. Als im Albert-Schwarz-Bad sein schwimmerisches Talent entdeckt wurde, schloss er sich mit seinem ebenfalls talentierten Freund Harald Tiebel 1966 der Schwimmsektion an. Seine Lieblingslagen waren Freistil und Schmetterling. In beiden war er für seinen fulminanten Endspurt bekannt und  gefürchtet. Er war der geborene Sprinter. In den folgenden Jahren stellte er 33 Altersklassen-Kreisrekorde auf. 1971 wurde er Kreismeister über 100 m Freistil und Schmetterling. 1972 stellten wir René dem ehemaligen Pirnaer Schwimmer und damaligen Trainer beim ASK Vorwärts Potsdam, Harald Herberg, vor. Da René bereits für die NVA gemustert war, konnte er gleich beim Sportclub ASK eingegliedert werden. René steigerte sich kontinuierlich. Ab 1975 gehörte er der DDR-Nationalmannschaft an. Er bestritt Länderkämpfe u. a. gegen die UdSSR. Und als Höhepunkte 1977: Teilnehmer an den Europameisterschaften in Jönköping (Schweden), wo er Vize-Europameister mit den DDR-Staffeln über 4 x 100 m Freistil und 4 x100 m Lagen wurde sowie der Länderkampf  gegen die USA  in Berlin.
Bei den Wettkämpfen der „befreundeten Armeen“ (SKDA) 1978 siegte er über 100 m Schmetterling. Leider verstieß er dort mit noch anderen DDR-Schwimmern gegen die Kleiderordnung, indem sie in Badehosen mit USA-Aufdruck starteten.
Das hatte den sofortigen Ausschluss aus der Nationalmannschaft und Sperre für die DDR-Meisterschaften zur Folge. Damit natürlich auch keine Nominierung zu den Schwimm-Weltmeisterschaften in Westberlin.
Im Sommer 1978, nach Ende seiner Armeezeit, kehrte René noch einmal zu der BSG Motor Heidenau zurück und verhalf dem Verein zu zwei Mannschaftssiegen im FDGB-Pokal in Heidenau und DSSV-Pokal in Riesa. Dabei konnte er noch 10 absolute Kreisrekorde in Freistil, Schmetterling, Rücken und 200 m Lagen aufstellen.
In Rostock studierte er, nach nachgeholtem Abitur, Sport und Geschichte und wurde Gymnasiallehrer. Nun widmete er sich, in seiner knappen Freizeit, verstärkt und erfolgreich dem Wasserballsport als Spieler und Trainer.
Nach der Wiedervereinigung nahm er als Mastersschwimmer an fast allen Welt-und Europameisterschaften teil und erkämpfte immer Siege und weitere Podestplätze. Im Wasserball wurde er in der Altersgruppe 50+ Deutscher- und Weltmeister der Vereinsmannschaften.
In Mecklenburg-Vorpommern wurde er zum Wasserballwart berufen Seit 2015 war er als Wasserball-und Pressewart beim WSW Rostock tätig.
Unser tiefes Beileid gilt vor allem seiner Familie. In einer bewegenden Trauerfeier nahmen am 12. Januar über 200 Trauergäste, unter ihnen auch drei Heidenauer Schwimmer und ein Klassenkamerad, von René Plaeschke Abschied. Wir werden ihn immer in bester Erinnerung behalten. (Peter Klimek/Foto: Archiv Peter Klimek))