Nach Ende des letzten vorolympischen Weltcups und nachdem die Würfel bei der deutschen Olympia-Nominierungen sogar schon zuvor gefallen waren, konzentriert sich Biathlet Justus Strelow von der SG Stahl Schmiedeberg jetzt auf die Europameisterschaften. Die Titelkämpfe am Großen Arber in Bayern beginnen am morgigen 26. Januar 2022.

Strelow ist nach einem Magen-Darm-Infekt, der ihn an einem Start bei zwei der drei Weltcuprennen am Wochenende in Antholz hinderte, auch mit nach Bayern gefahren. „Mir geht es wieder gut soweit und ich bin gestern mit nach Bodenmais gereist und hoffe hier pünktlich zur EM auch wieder fit zu sein“, betont der 25-Jährige aus Hermsdorf im Erzgebirge.

Sachsens bester Biathlet hatte in Antholz sein Comeback im Weltcup gegeben, nachdem er zu Saisonbeginn als bester Deutscher mit Platz 13 beim Sprint in Östersund erst einmal das Nachsehen hatte und im IBU-Cup weiter an seiner Laufleistung feilen sollte.

Als 22. wurde Strelow (2 Schießfehler zum Abschluss) dann in Antholz zweitbester Deutscher. Massenstart und Staffel (Platz drei) verpasste der Sachse indes wegen seines Infekts. Gesamtweltcup-Führende sind der Franzose Quentin Fillon Maillet und die Norwegerin Marte Olsbu Roeiseland.

Verpasst hatten Strelow und noch andere Biathlon-Asse aus Deutschland die Winterspiele trotz minimaler Hoffnungen schon vorab. Der deutsche Verband hatte schon vor dem Weltcup in Antholz seine Starter beim DOSB nennen müssen, eine Sondergenehmigung blieb aus.

Das sorgte nicht nur bei manch Frauen im deutschen Biathlonteam für einiges Kopfschütteln. Auch im Männerteam hatte das Prozedere für etwas Verwunderung gesorgt, auch wenn es insgesamt keine schlechte Stimmung ausgelöst haben soll.

„Der Druck war dadurch natürlich etwas raus und man konnte vielleicht auch etwas befreiter laufen“, sagte Strelow auf Nachfrage zu dem Thema. Er selbst hatte die halbe Olympianorm ja schon durch sein Abschneiden in Östersund Ende November 2021, also vor dem Weltcup in Italien, in der Tasche.

Olympia 2022 ist nun erst einmal abgehakt. Ab morgen stehen dann bis einschließlich Sonntag die Einzel-, Sprint-, Verfolgungs- und Mixed-Wettbewerbe bei der EM am Großen Arber auf dem Programm. Voriges Jahr hatte Strelow erstmals Gold im Einzel-Mixed-Rennen geholt. Daran würde der in Oberhof trainierende Sportsoldat gerne anknüpfen.

(skl/Foto: privat)