Souveräner Sieg in Neustadt: Mit einem phasenweise beeindruckenden Auftritt haben die Handballfrauen des SSV Heidenau das Landkreisderby in der Verbandsliga Ost klar für sich entschieden. Das Team von Trainer Dirk Stumpe gewann am Sonntag beim HC Sachsen Neustadt-Sebnitz mit 32:22 (16:10).
Die Gäste überzeugten vor allem durch eine größerer Effizienz und Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor und hatten im eigenen Kasten mit Debütantin Alexa Hoffmann einen starken Rückhalt. Darüber hinaus erzielten gleich zehn Heidenauerinnen Treffer, wobei Janine Tschöcke mit sechs Toren einmal mehr am erfolgreichsten für den SSV war. „Im Moment läuft es eben richtig gut, die Stimmung ist spitze, der Teamgeist stimmt“, erklärt die Rückraumspielerin.
Nach einer dreiminütigen Abtastphase mit Paraden von beiden Torfrauen war sie es auch, die den Torreigen eröffnete. Felicitas Storm erzielte in der 5. Minute den Ausgleich, danach gingen die Gäste wieder in Führung und gaben diese das gesamte Spiel über nicht wieder her.

Der HC Sachsen Neustadt-Sebnitz, bei dem in der zweiten Hälfte Linda Röllig im Tor einen noch größeren Rückstand verhinderte, hatte zu keinem Zeitpunkt eine echte Antwort parat, um die SSV-Angriffswellen zu stoppen. Dennoch konnten die Neustädterinnen in der ersten Hälfte in Unterzahl auf 10:13 verkürzen, verpassten es allerdings mehr daraus zu machen. Zu Halbzeit führten die Gäste bereits klar mit 16:10.
Nach dem Seitenwechsel drückte der HCS mehr auf die Tube und zeigte sich kämpferisch mit zunächst besserer Chancenverwertung und offensiverer Deckung. Doch die neuerliche Sturm- und Drangphase der Gastgeberinnen verpuffte schnell wieder. Es fehlte der Plan B, in der Abwehr taten sich zu oft größere Lücken auf, die Heidenau auch noch zu oft eiskalt auszunutzen wusste. Obendrein verwandelten die Gäste dieses Mal all ihre drei Strafwürfe.
Nachdem die mit sechs Treffern erfolgreichste Neustädterin Rebeca Cembranos Bruzon dann ihrerseits einen Siebenmeter beim Stand von 19:27 nicht im Tor unterbringen konnte (53.), war die insgesamt einseitige Partie endgültig entschieden. Und der SSV konnte über seinen zweiten deutlichen Sieg in Folge jubeln. Hinter dem weiter ungeschlagenen Spitzenreiter SG Klotzsche, die das Spitzenspiel bei den Sportfreunden 01 Dresden mit 26:23 gewannen, rangiert der SSV nun auf Platz zwei. Der HC Sachsen ist Tabellenneunter.
„Heidenau war heute wirklich die bessere Mannschaft“, sagte HCS-Coach Bernd Berthold kurz nach dem Spiel. „Als wir auf vier, fünf Tore rangekommen waren, haben wir zudem leider wieder Probleme mit der Chancenverwertung gehabt, und das in Überzahl.“
Rundum zufrieden wirkte indes sein Gegenüber, Dirk Stumpe. „Wir haben heute recht gute Lösungen gefunden, auch spielerisch gegen die sehr offensive Abwehr des Gegners“, sagt der SSV-Trainer. „Großes Lob vor allem auch an unsere Torhüterin Alexa. Sie hat schon in der Jugend und bei der zweiten Mannschaft in der Bezirksliga überzeugt, und heute hat sich in ihrem ersten Spiel in der Verbandsliga richtig gut gehalten.“ Sein Team hat derzeit einen Lauf.
„Wir profitieren auch davon, dass wir ─ ausgenommen bei den Torhüterinnen ─ mit einer vollen Bank antreten und so wieder durchwechseln konnten“, so Stumpe. Der Kader sei damit deutlich breiter als in den beiden vorhergehenden Spielzeiten. Hat sein Team den Aufstieg im Blick? „Wir haben kein konkretes Saisonziel“, erklärt der Trainer. „Wir wollen so viele Spiele wie möglich gewinnen, aber es wird auch Partien geben, wo es nicht so gut laufen wird. Ich sehe eher Klotzsche und die Sportfreunde aus Dresden als Aufstiegskandidaten.“
Während Heidenau am kommenden Sonntag um 15 Uhr den Tabellensiebten HSV Weinböhla empfängt, reisen die Neustädterinnen bereits am Sonnabend zum TBSV Neugersdorf. Bei den noch sieglosen Oberlausitzerinnen ist der HCS Favorit. Will das Team nicht weiter in den Tabellenkeller rutschen, ist ein Sieg dort Pflicht. Anwurf am Sonnabend in Neugersdorf ist um 16 Uhr. (skl/Foto: skl)