Großer Jubel, voller Einsatz und vor allem ganz viel Spaß am Sport: Am heutigen 27. Oktober 2023 fand erstmals das nach dem sehr engagierten Pirnaer Bundesverdienstkreuzträger Johannes Förster umbenannte Sportfest für Menschen mit Behinderungen und Freunden statt. Trotz des regnerischen Wetters folgten rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Vereinen, Betreuungseinrichtungen und Seniorensportgruppen aus der Region der Einladung des Kreissportbundes.

Ein großer Dank gilt den vielen Unterstützern und Partnern wie der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, dem Lions Club Pirna, der AOK Plus, dem ASB Pirna-Königstein und dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, die die Durchführung des Sportfestes ganz im Sinne des Inklusionsgedanken erst mit ermöglicht haben. Zur Premiere überreichten Präsident Dirk Hoffbauer und Vorstand Uwe Kühnel vom Lions Club Pirna dem KSB so etwa einen Scheck über 1.500 Euro aus Erlösen des Birnen-Cups beim diesjährigen Stadtfest Pirna.

Vor Ort begrüßten sie und weitere Vertreter der KSB-Partner, Landessportbund-Präsident Ulrich Franzen und Pirnas Bürgermeister Markus Dreßler gemeinsam mit Kreissportbund-Präsident Julian Schiebe sowie den Präsidiumsmitgliedern Angela Roitzsch und Benjamin Rosenkranz die Sportfreundinnen und Sportfreunde in der BSZ-Sporthalle. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden dann vom Sport Promotion Team und ihren fleißigen Helfern und den Betreuern der Gäste an diesem besonderen Nachmittag begleitet.

In und auf den Anlagen vor der Sporthalle des Beruflichen Schulzentrums „Friedrich Siemens“ in Pirna konnten sich die engagierten Frauen, Männer, Jugendlichen und Kinder an mehreren Stationen ausprobieren. 60- und 400-Meter-Lauf, Medizinballstoßen und der Hindernislauf fanden unter freiem Himmel statt, genauso wie der Staffel-Mannschaftwettbewerb.

In der Sporthalle standen zum Beispiel Schlussdreisprung, Balancieren, Torwandschießen, Mini-Tischtennis, Rutschen auf der Riesenrutsche und Lasergewehr-Schießen auf dem Programm. Der Spaß stand stets im Vordergrund. Preise und Medaillen gab es dann zur großen gemeinsamen Siegerehrung. Der Johannes-Förster-Wanderpokal aus Sandstein ging in diesem Jahr an die Fußballsportgruppe vom SV Fortschritt Pirna.

Dem Verein also, dem Johannes Förster über Jahrzehnte eng verbunden war. Der 2017 im Alter von 85 Jahren verstorbene Pirnaer war über 50 Jahre Vorstandsmitglied beim SV Fortschritt, mehr als 50 Jahre Übungsleiter und 15 Jahre Vizepräsident beim Kreissportbund. Zudem war der frühere Sportlehrer Gründungs- und Ehrenmitglied beim LSV Pirna.

„Er hatte eine unnachahmliche Art, er konnte Leute begeistern wie kein anderer, war überall dabei und hatte jede Menge Kontakte und er hatte das Sportfest mit ins Leben gerufen“, erinnert sich Lothar Wehner. Der Rentner aus Pirna hatte die „Sportgruppe der Mehrfachbehinderten“ vom SV Fortschritt von Förster nach dessen Tod übernommen. Gerne kommen er und die anderen Gruppenmitglieder zu der traditionsreichen KSB-Veranstaltung: „Schön, dass es dieses Sportfest hier gibt.“

Besonders wichtig war für seinen Vorgänger in der Sportgruppe, Johannes Förster, die Integration von Menschen mit Behinderungen in den Vereinssport. Dass Menschen mit und ohne Behinderung bei einem Sportfest in Pirna gemeinsam Sport treiben, ist auch Förster zu verdanken. Deshalb hat sich der Kreissportbund dazu entschieden, an sein langjähriges Wirken für den Sport sowie für seinen Einsatz bei der Integration von Menschen mit Behinderungen mit der neuen Namensgebung zu erinnern.

Zur Premiere mit neuen Namen kam auch Försters Tochter aus Potsdam angereist. „Ich finde die Idee mit dem neuen Namen gut“, sagte Dr. Eva Ehrentreich-Förster. „Als ich von der Umbenennung erfahren habe, dachte ich mir: Das schaue ich mir mal vor Ort an.“

Auch Filialdirektorin Andrea Mothes vom KSB-Hauptsponsor Ostsächsische Sparkasse Dresden fand wohlwollende Worte zum neuen Namen des früheren „Sportfestes für Menschen mit Behinderung“.

„Auch wir wissen, welch großes Herz für den Sport, für die Integration aller Sportbegeisterten, ob mit oder ohne Handicap, für Fair-Play in allen sportlichen Belangen und für das Ehrenamt in ihm geschlagen hat. Mit ihm hat Pirna und unser Landkreis 2017 einen wichtigen Streiter für den Sport und den olympischen Gedanken verloren“, sagte sie zur Eröffnung des Sportfestes. „Umso mehr freut uns, dass für diese Sportveranstaltung sein Name ausgewählt wurde.“

In diesem Jahr gab es neben der Umbenennung noch mehrere weitere Neuerungen: Erstmals fand das Sportfest im Oktober und zum ersten Mal in und an der BSZ-Sporthalle in Pirna-Copitz statt.

Aufgrund mehrerer Wünsche von Einrichtungen und Organisationen im Vorfeld und den entsprechenden Erfahrungen in den vergangenen Jahren wurde das Sportfest von Mitte September auf einen späteren Zeitpunkt und außerdem auf einen Wochentag verschoben. Wetterbedingt mit Blick auf den neuen Herbsttermin entschied sich der KSB dann – zu Recht, wie sich nun zeigte – die beliebte Veranstaltung mit fast 30-jähriger Tradition zum ersten Mal in eine Halle zu verlegen.

Außerdem konnte auch wieder angeboten werden, Sport unter freiem Himmel zu ermöglichen. So kam es zum jetzigen Termin am späten Freitagnachmittag. Diesen konnten vor allem Förderschulen – laut Rückmeldungen – aufgrund von Engpässen bei Personal und Beförderung leider nicht wahrnehmen wie sonst.

Daher wird in den kommenden Monaten überlegt, wie man für das nächste Johannes-Förster-Sportfest 2024 noch mehr Einrichtungen und Organisationen für eine Teilnahme ihrer Schützlinge begeistern kann.

(skl/Fotos: skl)