Ruanda im Herzen Afrikas war auch in diesem Jahr Gastgeber des internationalen Mountainbike-Extremsport-Rennens „Rwandan Epic“. Kai-Uwe Lehnung und Marc Wenzel vom Sebnitzer Radfahrerverein 1897 gehörten erstmals zum Starterfeld aus vielen Nationen.

Und das Duo war bei seiner Premiere sehr erfolgreich. In der „Silverback“-Kategorie, bei der die Alter der Starter pro Team addiert werden, holten die beiden Sachsen den Sieg – außerdem gab es einen schmucken Gorilla-Pokal.

Ebenfalls gestartet waren ihre Vereinskollegen Carsten Hahn und Lutz Boden, die am Ende Platz 20 belegt haben.

Der 55-jährige Ottendorfer Lehnung erreichte sogar den vierten Platz in der altersunabhängigen Gesamtwertung.

Bei dem Rennen mit fünf Etappen an fünf Tagen hintereinander mussten insgesamt fast 270 Kilometer durch Dschungel und über Berge und verschiedene Straßen und Wege absolviert werden. Es mussten zudem Höhen von bis zu mehr als 2.300 Metern überwunden werden.

„Wegen der Höhe und der dünnen Luft war es schon schwierig“, erklärt Extremsportler Lehnung.  „Es gab viele Berge, Bergnebelwald, herrlich grüne Landschaften, aber es war eben auch Regenzeit. Und überall waren tausende Zuschauer, es gab eine große Begeisterung für das Rennen – für uns eine komplett neue Erfahrung.“

Lehnung, der im Anschluss noch im Nachbarstaat Uganda ein paar Urlaubstage verbrachte, hatte eine Teilnahme schon länger anvisiert. Nun erfüllten sich er und seine Mitstreiter vom Sebnitzer RFV diesen Traum.

Die Lage vor Ort in Ruanda sei stabil, sagt er. An den Völkermord 1994 würden noch zahlreiche Mahnmale, sogenannte „Genocide Memorials“ erinnern. Damals, vor fast 30 Jahren fanden schlimmste Massaker mit bis zu 1 Million ermordeten Tutsi und auch ermordeten Hutu statt, die sich nicht an den Massakern aus Reihen der Hutu-Bevölkerungsgruppe beteiligen wollten.

Über den Genozid in dem kleinen zentralafrikanischen Land, das etwas größer als Mecklenburg-Vorpommern, reden würde kaum jemand wollen, so schien es. Die Polizei mit Maschinengewehren sei zudem sehr präsent gewesen bei dem Radrennen und habe die Strecke abgesichert. Die Polizisten seien „aber freundlich“ gewesen. Und was noch aufgefallen sei: „Die Sauberkeit, da war kein Müll an den Straßen“, so der Zahntechniker aus Sachsen und ergänzt: „In Uganda sieht das schon wieder anders aus.“

 

(skl/Fotos: privat)