Die Mitgliedsvereine des Rennrodel-, Bob- und Skeletonverband für Sachsen (RBSV) haben auf ihrem 15. Landesverbandstag planmäßig Vorstand mit Präsidium neu gewählt. Die Wahlen standen turnusmäßig nach vier Jahren Amtszeit an. Bereits zum 3. Mal wurde Markus Dreßler, der im Hauptamt Bürgermeister im Pirnaer Rathaus ist, zum Präsidenten gewählt. Damit führt er den Verband seit 2014 bis nunmehr 2026 weiter. Er vertritt als Mitglied des Präsidiums auch die sächsischen Interessen beim BSD.

Als Vizepräsident wurde Torsten Görlitzer wiedergewählt, der als Trainer des Bundesstützpunkt Altenberg/Oberwiesenthal beim BSD in der A-Nationalmannschaft Rodel tätig ist. Erstmals von den Mitgliedern gewählt wurde Lisa Liebert (im Bild 3.v.r.).

Die Sportlerin des Jahres 2008 im ehemaligen Weißeritzkreis war einst Rennrodlerin im SSV Altenberg. Dieses Jahr hat sie die Vereinsmanager C- Lizenz des LSB Sachsen erfolgreich absolviert. Beruflich ist sie bei einer Bundesbehörde in Dresden tätig und hat die ehrenamtliche Aufgabe im Vorstand bereits vor zwei Jahren kommissarisch übernommen. Lisa Liebert ist quasi Nachfolgerin des langjährigen RBSV-Vizepräsidenten und ersten Geschäftsführer der WiA GmbH, Herrn Wolfgang Landt.

Als Schatzmeister wurde Dr. Heike Vogler wiedergewählt. Sie ist seit Gründung des Landesverbandes 1990 in dieser Funktion aktiv. Am 02.09.2022 gehörte sie zu den Geehrten beim Joker im Ehrenamt, wo das Sächsische Innenministerium (SMI) jährlich Menschen ehrt, die sich im besonderen Maße für den Sport engagieren. Den Vorstand komplettiert weiterhin der Geschäftsführer des Verbandes und Bundesstützpunktleiter Matthias Benesch.

In das beratende RBSV-Präsidium wurden Ilka Riesner, Diana Sartor und Ulf Morgenstern als Beisitzer der drei Sportarten wiedergewählt. Neu sind Franziska Seidel als Präventionsbeauftragte und Tom Ahner als Ehrenamtskoordinator/Kampfrichterobmann- und damit Nachfolger für den langjährigen Kampfrichterobmann Knut Schwabe in das Präsidium gewählt. Als RBSV-Kassenprüfer wurden Jana Schäfer und Henry Stephan für ihre Amtszeit bestätigt.

Hinsichtlich der Verbandsarbeit hob Dreßler bei dem Treffen neben dem Lob für die vielen Erfolge sächsischer Kufensportler unter anderem besonders hervor, dass die notwendigen personellen Neubesetzungen im Verband erfolgen konnten. So übernahm Franziska Seidel die Traineraufgabe im Skeleton am Landesstützpunkt, nachdem David Friedrich die freigewordene Stelle als BSD-Trainer übernehmen konnte. Franziska Seidel war bisher als Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle tätig und hat ehrenamtlich als Übungsleiterin gearbeitet. Nun kann sie ihre Leidenschaft als Trainerin hauptamtlich ausfüllen. Die freigewordene Stelle in der Geschäftsstelle konnte nach Ausschreibung ebenfalls erfolgreich mit Loreen Kühnel neu besetzt werden.

Bedeutend für den Bundesstützpunkt Altenberg/Oberwiesenthal war auch die Neubesetzung der BSD-Stelle des Rodeltrainers in Sachsen, die durch den Ruhestand von Uwe Günther anstand. Ihm folgt nun Rene Sorge. Dreßler erinnerte, dass der RBSV Rene Sorge nach Auslaufen der Elternzeitvertretung in Oberwiesenthal bewusst zusätzlich „im System“ gehalten und dafür auch zeitlich begrenzt zusätzliche Mittel bereitgestellt hat. Für diese Entscheidung wurde der Standort nun mit der fachlich hervorragenden Neubesetzung belohnt.

Neue Akzente wird Rene Sorge dabei insbesondere bei der Technikausstattung der sächsischen RodlerInnen setzen. Der Fachkräftemangel kommt immer mehr auch im Trainerpersonalberuf an. In dem Sinne arbeitet der RBSV auch aktiv an der Mitarbeiterbindung.

So wurde 2022 erstmals ein zweitätiges gemeinsames Weiterbildungswochenende in Dresden organisiert, welches bei den Teilnehmern aus Haupt- und Ehrenamt gut angekommen war.

Außerdem konnte der Verband nach 2019 nunmehr auch im Jahr 2022 schon einige Trainergehälter anpassen. Als Herausforderung für die Zukunft gilt für den Verband weiter die Sicherung der Finanzierung, damit die vorhandenen insbesondere personellen Strukturen auch weiterhin erhalten bleiben können. Hier dankte der Präsident dem Landessportbund und dem Sächsischen Staatsministerium des Innern für die weiterhin verlässliche Zusammenarbeit und Unterstützung, ohne die der Verband nicht ansatzweise die erfolgreichen Strukturen finanzieren könnte.

Dreßler danke darüber hinaus den vielen Sponsoren, die insbesondere die Vereine und Sportler bekleiden sowie der Bundespolizei, Landespolizei und Bundeswehr für ihre Förderung und berufliche Absicherung der Kaderathleten.

Eine weitere Herausforderung bleibt die Sicherung der Quantität und Qualität der Nachwuchsathleten. Hier braucht es starke Vereine, die in ihren Regionen attraktive Angebote machen und Perspektiven bieten, die möglichst viele junge Nachwuchssportler für Rodeln, Skeleton und Bob begeistern und entwickeln. In diesem Sinne dankte der Präsident insbesondere den Funktionären und Trainern, die sich in ihren Vereinen für den Sport und die Kinder engagieren.

Um hier auch im Bereich Sichtung noch breiter aufgestellt sein zu können, hat der RBSV in den vergangenen Jahren an weiteren Kooperationen mit den Vereinen gearbeitet. Ein Erfolg ist die gezielte Zusammenarbeit mit den Leichtathleten des SC DHFK Leipzig, besonders in Sachen Sichtung und Betreuung bei Bob und Skeleton.

Ein weiterer Erfolg ist darüber hinaus die Neugründung einer Abteilung Rennrodel, Skeleton und Bobsport beim größten Verein in Dresden, dem DSC 1898 e.V. Diese Kooperation kann für beide Seiten große Potentiale zeigen, so der Präsident. Für den RBSV bietet sich die Chance in der Landeshauptstadt, nahe der Bobbahn ganz neue Zielgruppen zu erreichen und so mehr Sportler für die drei Disziplinen zu gewinnen.

Für den DSC ergibt sich die Chance, Dresdner Weltmeister und Olympiasieger im Verein zu entwickeln, die bisher auf ihrem Weg den Heimatverein verlassen mussten. Auch hier dankte der Präsident den Verantwortlichen des DSC für die guten Gespräche und die klare Entscheidung für eine Zusammenarbeit. Gleichzeitig dankte er den Mitgliedern des PSV Dresden, die bisher die Fahne der Rennrodler in Dresden allein hochgehalten haben und sich nun im DSC mit einbringen werden.

Der Bericht der Schatzmeisterin wurde vom Geschäftsführer gehalten. Der Bericht zeigte generell ausgeglichene Ausgaben und Einnahmen. Dennoch wurde deutlich, dass die Ausgaben des Verbandes steigen und die Einnahmen konstant sind. Damit sinken Gestaltungsspielräume. In dem Sinne besteht die Hoffnung, dass insbesondere für die weitere Entwicklung der Trainergehälter höhere Zuweisungen ermöglicht werden.

Ein besonderer Höhepunkt der Mitgliederversammlung war die Ernennung von Wolfgang Landt und Wolfgang Strauß zu Ehrenmitgliedern des Verbandes. Diese Ehre ist bisher nur dem langjährigen Verbandspräsidenten Karl Zenker zuteilgeworden. Die Anwesende waren sich aber einig, dass beide Wolfgangs einen sehr entscheidenden Anteil an der positiven Entwicklung des Verbands nach 1990 hatten: Strauß als Sportkoordinator und Geschäftsführer des Verbandes sowie Wolfgang Landt als vielfältig engagierter Vizepräsident.

Der RBSV ist der Landesfachverband aller sächsischen Rennrodel-, Bob- und Skeletonvereine und Mitglied im Spitzenfachverband BSD. Er wird maßgeblich vom Freistaat Sachsen finanziell unterstützt, um die Entwicklung im Nachwuchs[1]Leistungssport zu fördern. Dem Verband gehören 10 sächsische Vereine als Talentzentren mit ca. 330 Mitgliedern an. Aktuell arbeiten 8 hauptamtlich Beschäftigte mit Übungsleitern der Vereine und Trainern des Spitzenfachverbandes zusammen. Als Landesstützpunkte bieten Altenberg und Oberwiesenthal die Voraussetzungen einer Dualen-Karriere, um Schule und Sport bestmöglich zu meistern. Der Landesverbandstag findet jährlich statt.

(mbe/skl/Foto: rbsv)