Der Hauptausschuss des Landessportbundes Sachsen (LSB) hat sich am Montag im Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer zu Leipzig getroffen. LSB-Präsident Ulrich Franzen lobte in seinem Bericht die Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit des organisierten Sports im Angesicht zahlreicher Herausforderungen.
„Das vergangene Jahr war noch immer geprägt von diversen Unsicherheiten für den Sport“, so Franzen. „Ausläufer der Pandemie, Energie-, Flüchtlings- und Finanzkrise haben den organisierten Sport stark gefordert. Nur durch den Einsatz aller Beteiligten in der sächsischen Sportlandschaft konnte wieder ein positiver Kurs eingeschlagen werden. Dass uns das gelungen ist, zeigt, wie ideenreich, anpassungs- und widerstandsfähig unsere Sportvereine sind.“
So gewannen die Vereine im Freistaat 2022 im Vergleich zum Vorjahr mehr als 21.000 neue Mitglieder dazu. Das ist ein deutlicher Aufwärtstrend im Vergleich zu den Jahren 2020 und 2021 und gleicht die Verluste der Pandemie nahezu wieder aus. „Dieser Zuwachs in unseren Vereinen ist ein klares Zeichen, dass die aktive Teilnahme am Sport noch immer ein wichtiger Bestandteil im Alltagsleben ist. Hauptsächlich konnten wir – sehr zu unserer Freude – Kinder und Jugendliche zurückgewinnen“, so Franzen.
Des Weiteren ging Franzen in seinem Bericht auf den vielerorts zu beobachtenden Sanierungsstau bei Sportstätten ein. „Hier werden wir ganz intensiv in die Kommunikation treten, brauchen aber auch Eure aktive Unterstützung bei den regionalen politischen Kräften“, appellierte der LSB-Präsident an die Teilnehmenden des Hauptausschusses. Diese bekräftigten in ihren Redebeiträgen die Dringlichkeit der Problematik, unter anderem Jens Juraschka vom Kreissportbund Zwickau.
Darüber hinaus berichtete Franzen aus dem Bereich Breitensport vom „Rezept für Bewegung“, das seit Dezember 2022 auch in Sachsen umgesetzt wird. Ina Überschär bedankte sich im Namen des Sächsischen Sportärztebundes in diesem Zusammenhang für die Unterstützung seitens des LSB bei diesem wichtigen Projekt.
Dank zollte der LSB-Präsident auch der Arbeit der breit aufgestellten und aktiven Vereinsbasis im Freistaat und dem unermüdlichen Einsatz der ehrenamtlich Engagierten, welche maßgeblich zu der erfolgreichen Entwicklung beigetragen haben. Auch für die Unterstützung des Hauptamtes, der LSB-Mitgliedsorganisationen, der Politik und aller anderen Partner bedankte sich Franzen.
Im Namen des Freistaats überbrachte Herr Dr. Frank Pfeil, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium des Innern, anschließend ein Grußwort und lobte die Mitgliederentwicklung in den Sportvereinen: „671.281 Sportfreunde sind in 4.374 sächsischen Sportvereinen organisiert – diese Zahlen zeigen, welche Bedeutung der Sport nach wie vor in der Gesellschaft einnimmt. Unersetzliche Basis für den organisierten Sport ist dabei das Ehrenamt. Dieses Thema liegt dem Innenministerium besonders am Herzen: Wir wissen das Engagement zu würdigen und wissen auch, dass die Aufgaben, die vor uns liegen, nicht ohne das Ehrenamt zu machen sind.“ Pfeil betonte weiterhin, dass Staatsregierung und Abgeordnete für den Sport weiterhin gute Weichen stellen wollen und dankte allen Anwesenden für ihr persönliches Engagement.
Stellvertretend für alle im sächsischen Sport engagierten Ehrenamtlichen zeichneten Ulrich Franzen und Dr. Frank Pfeil im Rahmen des Hauptausschusses Frank Vogel mit der Ehrennadel in Gold des Landessportbundes aus. Vogel ist seit zehn Jahren Präsident des Kreissportbundes Erzgebirge und in zahlreichen weiteren Ämtern und Funktionen ehrenamtlich aktiv. In ihrer Laudatio lobte Rica Wittig, LSB-Präsidiumsmitglied für Chancengleichheit, sein eindrucksvolles und vielfältiges Engagement für den Sport in seiner Region.
Der Hauptausschuss genehmigte einstimmig den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 und gewährte dem LSB-Präsidium für diesen Zeitraum Entlastung. Der Etat für 2023 wurde ebenfalls ohne Gegenstimmen bestätigt. Daniel Eckert-Lindhammer, administrativer Geschäftsführer des Bereichs internationale Beziehungen der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig und verantwortliche für die internationalen Trainerkurse, wurde einstimmig zum Good-Governance-Beauftragten des LSB gewählt.
Diverse Beschlussfassungen zu Satzungsänderungen und -anpassungen wurden einstimmig beziehungsweise mehrheitlich beschlossen. Diese beinhalteten unter anderem redaktionelle Änderungen des Satzungstextes sowie eine Verlängerung der Einberufungsfrist des Hauptausschusses bei Satzungsänderungen auf sechs statt vier Wochen. Außerdem beschloss der Hauptausschuss einstimmig einige Änderungen in der Aufnahmerichtlinie. Weitere Beschlussfassungen beinhalteten Änderungen beziehungsweise Neufassungen der Beitrags-, Rechts-, Geschäfts- sowie Finanz- und Kassenordnung. Diese sind vor allem der Einführung des neuen, digitalen Vereinsportals geschuldet.
(lsb/Foto: lsb)