Nach Rennrodel-WM und -weltcup wurde am vorigen Wochenende mit dem Bob- und Skeleton-Weltcup das dritte Großereignis der weltbesten Kufen-Asse binnen eines Monats in Altenberg ausgetragen.
Bei den Skeletonrennen holte sich Weltmeisterin Susanne Kreher vom BSC Sachsen Oberbärenburg den zweiten Platz.
„Das Training lief von meinen Zeiten her in dieser Woche gar nicht gut. Da hatte ich eigentlich nicht mehr erwartet, dass es heute so gut läuft. Dementsprechend bin ich natürlich mit dem Rennen sehr zufrieden“, sagte die 25-Jährige aus Dresden.
Der Tagessieg ging an die Ex-Weltmeisterin Tina Hermann vom WSV Königssee. Sie kehrte somit auf einer ihrer Lieblingsbahnen nach verpasster WM-Qualifikation vor wenigen Tagen wieder in die Erfolgsspur zurück. Bronze ging an eine US-Amerikanerin Mystique Ro.
Den Titel bei den Männern schnappte sich der Chinese Yin Zheng vor Olympiassieger Christopher Grotheer (BRC Thüringen) und dem britischen Weltmeister Matt Weston.
Der auch von seinem aus dem Erzgebirge angereisten Fan-Club lautstark angefeuerte Lokalmatador Axel Jungk wurde nur Neunter im Einzelrennen. Doch der Vize-Olympiassieger vom BSC Sachsen Oberbärenburg und die sächsischen Anhänger konnten später noch jubeln.
Denn zusammen mit seiner ebenfalls aus dem Erzgebirge stammenenden Vereinskollegin Susanne Kreher holte der 32-jährige Dresdner Gold bei seiner persönlichen Premiere in einem Mixed-Team-Wettbewerb. Hinter Deutschland 1, dem Erzgebirgsexpress, wurde das tschechische Überraschungsteam Zweiter. Bronze ging an die zeitgleichen Duos von Deutschland 2 und den USA 2.
Eine Woche vor Beginn der Weltmeisterschaften in Winterberg fuhren schließlich auch die deutschen Bob-Asse im Kohlgrund um wichtige Weltcup-Punkte. Beim Monobob gewann Laura Nolte vom BSC Winterberg vor der US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor und der Weltcupführenden Lisa Buckwitz vom BRC Thüringen. Lokalmatadorin Maureen Zimmer vom BSC Sachsen Oberbärenburg wurde Sechste. Die Olympiadiegerinnen Laura Nolte und Deborah Levi sicherten sich dann ebenfalls den Sieg im Zweierbob.
Bei den Männern war Zimmers Vereinskollege Francesco Friedrich am vorigen Wochenende der große Hoffnungsträger der heimischen Fans. Der Rekordchampion aus Pirna musste sich aber mit Thorsten Margis (SV Halle) zunächst mit Rang zwei im kleinen Schlitten zufrieden geben.
In Abwesenheit der im Training teils schwer gestürzten vorab mitfavorisierten Teams des Schweizers Michael Vogt und von Weltmeister Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude) ging der Sieg dennoch an eine deutsche Mannschaft.
Shooting-Star Adam Ammour vom BRC Thüringen feierte im SachsenEnergie-Eiskanal seinen zweiten Weltcuperfolg hintereinander. Dieses Mal schob den Europameister der Wiesbadener Costa Laurenz vom Oberbärenburger Bobteam Illmann an. Bronze ging an ein südkoreanisches Duo.
Im Viererbob lief es besser für das Bobteam Friedrich. Zum Abschluss der Weltcupwochen in Altenberg fuhr der vierfache Olympiasieger aus Sachsen mit seiner Crew zeitgleich mit dem Team des Letten Emils Cipulis zur Goldmedaille. Simon Friedli aus der Schweiz und seine Mannschaft ergatterten Rang drei.
Für Friedrichs langjährigen Oberbärenburger Anschieber Candy Bauer war es das letzte Rennen in Altenberg. Der 37-jährige zweimalige Olympiassieger hört nach der WM in diesem Jahr auf.
Vor großer Kulisse mit vielen Fans kullerten nach dem Abschlusssieg des Marienbergers auch noch Tränen. Seine Teamkollegen werden den verlässlichen Ruhepol und Freund vermissen. Zehn Jahre war Candy Bauer Mitglied des so erfolgreichen Bobteam Friedrich.
Mit Blick auf die nun kommende WM fühlt sich Francesco Friedrich gut gerüstet: „Es war ein sehr spannendes Rennen. Es waren eben ein paar Grad zu viel in der Bahn, da wirken sich Fehler mehr aus. Für die WM sind wir aber in allerlei Hinsicht gut gerüstet, am Start sind wir gut, beim Material, wo wir bis zuletzt noch dran gearbeitet haben, auch. Die Bahn in Winterberg liegt uns ebenfalls“, so der Vize-Weltmeister im Zweierbob und Titelverteidiger im großen Schlitten. „Jetzt heißt es, ausruhen, die letzten Reserven rausholen und bei der WM alles geben.“
Mehr zur WM vom 19. Februar bis 3. März 2024 in Winterberg in Nordrhein-Westfalen:
(skl/Foto: IBSF/Viesturs Lacis)