Mit einer soliden Leistung haben sich die Handballfrauen des HC Sachsen Neustadt-Sebnitz beim Saisonauftakt in der Verbandsliga Ost die ersten beiden Punkte erkämpft.  Das Team von Bernd Berthold gewann am Sonntag  im Neustädter Sportforum mit 30:27 (15:12) gegen Aufsteiger ESV Dresden. Die Gäste, die sich unter anderem mit mehreren Spielerinnen der im Sommer aufgelösten Frauenmannschaft des HC Elbflorenz verstärkt hatten, lagen nur zu Beginn der Partie vorne (3:1), als praktisch jeder Spielzug auf beiden Seiten zu Treffern führte.
Nach zehn Minuten setzte  sich der HCS zum ersten Mal gegen den starken Aufsteiger etwas ab, führte mit 7:4. Auch Nicole Eckhardt, die nach ihrer Babypause erstmals wieder für den HCS auflief, konnte gleich bei ihrem ersten Torversuch jubeln. „Schön, wieder dabei zu sein“, freut sie sich über ihr erfolgreiches Comeback. „Kämpferisch war dieser Sieg auch verdient, im Angriff waren wir aber teils noch etwas überhastet.“
Anfangs zeigten sich die Gastgeberinnen indes noch sehr effektiv im Abschluss.  Angriffswelle um Angriffswelle der Neustädterinnen rollte auf den Kasten des ESV zu. Das Tempo wurde von beiden Teams lange Zeit hochgehalten. Während HCS-Torfrau Franziska Grünberger hinten gute Paraden zeigte, war es vor allem Neuzugang Rebeca Cembranos Bruzon, die ihre Torchancen eiskalt zu nutzen wusste und am Ende mit elf Treffern erfolgreichste Akteurin auf dem Parkett war. „So eine Spielerin kann den Unterschied machen. Gut, dass sie wieder hier ist“, sagt HCS-Trainer Berthold.
Die Spanierin selbst, die nach einigen Jahren beim USV TU Dresden in der Sachsenliga zum HC Sachsen zurückkehrte, war zufrieden mit ihrem Einstand. „Der Gegner war stärker als ich das erwartet habe, das Tempo ist zudem recht hoch gewesen. Für michpersönlich war es heute emotional, ich kenne die Mädels hier, der Trainer hat mich dann überzeugt, wieder hier zu spielen“, sagt sie und hofft, dass sich die Mannschaft „Schritt für Schritt“ weiterentwickelt.
Das Saisonziel der Neustädterinnen ist laut ihrem Coach „oben mitzuspielen“ und am besten erfolgreicher als in der Vorsaison abzuschneiden. Damals belegte der HCS am Ende Platz fünf. Der Anfang auf dem Weg ist gemacht.
Der ESV wurde am Ende auf Distanz gehalten. Die Neustädterinnen bauten ihre 15:12-Pausenführung nach dem Seitenwechsel weiter aus und lagen nach 46 Minuten mit fünf Toren vorn (26:21). Die Gäste kämpften sich in der Schlussphase noch einmal etwas heran. Doch als Franziska Grünberger 49 Sekunden vor Spielende beim Stand von 30:27 einen Siebenmeterwurf von Anja Weithäuser (insgesamt sechs Treffer) parierte, war der ersten Saisonsieg perfekt.
„Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, auch wenn wir zu viele technische Fehler gemacht haben“, erklärt HCS-Coach Berthold. „Der Start in die Saison ist immer schwierig, aber wir haben heute auch nicht gegen irgendeinen Gegner gewonnen. Der ESV hat erfahrene Spielerinnen im Kader, war gut strukturiert und hat sich hier stark präsentiert.“ Vor allem Dresdens Lisa Heberling (sechs Treffer) habe seinem Team immer wieder vor Probleme gestellt. „Dann habe ich umgestellt, um sie besser in den Griff zu bekommen. Und die dritte Umstellung hat schließlich funktioniert.“
Der HC Sachsen belegt nach dem ersten Spieltag den dritten Platz hinter Spitzenreiter SG Klotzsche und den zweitplatzierten Sportfreunden 01 Dresden, die sich am Sonntag mit 30:24 (13:11) im Heimspiel gegen den SSV Heidenau durchgesetzt hatten. (skl)