Die Energiekrise hat den organisierten Sport in Sachsen längst erreicht – mit fatalen Auswirkungen auf Sportvereine und das Ehrenamt. Die teils dramatisch gestiegenen Preise für Strom, Heizöl und Gas entwickeln sich zu einer Bedrohung insbesondere für Vereine, die diese Mehrkosten vollumfänglich selbst zu tragen haben.

Mehrere KSB-Mitgliedsvereine haben zuletzt massiv gestiegene Energiekosten angezeigt, die zu finanziellen Engpässen führen – trotz der Deckelung von Strom- und Gaspreisen klafft eine Finanzierungslücke zu den bisherigen Kosten.

Städte und Gemeinden sind aufgrund der ebenfalls belasteten kommunalen Haushalte zunehmend nicht mehr in der Lage, höhere Zuwendungen zu gewähren. Der Kreissportbund Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hat sich angesichts dieser Entwicklungen mit einem Brief an Entscheidungsträger auf Landes- und Bundesebene gewandt.

Der KSB plädiert hierin für eine temporäre, zielgerichtete und möglichst unbürokratische Unterstützung: Rückwirkend für die Monate Dezember 2022 bis Februar 2023 soll eine (anteilige) Übernahme der Energiekosten geprüft werden – insbesondere Vereine mit Sportstätten in Pacht oder Eigentum sind dabei zu entlasten. Langfristig werden zudem alle Anstrengungen befürwortet, die auf die energetische Sanierung gedeckter und ungedeckter Sportstätten abzielen.

Die gesellschaftlichen Kosten für einen verminderten oder ausbleibenden Sportbetrieb sind perspektivisch höher als die kurzfristigen Kosten einer gezielten Unterstützung:

Allein im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist im Schnitt jeder sechste Einwohner Mitglied in einem der mehr als 300 Sportvereine aktiv. Die Bedeutung des Sports für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist immens. Für die Gesundheitsförderung und eine sinnvolle Freizeitgestaltung vor allem im Kinder- und Jugendbereich sowie Querschnittsaufgaben bei der Integration und Inklusion ist der organisierte Sport stets ein zentraler Akteur.

Mit Blick auf die Energiekostenentwicklung ist es wichtig, dass zeitnah eine spürbare Unterstützung auf den Weg gebracht wird.

Die Corona-Pandemie hat den Breitensport in den vergangenen drei Jahren vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Im Mittelpunkt muss nun stehen, die überwiegend ehrenamtlich geführten Vereine zu entlasten und die Vereins- und Sportartenvielfalt zu erhalten.

(skl/ksb/Foto: skl)