Die Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaften in Altenberg sind vorbei. Insgesamt rund 25.000 Zuschauer verfolgten während der beiden Wochen die Rennen und Trainingsläufe live am ENSO-Eiskanal. Damit sowohl im Sportbetrieb als auch für die Zuschauer alles reibungslos funktionierte, waren im Hintergrund rund 500 Menschen im Einsatz, viele von ihnen ehrenamtlich.
Athleten aus 24 Nationen versammelten sich bei den Titelkämpfen in Altenberg, um ihre Besten zu küren. Nach mehr als 1.200 Fahrten bei unterschiedlichsten äußeren Bedingungen mit Sonne, Regen, Sturm, Hagel und Schnee und einer am Ende kumulierten Fahrtzeit von rund 18 Stunden an 13 Tagen in der Kunsteisbahn ist klar, dass sich Teilnehmer, Macher und Zuschauer noch lange an diese WM erinnern werden. Denn sie war in vielerlei Hinsicht geschichts- und rekordträchtig.
Den Anfang machten die Bobpilotinnen. Kaillie Humphries gewann nach zwei olympischen Goldmedaillen und zwei WM-Titeln für Kanada nun erstmals WM-Gold für die USA und ist damit die erste Bobpilotin überhaupt, die für zwei unterschiedliche Nationen eine WM-Medaille gewonnen hat. Die Zweitplatzierte Kim Kalicki von Eintraxcht Wiesbaden ist außerdem die erste Pilotin, die in der selben Saison Juniorenweltmeisterin wurde und eine WM-Medaille holte.
Einen Rekord für die Ewigkeit stellte Lokalmatador Francesco Friedrich vom BSC Sachsen Oberbärenburg auf. Auf seiner Heimbahn im Altenberger Kohlgrund gelang ihm mit seinem sechsten Zweierbob-Weltmeistertitel in Folge ein historischer Erfolg. Noch nie zuvor gelang einem Bobpiloten eine derartige Siegesserie. Satte 1,65 Sekunden Vorsprung hatte er am Ende auf seinen Teamkollegen Johannes Lochner.
Auf seinem Weg in die Geschichtsbücher pulverisierte Friedrich gleich im ersten Lauf den bisherigen Bahnrekord und verbesserte die alte Bestmarke um ganze 48 Hundertstelsekunden auf 54,00 Sekunden. Gleichzeitig stellte auch Friedrichs Anschieber Thorsten Margis (SV Halle) mit seinem fünften Weltmeistertitel in Folge einen Rekord auf.
In Sachen Rekorde standen die Skeletonis den Bobsportlern in nichts nach: Nach 20 Jahren ohne Titel kam der Skeleton-Weltmeister wieder aus Deutschland. Der Dreifacherfolg der deutschen Skeleton Herren Christopher Grotheer (BRC Thüringen), Axel Jungk (BSC Sachsen Oberbärenburg) und Alexander Gassner (BSC Winteberg).
Einmalig: Christopher Grotheer ist der erste Weltmeister überhaupt, der in der WM-Saison kein einziges Weltcup Rennen bestritten hat. Seinen Startplatz verdankte er Teamkollege Felix Keisinger, der als Juniorenweltmeister einen zusätzlichen Startplatz für Deutschland sicherte. Zusätzlich garnierte Grotheer seinen Sieg mit einem neuen Bahnrekord (55,86 Sekunden).
Mit einem Bahnrekord (57,77) im finalen Lauf sicherte sich zudem bei den Skeletonsportlerinnen Titelverteidigerin Tina Hermann vom WSV Königssee doch noch die Goldmedaille. Es war ihr dritter WM-Titel, sie ist nun Rekordweltmeisterin.
Zum Abschluss zeigte sich OK-Chef Jens Morgenstern hochzufrieden. Nach der Übergabe des WM-Staffelstabs an Lake Placid USA), dem Austragungsort kommenden Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaften 2021 sagte er: „Ich danke allen Geldgebern und Sponsoren, allen Sportlerinnen und Sportlern, allen Helferinnen und Helfern im Hintergrund, allen Vertretern der IBSF, allen Zuschauerinnen und Zuschauern sowie meinem Organisationsteam. Sie alle haben dieses große Fest des Sports erst möglich gemacht.“
Anbei noch eine Bilder-Auswahl des Kreissportbunds Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, der die Wettkämpfe mit unterstützte. Die Fotos – mehr gibt es auf dem Facebook-Auftritt des KSB zu sehen – wurden am finalen Renntag der Bob- und Skeleton-WM 2020 in Altenberg gemacht. (us/skl/Fotos: skl)