Die Vorbereitung war lang – und nun ist die erste Woche der Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaften in Altenberg vorbei. Wehmut kommt aber nicht auf. Ganz im Gegenteil, denn die ersten Tage waren ein voller Erfolg. „Die Weltmeisterschaften sind ein großes Fest des internationalen Bob- und Skeletonsports. Die zahlreichen Fans, die auch bei widrigsten Witterungsbedingungen an den ENSO-Eiskanal pilgerten, haben exzellenten Sport geboten bekommen“, sagt Jens Morgenstern, Geschäftsführer der Wintersport Altenberg (Osterzgebirge) GmbH und Chef des WM-Organisationskomitees.
Los ging es am vergangenen Donnerstag im Winterdorf am Bahnhof Altenberg. Die über 1000 Fans erlebten eine kurzweilige und emotionale Eröffnungsveranstaltung. Am Wochenende fielen die ersten WM-Entscheidungen. Zunächst waren die weltbesten Bob-Pilotinnen am Start. Hier gewann am Sonnabend das Team von Kaillie Humphries (USA) vor dem Schlitten von Junioren-Weltmeisterin Kim Kalicki von Eintracht Wiesbaden und dem der Kanadierin Christine de Bruin (CAN). Stephanie Schneider aus der Riege der Lokalmatadoren fuhr auf Rang fünf hinter Titelverteidigerin Mariama Jamanka vom BRC Thüringen.
Vor Jubel und Begeisterung kaum zu halten waren die im strömenden Regen ausharrenden Zuschauer am ENSO-Eiskanal am Sonntagnachmittag, als der Pirnaer Francesco Friedrich vom BSC Sachsen Oberbärenburg als erster Bobpilot überhaupt zum sechsten Mal in Folge Weltmeister im Zweierbob wurde und damit Sportgeschichte schrieb. Silber holte Johannes Lochner von Stuttgart Solitude vor dem Letten Oskars Kibermanis. Die weiteren Starter vom BSC Sachsen Oberbärenburg, Nico Walther und Richard Oelsner, fuhren auf Rang vier und fünf.
Die wechselnden Wetterbedingungen waren vor allem für Eismeister Ralf Mende und sein Team eine große Herausforderung. War es am Sonnabend noch trocken aber relativ warm, regnete es fast den gesamten Sonntag durch. Rekordweltmeister Francesco Friedrich hatte seinen Schlitten optimal darauf eingestellt. Er pulverisierte seinen 2017 aufgestellten Bahnrekord geradezu und zimmerte zusammen mit Anschieber Thorsten Margis (SV Halle) mit 54.00 Sekunden eine Bestmarke in die Bahn, die fast eine halbe Sekunde schneller war als der alte Wert.
8.000 Besucher kamen an den ersten drei Renntagen an den ENSO-Eiskanal im Altenberger Kohlgrund. Damit sowohl im Sportbetrieb als auch für die Zuschauer alles reibungslos funktioniert, sind im Hintergrund rund 500 Menschen im Einsatz, viele von ihnen ehrenamtlich – das sind u.a. Bahnarbeiter, Kampfrichter, Shuttlefahrer, Sicherheitspersonal und Caterer. „Viele können das Wettkampfgeschehen in der Bahn sogar nur über ihr Handy oder das Radio verfolgen, da sie beispielsweise das Akkreditierungsbüro am Bahnhof Altenberg besetzen oder als Parkplatzeinweiser eingesetzt sind. Dennoch ist jeder Einzelne hochmotiviert und ein wichtiges Rädchen im Gesamtgefüge“, sagt Jens Morgenstern, „diesen Sportfreunden kann man nicht genug für ihren Einsatz danken!“
Nun greifen jedoch auch die Skeletonsportler ins WM-Geschehen ein. Am Donnerstag und Freitag fahren die Skeleton-Männer in je zwei Läufen den Titel aus, am Freitag und Sonnabend kämpfen die Skeleton-Frauen um Medaillen. Am Wochenende fällt dann die Entscheidung beim erstmals bei einer WM ausgetragenen Skeleton Mixed Team-Wettbewerb sowie in der „Formel 1 des Winters“, dem Viererbob-Wettbewerb.
Weitere Informationen zur WM sowie zum Zeitplan und den Tickets gibt es im Internet unter: www.altenberg2020.de.
(us/skl/Foto: skl)