Große Freude und tiefe Enttäuschung lagen jüngst bei zwei Assen vom Pirnaer Ruderverein 1872 nah beieinander. So konnte sich Franz Werner bei dem verbandsinternen Ausscheidungswettkampf am vorigen Wochenende in Warnemünde für die Coastal-Rowing-Europameisterschaften qualifizieren. Der 23-Jährige habe laut Deutschem Ruderverband „eine beeindruckende Leistung gezeigt“ und errang den Sieg im Einer-Wettbewerb der Männer.
Dabei starteten die Ruderer am Strand, rannten zu ihren Booten, stiegen ein und fuhren im Slalom um drei Bojen. Nach einer Wende ging es auf direktem Weg zurück, insgesamt mussten alle eine Strecke von 250 Metern hin und 250 Metern zurück absolvieren. Nur die Gewinner der K.o.-Rennen auf der Ostsee kamen weiter.
Franz Werner, der Sportler des Jahres 2019 im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, fährt nun Ende Juni nach Danzig, um dort im Einer bei seiner ersten EM im Coastal Rowing an den Start zu gehen.
Die Teilnahme beim absoluten sportlichen Saison-Höhepunkt in diesem Jahr endgültig verpasst hat indes Sophie Leupold vom Pirnaer Ruderverein. Die 25-jährige Kaderathletin hatte einen Platz im Deutschen Frauenachter nach den Rennen im Frühjahr ergattert. Am vergangenen Wochenende ging es dann beim internationalen Ausscheid in Luzern noch um ein nachträgliches Ticket für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris.
Doch das Boot der deutschen Nationalmannschaft verpasste in der Schweiz den Olympia-Startplatz. Der Frauen-Achter belegte im A-Finale „nur“ den vierten Platz. Für die in Berlin studierende und trainierende Sophie Leupold, die sich monatelang intensiv auf die nachträgliche Qualifikationschance vorbereitet hatte, war das Aus sehr bitter. Insgesamt hatten sich sechs deutsche Boote um den Quereinstieg für Olympia in der französischen Hauptstadt beworben. Allerdings konnte nur eines der Teams diese finale Chance am Luzerner Rotsee nutzen.
(skl/Fotos: drv/skl)