Während der Coronavirus-Pandemie haben sich viele Übungsleiter unter erschwerten Bedingungen dafür engagiert, dass der Nachwuchssport in ihren Vereinen fortgeführt werden kann. Ihnen gilt ein großer Dank!
Mittels einer finanziellen Unterstützung möchten die Ostsächsische Sparkasse Dresden und die Kreissparkasse Bautzen auf die über das normale Maß hinausgehende tägliche ehrenamtliche Arbeit der Übungsleiter zum Wohle unserer Kinder und Jugendlichen aufmerksam machen – und sie mit jeweils 200 Euro unterstützen.
770 Ehrenamtliche wurden bei der Dankeschön-Aktion von knapp 300 Vereinen in den Landkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Bautzen sowie in der Landeshauptstadt Dresden für eine Förderung für die sehr gute Nachwuchsarbeit in der Pandemiezeit vorgeschlagen.
„Wir freuen uns, dass so viele Vereine unserer gemeinsamen Aktion gefolgt sind und wir jetzt die Spenden dazu bereitstellen können. Dies verbinden wir mit einem Riesendankeschön an alle Ehrenamtlichen in den Sportvereinen unserer Region für ihre wichtige und sehr gute Arbeit, vor allem im Nachwuchsbereich“, sagt Jan Klemmer von der Ostsächsischen Sparkasse Dresden.
Auch die Geschäftsführer vom Stadtsportbund Dresden und von den Kreissportbünden Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Bautzen sind zufrieden mit der Aktion und dem Zuspruch aus den Vereinen. Es sei „überwältigend zu sehen, wie wichtig vielen Vereinen diese ehrenamtliche Arbeit ist und wie viele Vorschläge es gab“. Mit der nun zur Verfügung gestellten Unterstützung soll die „über das normale Maß hinausgehende tägliche ehrenamtliche Arbeit bei den Übungsleiterinnen und Übungsleitern“ gewürdigt werden.
Im Bereich des Kreissportbundes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge erhalten in Absprache mit den jeweiligen Vereinsvorständen 230 Nachwuchstrainerinnen und -trainer jeweils die 200 Euro als Dankeschön. Stellvertretend für die vielen engagierten Frauen und Männer stellt der KSB vier Sportfreundinnen und Sportfreunde aus Mitgliedsvereinen vor.
Jennifer Großmann
(Skiclub Rugiswalde e.V., Neustadt in Sachsen, Ortsteil Rugiswalde, Ski alpin)
Seit ihrem fünften Lebensjahr fährt Jennifer Großmann Ski. Die mittlerweile 20-Jährige aus dem Neustäter Ortsteil Polenz hat für ihren Heimatverein, dem Skiclub Rugiswalde, über die Jahre an mehreren Wettbewerben teilgenommen. Seit geraumer Zeit engagierte sie sich selbst im Nachwuchssport.
Jennifer Großmann absolvierte eine Übungsleiterausbildung und trainiert seither zwei- bis dreimal pro Woche 15 bis 20 Kinder und Jugendliche in mehreren Altersklassen. „Junge Trainer wurden benötigt, und mir macht das Training Spaß“, erklärt die Polenzerin, die im dualen System in Meißen Sozialverwaltung studiert und im Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge arbeitet. Wenn sie in Meißen ihrem Studium nachgeht, erklärt und zeigt die 20-Jährige vom SC Rugiswalde den Kindern und Jugendlichen eher an Wochenenden und in ihrem Urlaub wie man besser und schneller den Skihang herunterfahren kann. Auch gibt es gemeinsame Trainingseinheiten auf Inline-Skates, Touren und Trainingslager im Sommer und Winter.
Aufgrund des Schneemangels bieten die Plastmatten auf dem Rugiswalder Skihang eine Alternative, um weiter auf Skiern die Piste hinuntersausen zu können.
In der Pandemiezeit startete Jennifer Großmann zudem laut ihrem Vereinsvorsitzenden Hans-Jürgen Nitsche zwei Großprojekte. „Matte statt Gletscher – Ski alpin im Herbst vor der Haustür“ und „Athletik-Teamwettkampf – Fit durch den Winter“ mit insgesamt mehr als 19.000 Wiederholungen verschiedener Sportübungen.
Helmut Conrad
(SV „Einheit“ Krippen e.V., Bad Schandau, Ortsteil Krippen, Orientierungslauf)
Karten lesen und sich im Gelände zurechtfinden können – und dabei noch möglichst schnell die Strecken mit den Kontrollposten absolvieren: Darauf kommt es beim Orientierungslauf an. Helmut Conrad vom SV „Einheit“ Krippen hat sich seit mehr als sechs Jahrzehnten dieser Sportart verschrieben. Der 81-Jährige aus dem Bad Schandauer Ortsteil Ostrau ist vielfacher Senioren-Weltmeister in mehreren Orientierungslauf-Disziplinen.
Sein Wissen teilt der sportlich weiter aktive Ingenieur für Holztechnik, der vor seinem Ruhestand viele Jahre im Sägewerk in Königstein gearbeitet hatte, mit jungen Sportlerinnen und Sportlern aus dem Osten des Landkreises. Neben dem wöchentlichen Training mit der kleinen Bad Schandauer Orientierungslaufgruppe wirbt Conrad an Schulen für seine Sportart und bietet Schnupperwettkämpfe an.
An drei Grundschulen in Graupa, Bad Schandau und Dürrröhrsdorf-Dittersbach und am Pirnaer Herder-Gymnasium trainiert der Ostrauer Rentner wöchentlich Orientierungslauf mit insgesamt mehr als 70 Kindern und Jugendlichen im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften. Außerdem organisiert Conrad die alljährlichen Sparkassen Kinder- und Jugendsportspiele im Orientierungslauf.
Frank Reichelt
(Pretzschendorfer Sportverein e.V., Klingenberg, Ortsteil Pretzschendorf, Fußball)
Seit 1983 ist Frank Reichelt Fußball-Abteilungsleiter beim Pretzschendorfer Sportverein. Das langjährige Gemeinderatsmitglied trainiert Nachwuchsspieler seines Heimatvereins. Der 64-jährige Pretzschendorfer betreute in all den Jahren viele Mannschaften von der jüngsten Altersklasse bis zum Männerbereich.
Seit 2021 ist der ehemalige Mitarbeiter eines Klingenberger Automobilzulieferers im Ruhestand und weiterhin auch im Nachwuchsbereich des Pretzschendorfer SV engagiert.
Drei knapp über 20 Jahre junge Trainer aus der Männermannschaft konnten zwischenzeitlich für die Fußballnachwuchsbetreuung im Verein gewonnen werden. Einer davon ist Josef Baumgart, der ebenfalls im Rahmen der Sparkassen-Dankeschön-Aktion ausgezeichnet wird.
Zusammen sorgen die Übungsleiter des PSV dafür, dass die Steppkes in dem Klingenberger Ortsteil das Fußball-Ein-mal-eins-lernen. Sie organisieren Freundschaftsspiele und begleiten die Kinder zu Turnieren wie das Integrationsturnier-Bambini-Turnier am 26. März in Freital. Während der Pandemiezeit warben Reichelt und die drei jüngeren Trainer um neuen Nachwuchs in Kitas und Schulen. Sie gründeten im September 2020 eine Anfängergruppe, deren Spielerzahl sich mittlerweile in der G- und F-Jugend auf 28 fast verdoppelt hat.
Das F-Jugendteam ist praktisch aus dem Lockdown heraus 2021 erstmals in der Wettkampfbetrieb gestartet, schlägt sich wacker „und macht das dort aus dem Stand ganz gut“, freut sich Reichelt.
Maxi Schulze
(TV „Stahl Freital“ e.V., Freital, Gerätturnen/Kinderturnen)
Stellvertretend für die 230 ausgezeichneten ehrenamtlichen Engagierten im Nachwuchssport im Bereich des Kreissportbundes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge überreichte Jan Klemmer von der Ostsächsischen Sparkasse Dresden die Urkunde zur Dankeschön-Aktion in dieser Woche persönlich an Maxi Schulze vom TV „Stahl Freital“. Ihre Sportart ist Gerätturnen.
„Ich freue mich sehr über die Auszeichnung und dass mich mein Verein dafür vorgeschlagen hat“, sagt die 21-Jährige aus dem Bannewitzer Ortsteil Welschhufe. „Gut, dass ehrenamtliches, oft zeitintensives Engagement so gewürdigt wird. Gerade in der Pandemiezeit war das Training doch aufwendiger als sonst, als es oft online stattfand. Vorbereitung und Umsetzung waren da schon eine ganz andere Hausnummer.“
Die 21-Jährige trainiert beim Kinderturnen des Vereins wöchentlich 10 bis 15 Kinder im Alter von zehn bis 17 Jahren. Bereits seit ihrem 14. Lebensjahr ist Maxi Schulze als Übungsleiterin im Kinderturnen aktiv, erst assistierend, inzwischen aber mit eigenem Trainerschein. Ihr geht es vor allem darum, den „Spaß an der Bewegung“ zu vermitteln.
Ihre Schützlinge lernen – ohne Druck, womöglich bei Wettkämpfen glänzen zu müssen – wie man an den verschiedenen Geräten turnt. Beim Freitaler Verein Muskelkater e.V. betreut die Sozialpädagogik-Studentin außerdem Kindergartenkinder beim Kindersport. Und dies neben dem Studium, ihrer Trainertätigkeit bei TV „Stahl Freital“ und ihrer Arbeit mit behinderten Menschen bei der gemeinnützigen Gesellschaft „Gut Leben“ in Bannewitz.
Während der Pandemiezeit versuchte Maxi Schulze nicht nur, zu verhindern, dass das Training ausfällt und bot dazu regelmäßig Online-Training für die Kinder und Jugendlichen an. Sie warb darüber hinaus auch um neue Mitglieder.
Text und Fotos: KSB/Stephan Klingbeil