Ordentliches Wettkampfwochenende für Jessica Tiebel vom RRC Altenberg in Übersee: Zunächst fuhr die Geisingerin am Freitag beim Nationencup in Lake Placid ─ wie schon zum Auftakt eine Woche zuvor in Innsbruck-Igls ─ auf den dritten Rang. Damit hatte die mehrfache Juniorenweltmeisterin das Ticket für das Einzelrennen im Weltcup auf der zweimaligen Olympiabahn an der US-Ostküste locker sicher.

Beim Weltcup belegte die 21-jährige Physikstudentin dann am Sonnabend Rang zehn, als zweitbeste Deutsche. Außerdem bedeutet diese Platzierung die Qualifikation für den Sprintwettbewerb tags darauf. „Ich bin relativ zufrieden damit“, sagt Jessica Tiebel.

Tagessiegerin im Einzelrennen wurde derweil Julia Taubitz. Für die Vizeweltmeisterin vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal war es der erste Weltcup-Erfolg in Lake Placid überhaupt. Obendrein fuhr die  23-jährige aus Annaberg-Buchholz auch noch Bahnrekord in 43,658 Sekunden. „Die Bahn gefällt mir immer mehr, Bahnrekord geschafft, das ist richtig super“, sagte Julia Taubitz.

Im Sprint am Sonntag legte sie nach: die U23-Welteisterin war als letzte Starterin und später auslösender Zeitnahme gegangen und holte sogar die Bestzeit. Sie distanzierte dabei gleich drei US-Amerikanerinnen, die sich hinter der junge Sächsin platzierten.

Die beiden weiteren deutschen Rennrodlerinnen im Wettbewerb, Anna Berreiter (Berchtesgaden) fuhr auf Rang elf, Jessica Tiebel wurde 14.

Bei den Männern gab es auch Medaillen: Hinter den Sprint-Siegern Andris Sics/Juris Sics aus Lettland fuhren die BSD-Duos Toni Eggert/Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl) zu Silber und Tobias Wendl/Tobias Arlt zu Bronze. Tags zuvor gewannen Wendl und Arlt beim Doppelsitzer-Rennen vor den Weltmeistern aus Thüringen. Das Duo Eggert/Benecken hatte dabei ein gutes Zehntel Rückstand auf die Olympiasieger vom RC Berchtesgaden und WSV Königssee.

Bei den Einzeln der Männer hatten die deutschen Rennrodler das Podest allesamt deutlich verpasst. Max Langenhan (Friedrichroda) war als Neunter noch bester Deutscher. „Der zweite Lauf gibt ein bisschen Hoffnung, weil wir uns dort deutlich steigern konnten. Der ein oder andere hat hier sicher auf die schwierigen Bedingungen reagiert. Wir waren aber deutlich zu langsam, haben im unteren Abschnitt keine Geschwindigkeit zustande gebracht. Beim Start gab es auch Probleme“, sagte Bundestrainer Norbert Loch. „Insgesamt ist das Ergebnis hier schwierig zu analysieren. Das braucht etwas Zeit. Zufrieden sein kann ich damit nicht.“

Der Titel ging an Jonas Müller aus Österreich. Im Sprint wurde er Dritter hinter dem erstplatzierten Russen Roman Repilow und Tucker West aus den USA. Bester Deutscher auch hier: Max Langenhan, der den zehnten Platz belegte. Der nächste Weltcup findet am 13./14. Dezember im kanadischen Whistler statt.
(skl/BSD/Foto: skl)