Bronze zum Auftakt: Rennrodlerin Jessica Tiebel vom RRC Altenberg hat zum Weltcupauftakt in Innsbruck-Igls auf Anhieb den dritten Platz erreicht. Sie war nach zwei Läufen mit 0,164 Sekunden Rückstand auf Platz eins zeitgleich mit Vize-Weltmeisterin Julia Taubitz vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal, die somit ebenfalls Dritte wurde. „Ich habe nicht wirklich damit gerechnet, auch nach dem zweiten Lauf nicht als ich dann die ‚drei‘ auf der Anzeige sah, habe ich mich extrem gefreut“, sagte Jessica Tiebel nach Abschluss der Rennen. Den Tagessieg sicherte sich die erfahrene Tatjana Iwanowa aus Russland vor der US-Amerikanerin Summer Britcher. Die anderen beiden deutschen Starterinnen belegten bei ihren Weltcupdebüts die Plätze sieben (Anna Berreiter, Berchtesgaden) und neun (Cheyenne Rosenthal, Winterberg).
Bei starkem Wind und relativ warmen Temperaturen hatte auch Jessica Tiebel ein paar Probleme auf der Olympiabahn von 1976. „Das Rennen wurden wohl auch am Start entschieden, viele Fehler sind passiert, viele hatten zum Beispiel Schwierigkeiten in der Startkurve, auch ich hatte da im zweiten Lauf meine Probleme, aber ich bin froh wie es ausgegangen ist. Ich bin sehr glücklich“, sagte die 20-Jährige aus Geising.
Nach den abschließenden Rennen am Sonntag geht es für die mehrfache Juniorenweltmeisterin vom RRC mit dem deutschen Tross von Österreich in Richtung USA. In einer Woche finden in Lake Placid die nächsten Weltcuprennen statt. „Das werden ganz andere Herausforderungen in Übersee, ich versuche nun erst einmal ein bisschen runterzukommen, mich abzulenken, zwei Tage nicht an Rodeln zu denken und dann das Beste draus zu machen, mich zu erinnern, was ich dort schon für Erfahrungen gesammelt habe“, sagt Jessica Tiebel, die am Sonntag ihren 21. Geburtstag feiert.
Julia Taubitz war indes insgesamt enttäuscht von ihrem eigenen Abschneiden. „Schön, dass noch der dritte Platz herausgekommen ist. Dennoch ärgere ich mich, weil hier mehr für mich hätte herausspringen können. Woran es lag, kann ich jetzt noch nicht genau sagen“, sagt die 23-Jährige aus Annaberg-Buchholz. Für Jessica Tiebel freue sie sich: „Ich finde es super, dass sie gleich auf das Podest gefahren ist. Jessica kann zufrieden sein mit ihren Läufen, zum ersten Weltcup muss man das auch erst mal so nervenstark durchziehen.“
Bundestrainer Nobert Loch zieht ein durchwachsenes, aber dennoch positives Fazit nach dem Frauenwettbewerb. „Ein Auftakt, der noch besser ausfallen können, gerade angesichts des Fahrfehlers von Julia im zweiten Lauf. Da war mehr drin. Aber man muss auch erst mal reinkommen in den Weltcup“, so Loch. „Mit den beiden dritten Plätzen haben wir einen guten Einstieg in den Weltcup geschafft. Ich freue mich vor allem auf die Platzierungen der beiden ganz Jungen. Ein hervorragender Einstand für sie. Darauf können wir aufbauen.“ (hg/skl/ Foto: privat)