Mit einem spannenden Finale sind am Sonntagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein in Altenberg die 52. Rennrodel-Weltmeisterschaften zu Ende gegangen. Sachsens Sportminister Armin Schuster übergab zum Abschluss die WM-Fahne an eine Delegation aus dem kanadischen Whistler, wo die Weltmeisterschaften 2025 stattfinden werden.

„Wir durften in dieser Woche Gastgeber eines großen Fests des Rodelsports sein und haben viel positives Feedback bekommen“, freut sich Jens Morgenstern, OK-Chef der Weltmeisterschaften und Geschäftsführer der Wintersport Altenberg (Osterzgebirge) GmbH. „Wir haben am SachsenEnergie-Eiskanal stimmungsvolle Weltmeisterschaften mit außerordentlich spannenden Rennen erlebt. Insgesamt 7.000 Besucher haben trotz zeitweiliger Wetterkapriolen für eine unvergessliche Atmosphäre gesorgt. Ich danke dem Internationalen Rodelverband FIL für das Vertrauen sowie allen Fördermittelgebern, Sponsoren und Unterstützern, die die Durchführung ermöglicht haben. Und mein Dank geht ebenso an mein Team sowie alle Helfer für ihren engagierten Einsatz vor und während der Weltmeisterschaften“, so Morgenstern weiter.

Mehr als 160 Athletinnen und Athleten aus 21 Nationen waren in Altenberg am Start. Neun Weltmeistertitel waren zu vergeben, außerdem vier U23-Weltmeistertitel. Erfolgreichste Nation war Österreich mit viermal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze.

Das deutsche Team durfte sich über insgesamt sieben WM-Medaillen freuen: drei goldene, zwei silberne und zwei bronzene. Jeweils einen weiteren Weltmeistertitel fuhren Lettland und Italien ein. In der U23-Wertung gingen die meisten Medaillen an Deutschland – zwei von vier möglichen Weltmeistertiteln und einmal WM-Bronze gehe auf das Konto der schwarz-rot-goldenen Juniorinnen und Junioren.

Während Max Langenhan (BRC 05 Friedrichsroda) nach Platz zwei im Sprint am Sonnabend nach einer phänomenalen Leistung über den Weltmeistertitel im  Einsitzerwettkampf der Männer freuen konnte, schnappte sich Julia Taubitz vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal auch zwei Medaillen. Ihrem Premieren-Gold im Sprint folgte am Sonntag Silber im Einsitzer hinter der klaren Siegerin Lisa Schulte aus Österreich. Eine weitere Goldmedaille errang die deutsche Team-Staffel am Schlusstag.

Zwei Bronzemedaillen gingen zudem an Felix Loch (RC Berchtesgaden) im Einsitzer-Rennen der Herren und an das bayrische Duo Tobias Wendl und Tobias Arlt im Doppelsitzer-Rennen der Herren. Die Damen-Doppelsitzer enttäuschten derweil bei der Heim-WM. Bestes deutsches Team wurden wie auch im Sprint vor einem Tag Dajana Eitberger (Ilmenau) und Saskia Schirmer (Berchtesgaden) auf Rang sechs.

Lokalmatadorin Jessica Degenhardt vom RRC Altenberg und Cheyenne Rosenthal vom BSC Winterberg patzen wie schon im Sprint in der Kurve 9 und belegten nur den 13. Platz. Das Duo konnte damit nicht ihren Weltmeistertitel verteidigen und verpasste als nur drittplatziertes deutsches Doppelsitzer-Team auch den Startplatz in der am Ende siegreichen deutschen Team-Staffel. Die Titel gingen sowohl bei den Damen als auch bei den Herren an Duos aus Österreich.

„Das ist natürlich sehr enttäuschend, in der Vorbereitung lief es echt gut“, sagte Jessica Degenhardt nach dem Rennen auf ihrer Heimbahn. „Ich weiß nicht, wann wir das letzte Mal so schlecht gefahren sind. Daher heißt es jetzt analysieren, abhaken und nächste Woche beim Weltcup nochmal von neu anfangen.“

Wer nun denkt, damit ist die Saison am SachsenEnergie-Eiskanal beendet, der irrt: die Athletinnen und Athleten bleiben für den fünften Weltcup der Saison in Altenberg, der am kommenden Wochenende stattfindet.

Mehr Infos dazu: www.weltcup-altenberg.de.

(us/wia/skl/bsd/Foto: Mareks Galinovskis/jus/ksb)