An diesem Team kommt derzeit keine Bob-Mannschaft der Welt vorbei: Bobpilot Francesco Friedrich vom BSC Sachsen Oberbärenburg und seine Anschieber haben am Wochenende die beiden Weltcup-Rennen  in Innsbruck-Igls dominiert. Der 29-jährige Pirnaer gewann in Österreich erst mit Thorsten Margis vom SV Halle den Wettkampf im Zweierbob. Dabei hatte das Weltmeister-Duo einen satten Vorsprung von 74 Hundertstelsekunden auf das zweitplatzierte britische Team von Brad Hall und Greg Cackett. Bronze sicherte sich Juniorenweltmeister Richard Oelsner vom BSC Sachsen Oberbärenburg, der damit bei seinem zweiten Weltcupstart erstmals auf das Podest fuhr.

Tags darauf sicherte sich Francesco Friedrich auf der Olympiabahn von 1964 und 1976 zusammen mit seinen Vereinskollegen Martin Grothkopp und Candy Bauer sowie mit Alexander Schüller vom SV Halle auch noch den Sieg im großen Schlitten. Platz zwei errang das Team von Europameister Johannes Lochner (Stuttgart Solitude, +0,33 Sekunden Rückstand) vor Hunter Church und seinen Mannen aus den USA (+0,42). Platz vier belegte in beiden Rennen der Oberbärenburger Vize-Olympiasieger Nico Walther.

Anders als der aus Altenberg stammende Dresdner zog Friedrich natürlich ein positiveres Fazit: „Wir sind ganz zufrieden, das war wirklich ziemlich gut“, so der Pirnaer Doppel-Olympiasieger. „Es ist aber schade, dass die Konkurrenz diese Woche so einen Hänger hat. Aber ich hoffe, dass das nächste Woche am Königssee oder dann spätestens danach in St. Moritz besser wird, und sie mit ihren besten Startzeiten zurückkommen und zeigen was sie können. Wir selbst geben weiterhin Gas und arbeiten uns vor zur WM in Altenberg.“

Dorthin will auch Richard Oelsner, der sich das Ticket über die Junioren-WM sichern kann. Der aus Rosenthal-Bielatal stammende 25-Jährige war nur kurz etwas verärgert, dass er im Zweierbob mit Tobias Schneider (Bad Feilnbach) nach einem Patzer in Kurve zehn den Silberrang um lediglich eine Hundertstelsekunde verpasst hat. „Trotzdem bin ich vollkommen zufrieden mit meinem ersten Podestplatz im Weltcup“, so der Deutsche Meister aus Altenberg.

Zweimal an Bronze vorbeigefahren ist indes Nico Walther. Seine Serie in Innsbruck-Igls bleibt bestehen. Im Zweierbob kommt er einfach nicht über den 4. Platz (+0,90) hinaus. Der Bobpilot vom BSC Sachsen Oberbärenburg, dem nach einem Trainingssturz unter der Woche im Auslauf beim Rennen noch „alles wehtat“, raste zusammen mit Debütant Malte Schwenzfeier aus Wilgersdorf auf Rang 4  (+ 0,90 Sekunden). Walther hatte jedoch im Viererbob das Podium sogar im Blick, verpasste es dann um sieben Hundertstelsekunden.

Mit ihm Schlitten saßen Paul Krenz (Mitteldeutscher Sportklub Magdeburg), Malte Schwenzfeier (TuS Wiesbaden) und Tobias Schneider (BC Bad Feilnbach). Exakt, als Nico Walther als Viertletzter in den zweiten Durchgang startete, begann es leicht zu schneien. Der 29-Jährige ließ sich davon aber nicht beirren und legte die zwischenzeitliche Bestzeit in die Bahn.

Wie schon drei Tage zuvor im Training stürzte Walther mit seinem Schlitten nach der Zeitnahme in der letzten Kurve des Auslaufs und rutschte mit vollem Karacho in den „trockenen“ Bereich. Die Vierer-Crew blieb jedoch zum Glück unverletzt.  „Mir geht es soweit gut, ich bin aber enttäuscht, dass hier seit Jahren auf der Bahn nichts unternommen wird“, sparte Walther nicht mit Kritik an den Verhältnissen im Eiskanal von Innsbruck-Igls. Bundestrainer René Spies, der alle seine Piloten lobte, kritisierte jedoch ebenfalls den Igls-Auslauf als „Bobsport im Grenzbereich“.

Walther selbst war mit seinen Startzeiten im Zweierbob zufrieden, anders als im großen Schlitten. „Das Gerät läuft aber gut, wir freuen uns jetzt auf den Weltcup am kommenden Wochenende am Königssee.“  (hg/BSD/skl/ Foto: skl)