Eine nahezu perfekte Weltcupsaison geht für Doppelweltmeister Francesco Friedrich vom BSC Sachsen Oberbärenburg und seine Anschieber am heutigen Sonntag in Innsbruck-Igls zu Ende. Im letzten Viererbob-Weltcup gewann der 30-jährige Bobpilot mit seinem Team Thorsten Margis, dem Oberbärenburger Candy Bauer und Alexander Schüller (wie Margis vom SV Halle) den vierten von insgesamt vier Wettkämpfen in diesem Winter und sichert sich damit zugleich mit einer Maximalpunktezahl den Gesamtweltcup 2020/2021.
Auch im Zweierbob-Wettkampf am Sonnabend hatte der Doppelolympiasieger aus Pirna zusammen mit Schüller die Nase vorn. Damit gewann der Rekordchampion 15 von 16 Weltcuprennen in diesem Winter. Zweiter wurde der Schlitten von Oskars Kibermanis aus Lettland, Dritter das Team des Russen Rostislaw Gaitiukewitsch.
Nur einmal hatte sich Friedrich in der Weltcup-Saison 2020/21 geschlagen geben müssen. Beim dritten Weltcuprennen der Saison hatte er Mitte Dezember in Igls hinter dem Team Vizeweltmeister Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude) den zweiten Rang belegt. Der Sachse dominierte die Weltcupsaison und sicherte sich mit seinen Weltklasse-Anschiebern erneut alle drei Kristallkugeln – im kleinen Schlitten, im Viererbob und in der kombinierten Wertung.
„Wir waren heute am Start sehr dominant, das müssen wir in Altenberg dann auch schaffen. Materialtechnisch müssen wir uns für die WM gut aufstellen, da Justin Kripps schon sehr nah an uns dran ist“, erzählt Friedrich nach dem Rennen.
Platz zwei ging am Sonntag im großen Schlitten an das österreichische Team von Bobpilot Benjamin Maier, Dritter wurde die Mannschaft von Justin Kripps aus Kanada vor Lochners Crew.
Christoph Hafer vom BC Bad Feilnbach belegte mit seinem Team um Michael Salzer, Kevin Korona und dem sonst im Bobteam des Oberbärenburgers Maximilian Illmann startenden Potsdamers Philipp Wobeto Platz neun.
Für Francesco Friedrich war es bereits der dritte Gesamtweltcupsieg im Viererbob in Folge. Gesamt-Zweiter wurde Benjamin Maier, auf Platz landete Justin Kripps aus Kanada.
Hier noch die Einschätzung von Cheftrainer René Spies: „Überragend war heute mal wieder Francesco. Er ist mit seiner Mannschaft in der Form seines Lebens.“
Titelverteidiger Friedrich ist bei den am Montag beginnenden Weltmeisterschaften in Altenberg der absolute Topfavorit. Der einzige sächsische Bobpilot bei den Titelkämpfen im Kohlgrund könnte mit erneuten Siegen im Zweier- und Viererbob seine Titelsammlung auf elf WM-Siege ausbauen. Außerdem hat er auch noch zwei weitere Weltmeistertitel im mittlerweile nicht mehr ausgetragenen Team-Wettbewerb (Bob- und Skeleton-Staffel) erringen können.
Bei den Frauen gewann in Igls der Zweierbob von der für die USA startende Weltmeisterin Kaillie Humphries vor den Schlitten von Elana Taylor Meyers (USA) und der drittplatzierten Österreicherin Katrin Beierl, die sich vor der Wiesbadenerin Kim Kalicki den Gesamtweltcup erkämpfen konnte.
Ihre Vorgängerin als Gesamtsiegerin, Stephanie Schneider vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal, die ebenfalls als weiteres Kufen-Ass aus Sachsen für die Heim-WM nominiert wurde, war nicht am Start.
Im Monobob-Rennen von Igls holte die Australierin Breeana Walker – zum zweiten Mal in dieser Saison – den Sieg. Damit gewann sie auch die Gesamtwertung in der Premierensaison dieser Bobdisziplin.
(skl/bsd/Foto: IBSF/Viesturs Lacis)