Überraschung bei den 48. Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften (DMM) im Rettungsschwimmen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG): Vincent Wende aus Gohrisch hat heute bei den Wettkämpfen unter den Einzelstartern aus dem gesamten Bundesgebiet, die Silbermedaille an Land gezogen.

Zwei Jahre nach seinem ersten Deutschen Vizemeistertitel, den er im westfälischen Hagen errang, konnte der 16-Jährige nun seinen Erfolg in Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg) wiederholen. Von den insgesamt drei zu absolvierenden Disziplinen gewann der junge Mann – wie auch schon 2019 – im Westbad der Universitätsstadt (50-Meter-Schwimmbecken) über 50 Meter Retten mit Flossen mit deutlichem Vorsprung.

 

Vor allem beim DLRG-Bezirk „Obere Elbe“ in Pirna, bei dem Vincent Wende seit vielen Jahren trainiert, ist der Jubel über den Medaillenplatz groß, treten doch die Sportler diesmal – der Corona-Situation geschuldet – unter völlig anderen Bedingungen und Voraussetzungen gegeneinander an. Auch sei der Trainingszustand der Konkurrenz nur schwer zu beurteilen, so Landestrainerin Imke Odrich.

 

Unter verschärfenden Einschränkungen konnten Rettungssportler monatelang nicht trainieren, weil Sportstätten eben wie die Sportschwimmhalle in Pirna geschlossen waren. Außerdem waren sämtliche Wettkämpfe seit Frühjahr 2020 abgesagt worden. Selbst das bis einschließlich morgen die Deutschen Rettungsschwimm-Meisterschaften stattfinden, grenze schon an ein Wunder. Vincent Wende selbst hätte sein Trainingspensum nunmehr auch aus beruflichen Gründen etwas einschränken müssen. Nach seinem Schulabschluss hat er Ende August beim Forstbezirk Neustadt (Staatsbetrieb Sachsenforst) seine Ausbildung zum Forstwirt begonnen.

 

 

Vize-Meister Vincent Wende nach seinem Triumph: „Ich wollte eigentlich nur mitschwimmen, da mein Training tatsächlich mager war.“ Wie der Preisträger des „Sparkassen YoungStar” 2019 nun unverhofft doch aufs Podium komme, wisse er selbst nicht.

Morgen springt Wende erneut im Südwesten Deutschlands ins Meisterschaftsbecken. Gemeinsam mit Per Odrich (15), Magnus Bergmann (15) und Lucas Hagedorn Hansen (16) will er die anderen Teams in den Staffelwettbewerben auf Abstand halten. Vor zwei Jahren war das erfolgreich gelungen. Damals wurde die Truppe bei den 13- und 14-Jährigen Deutsche Meister. Dabei unterbot die Pirnaer Mannschaft in der 4 x 50 m Rettungsstaffel die vormalige Bestmarke um vier Sekunden und stellte einen von insgesamt sieben neuen deutschen Team-Rekorden auf.

 

In Freiburg im Breisgau kämpfen heute und morgen nach einem Jahr Pause rund 1000 Rettungsschwimmer aus ganz Deutschland um die Titel. Angelehnt an die Realität geht es den Sportlern bei den Disziplinen darum, das Leben von Menschen, die in Ertrinkungsnot geraten sind, zu retten und dafür fit zu bleiben. Deshalb ziehen die Aktiven – je nach Altersklasse – unter anderem beim Schwimmen mit Wasser gefüllte Puppen durchs Wasser oder haben als Rettungsmittel beispielsweise einen sogenannten Gurtretter im Einsatz.

(Text/Foto: Daniel Förster)