Die „Sportler des Jahres 2024“ im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sind gekürt. Bei der 30. Jubiläumssportgala am Sonnabend im Sportpark Dippoldiswalde gingen alle drei Siegerpokale an Wintersportler.
Sachsens bester Biathlet Justus Strelow von der SG Stahl Schmiedeberg konnte seinen Titel vom Vorjahr genauso verteidigen wie das Bobteam des Rekordweltmeisters Francesco Friedrich vom BSC Sachsen Oberbärenburg.
Für Weltcupstarter Strelow, der sich vor der zweitplatzierten Kugelstoßhoffnung Lukas Schober von der SG Freital-Weißig 1861 und dem Deutschen Meister im Coastal Rowing, Franz Werner vom Pirnaer Ruderverein 1872, durchgesetzt hat, war es der dritte Titel in Serie und der vierte insgesamt.
Das Bobteam Friedrich hatte bei der Sportlerumfrage zum insgesamt zwölften Mal die Nase vorn und baute seine Rekordserie bei Sportlerwahlen im Landkreis weiter aus.
Hinter dem 34-jährigen Vierfach-Olympiasieger aus Pirna holten die Sachsenmeisterinnen im Gerätturnen vom SV Wesenitztal Silber. Bronze ging an Jessica Degenhardt vom RRC Altenberg und ihre Doppelsitzer-Rennrodelpartnerin Cheyenne Rosenthal, die 2024 unter anderem Europameisterschaft-Gold holten.
Wesenitztals Sächsische Vizemeisterin (Leistungsklasse I), Julia Leubert, belegte bei den Sportlerinnen Platz zwei vor der Deutschen U22-Meisterin im Boxen, Emely Dittrich von der BSG Sebnitz. Sportlerin des Jahres 2024 wurde indes gleich bei ihrer ersten Teilnahme die Biathlon-Juniorenweltmeisterin Alma Siegismund vom SSV Altenberg.
Alle drei Titelträger konnten sich neben Blumen, Glaspokal und Urkunde jeweils auch über einen Scheck vom KSB-Hauptförderer, der Ostsächsischen Sparkasse Dresden freuen.
Alle drei Titelträger konnten allerdings ihre Schecks und Preise nicht vor Ort entgegennehmen. Sie bedankten sich aber bei ihren Fans, jeweils per Video-Grußbotschaft. Die 19-jährige Schellerhauerin Alma Siegismund ist gesundheitlich angeschlagen und hat in diesen Tagen ihre schriftlichen Abiturprüfungen. Ihr Stützpunkttrainer Arne Kluge kam für sie als Ersatz zur Sportgala.
Francesco Friedrich hat aufgrund von Verpflichtungen bei seinem Arbeitgeber, der Bundespolizei, absagen müssen. Nach seinen Angaben hatte auch keiner seiner Anschieber Zeit, am Sonnabend den gläsernen Siegerpokal entgegenzunehmen. Hier sprang RBSV-Landesverbandsgeschäftsführer Matthias Benesch ein.
Auch Justus Strelow musste passen. Der 28-jährige Hermsdorfer weilt mit seiner Frau im Portugal-Urlaub und war sehr froh, auch noch einen weiteren Preis eingeheimst zu haben. Beide Siegerpokale nahm sein Mutter Ina Strelow entgegen.
Mit 510 Stimmen sicherte sich der sonst in Oberhof trainierende Sportsoldat mehr Stimmen als jeder andere der insgesamt 30 Nominierten in den drei Kategorien. Damit ging der Publikumspreis 2024 erstmals an Strelow – vor der zweitplatzierten Damen-Turnriege vom SV Wesenitztal und der Dührrröhrsdorferin Julia Leubert.
Bei der Online-Wahl des KSB und der SZ-Tippscheinabgabe wurden insgesamt 6164 Stimmen abgegeben. Die Abstimmung floss zur Hälfte in das Endergebnis ein. Die andere Hälfte ergab sich aus der Punktevergabe eine Jury mit 20 Mitgliedern aus Wirtschaft, Politik und Sport.
Wie bei der Jury hatte Abräumer Justus Strelow auch bei den Sportfans im Ranking die Nase vorne. „Das freut mich extrem, das ist eine riesengroße Ehre für mich, dass so viele Leute für mich abgestimmt haben“, erklärte Strelow per Video-Dankesrede. „Es gibt leider nicht so viele Phasen im Jahr, in denen ich mich von der anstrengenden Saison erholen und Urlaub machen kann. Ich hoffe aber, dass ich 2026 persönlich bei der nächsten Sportgala dabei sein kann.“
Vor 330 Gästen wurden am Sonnabend auch noch weitere Ehrungen vergeben. So sind acht besonders engagierte Ehrenamtliche aus KSB-Mitgliedsvereinen jeweils mit dem „Ehrenamtspreis im Sport 2024“ ausgezeichnet worden. Darüber hinaus feierte anlässlich des Jubiläums der gemeinsamen Sportlerumfragen mit der Sächsischen Zeitung der „Champion des Breitensports“ Premiere.
Hier errang U70-Kugelstoßweltmeisterin Brigitte Bonadt vom SSV Heidenau den ersten Platz. Die 73-jährige Heidenauerin verbuchte bei der Jurywertung die meiste Punkte alle Nichtleistungs- bzw. Nichtkadersportler die zur Wahl standen. Rang zwei und drei gingen an die Line-Dance-Asse René Viehrig und Ute Hahn (beide vom TSC Silberpfeil Pirna).
Für Stimmung zwischen den Ehrungen sorgten Akrobatiktalente vom Hohnsteiner SV, Tanzgruppen von der Kultur- und Tanzwerkstatt aus Freital sowie die KreativKöpfe Freital und die Theaterfechtgruppe vom SV Glashütte. Mitmachangebote wie z.B. ein Rennwagensimulator vom Heidenauer KSB-Verein und Publikumssieger der Aktion „Verein des Jahres 2024“, der Slotracerz und Simracerz im ADAC, sowie ein Dartstand des SV Aufbau Pirna-Copitz, eine Fotowand und ein Videorückblick auf 30 Jahre Sportgalas rundeten den sportlichen Abend ab.
Der fünfmalige Sportler des Jahres und Altenberger Biathlonstaffel-Olympiasieger Michael Rösch hatte zuvor die Gala nach dem leckeren Büffet mit einer Videogrußbotschaft eröffnet, ehe die Jugendgruppe des Schalmeienorchesters Polenz musizierend die beiden Gastgeber KSB-Präsident Julian Schiebe und Jörg Seidel von der Sächsischen Zeitung zu ihren Begrüßungsreden zur Bühne geleitete.
Schiebe und Seidel betonten in ihren Reden die große Bedeutung des Sports in der Region, der wie das ehrenamtliche Engagement mit mehr und nicht mit weniger Geld unterstützt werden müssen. Die sächsische Minderheitsregierung aus CDU und SPD plant Kürzungen im Sport von rund 15 Millionen Euro, was Einsparungen von etwa 25 Prozent im Vergleich zu den aktuellen Finanzmitteln bedeuten würde.
Sportgala-Schirmherrin Kerstin Körner, die Oberbürgermeisterin Dippoldiswalde, versicherte derweil in ihrer Begrüßungsrede, dass die Große Kreisstadt ähnlich wie andere Kommunen im hiesigen Landkreis hinter den Sportlerinnen und Sportlern stehe und die Vereine auch weiterhin unterstützen wolle.
Mehrere weitere Ehrengäste nahmen ebenfalls an der 30. Jubiläumssause teil, darunter ehemalige Weltmeister, amtierende Bürgermeister, Bundestags- und Landtagsabgeordnete sowie unter anderem auch Präsident Ulrich Franzen vom Landessportbund Sachsen und Ulf Bandiko, Amtschef des Sächsischen Sport- und Innenministeriums.
Nach vielen Auszeichnungen, Auftritten von Talenten sowie einer großen Tombola tanzten die Gäste noch bis Mitternacht, ehe die 30. Sportgala Geschichte war. Mit den Tombola-Erlösen wird die Gala mitfinanziert. Ein besonderer Dank der Organisatoren geht daher zum einen an alle Unterstützer und Förderer des KSB und zum anderen an die vielen fleißigen Mitarbeiter und Helfer des Sport Promotion Teams vor Ort.
Alle Ergebnisse gibt es am 14. April 2025 in den KSB-News.
(skl/Foto: skl)