Wer steigt auf, wer steigt ab? Diese Fragen beschäftigen jedes Jahr Fans und Vereine. An diesem Wochenende steht der letzte Spieltag dieser pandemiebedingt einmal mehr verkürzten Saison an. Das macht die Rechenspiele in den einzelnen Ligen nicht einfacher, zumal auch in dieser Spielzeit wieder mehreren Vereine Mannschaften zurückgezogen haben oder sich freiwillig zurückziehen. Das hat dieses Jahr ebenfalls Einfluss auf die Absteigerzahl im Kreisfußballverband KVFSOE.
In der Kreisoberliga der Männer sind die Messen im Bereich Auf- und Abstieg zum jetzigen Stand praktisch gelesen. Am Sonnabend wird sehr wahrscheinlich der frisch gekürte Kreispokalsieger 1. FC Pirna auch den Meisterpokal in die Höhe stemmen und das Double perfekt machen.
Denn der Vorsprung der Rot-Weißen auf Verfolger SG Kesselsdorf beträgt drei Punkte, und die Tordifferenz der Pirnaer ist um 30 Treffer besser als die des Tabellenzweiten. Kesselsdorf muss beim Ligadritten TSV Kreischa ran. Pirna empfängt die SG Schönfeld.
Die Elf aus dem Dresdner Ortsteil, die im Ligabetrieb des KVFSOE antritt, verzichtet 2022/23 auf einen Start in der Kreisoberliga. Damit steht Schönfeld als zweite Mannschaft neben Schlusslicht SG Traktor Reinhardtsdorf fest, die die höchste Spielklasse des Verbands verlassen wird.
Somit ist zum aktuellen Stand auch klar, dass kein weiteres Team aus der Kreisoberliga absteigen muss. Und auch das hängt mit den jüngsten Entwicklungen in höheren Spielklassen zusammen. Zwar steigen aus der Landesliga sechs Team ab, womit sich die Zahl der Absteiger in den vier Landesklassen erhöhen würde. Aber zum einen wird der 1. FC Pirna bei einem Aufstieg womöglich nicht in der Landesklasse Mitte, sondern eher in der Oststaffel starten, wo bereits der SV Wesenitztal und der BSV 68 Sebnitz spielen.
Zum anderen hat aus dem Fußballverband Oberlausitz kein berechtigter Verein einen Aufsteiger gemeldet. Damit steht ungeachtet möglicher dann sportgerichtlich relevanter Entwicklungen fest: Aus den vier Staffeln der Landesklasse werden nicht alle vier Tabellen-13. absteigen müssen. Es tritt eine Quotienten-Regel in Kraft. Und daher ist klar, dass der Tabellen-13. der Mitte-Staffel nicht absteigen wird. Im Vergleich mit den anderen Kandidaten kann sich weder der Hartmannsdorfer SV Empor noch die SG Empor Possendorf noch verschlechtern in diesem Quotienten-Ranking.
Aus der Landesklasse Mitte steigen „nur“ die letzten drei Mannschaften ab. Schlusslicht SV Chemie Dohna und die Reserve des VfL Pirna-Copitz sind als Absteiger in die Kreisoberliga fix. Nach dem 3:0-Sieg der Possendorfer an diesem Donnerstagabend im direkten Duell gegen Hartmannsdorf, wird der dritte Absteiger am morgigen Sonnabend ermittelt. Die SG hat sich also noch eine letzte Chance gesichert, mit einem weiteren Erfolg bei IFA Chemnitz doch noch in der Landesklasse zu verbleiben. Im Gegenzug dürfte Hartmannsdorf aber nicht in Gröditz gewinnen. Bei einem Remis der beiden Teams müsste Possendorf mit mehr als sechs Treffern Unterschied auswärts siegen.
Klar ist somit, dass nach diesen ganzen Rechenspielen der Showdown in der Kreisoberliga ausfällt. Bis vor Kurzem hätten Stahl Altenberg, LSV Gorknitz und der Vorletzte Blau-Gelb Stolpen noch zittern müssen, wobei die beiden letztgenannten Mannschaften im direkten Duell aufeinandergetroffen wären.
Allerdings: Wenn sich doch noch eine relevante Mannschaft nach der angelaufenen regulären Frist abmeldet aus höheren Ligen würde das wiederum neben einem teuren Sportgerichtsurteil auch noch weitere Abstiegsentscheidungen mit sich ziehen! Daher heißt es auch zum Abschluss des Spielbetriebs 2021/22: Punkten – und am Ende möglichst gut in der Tabelle dastehen. Dann bedarf es wohl auch keiner weiteren Rechenspiele über das Saison-Halali an diesem Wochenende hinaus.
(skl/Foto: skl)