Eine WM zum Vergessen hat Klara-Hermine Fomm vom 1. SCV Geising erlebt. Während die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bei der Turnierblase im kanadischen Calgary bis zum Schluss der Vorrunde auf den Einzug in die Play-offs hoffen durfte, war die 21-Jährige aufgrund einer Coronavirus-Infektion zum Zuschauen verdammt. “Ich durfte leider gar nicht mehr bei der WM spielen”, sagt die Studentin aus Dresden am Sonnabendmorgen (MEZ) enttäuscht und ergänzt; “Seit heute bin ich aber aus der Quarantäne raus.” 

Die eigentliche Nummer 2 im deutschen Team, die vor der Abreise am 22. April noch wie der gesamte schwarz-rot-goldene Tross negative Testergebnisse vorweisen konnte, war einen Tag nach der Ankunft in Kanada positiv getestet worden. “Seither war ich in Isolation in meinem Hotelzimmer”, so Klara-Hermine Fomm, die “leichte Symptome hatte und nicht einmal Sport machen konnte”Die junge Sächsin sagt, sie habe während der Quarantäne Curling geschaut, etwas für die Uni gemacht und Filme angesehen. 

Neben ihr durfte auch Ersatzspielerin Emira Abbes vom CC Füssen nicht aufs Eis in CalgaryAuch sie war positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das deutsche Rumpfteam um Skipin Daniela Jentsch kämpfte lange Zeit um den sechsten Platz mit, gewann unter anderem gegen Japan, China und Südkorea. Auch die US-Amerikanerinnen und das Gastgeberteam konnten die Deutschen schlagen. Allerdings gab es bittere Pleiten gegen eigentlich schwächere Mannschaften wie Estland und Italien.  

Am Freitag gewann die Spielgemeinschaft Füssen/Geising dann gegen Tschechien mit 9:8 und musste auf eine Sensation gegen Titelverteidiger Schweiz hoffen, um doch noch eine Chance auf eine Platzierung unter den besten sechs Teams und somit auf die direkte Olympia-Qualifikation hoffen zu können.  

Doch die Eidgenossinnen waren zum Abschluss der Vorrunde für das deutsche Trio eine Nummer zu groß und setzten sich mit 8:3 durch. Die Schweiz errang so auch den ersten Platz und qualifizierte sich wie das russische Team für das Halbfinale. 
 

Schweden trifft indes im Viertelfinale auf Kanada, Dänemark bitte die USA zum Duell um das Ticket für die Vorschlussrunde. 

Das deutsche Rumpfteam belegte punktgleich (mit den achtplatzierten Schottinnen und den Zehnten China) mit insgesamt sechs Siegen und sieben Niederlagen den neunten Platz. Damit bestätigte Schwarz-Rot-Gold ihre Platzierung von der WM 2019. Ende des Jahres gibt es noch die Möglichkeit für die Curlerinnen, sich nachträglich die drei Rest-Startplätze für die Olympischen Winterspiele 2022 zu sichern. 

(skl/Foto: privat)  

Ergänzung:

WM-Halbfinalqualifikation:
Kanada – Schweden  3:8
Dänemark – USA  7:8

Halbfinale:
Schweiz – USA  7:3
Russland (RCF) – Schweden  8:7

Spiel um Bronze:
USA – Schweden  9:5

Finale:
Schweiz – Russland (RCF)  4:2