Die sächsischen Kufensportler haben am Wochenende gleich mehrere Erfolge im Weltcup feiern können. So triumphierte das Bobteam Friedrich bei den letzten beiden Weltcup-Rennen vor der Weihnachtspause in Innbruck-Igls. Rekord-Champion Francesco Friedrich vom BSC Sachsen Oberbärenburg sicherte sich auf der Olympia-Bahn von 1976 im Zweierbob mit Anschieber Alexander Schüller (SV Halle) den Sieg an beiden Tagen, und das extrem souverän.

Es waren die Weltcup-Siege 43 und 44 für den Bobpiloten aus Pirna. Beim kommenden Weltcup-Wochenende am 9./10. Januar 2021 in Winterberg kann der Doppel-Weltmeister mit weiteren Siegen auf jeden Fall Rekordhalter André Lange ablösen.

 

Zweite wurde in Innsbruck-Igls beide Male die Mannschaft des WM-Dritten Oskars Kibermanis aus Lettland. Vize-Weltmeister Johannes Lochner (Stuttgart Solitude) belegte in beiden Rennen Rang drei. Debütant Hans Peter Hannighofer (BRC Thüringen) fuhr im ersten Rennen auf Rang vier, im zweiten sogar zeitgleich mit Lochner auf den Bronzerang.

Friedrich und Schüller erreichten bei ihrem ersten Sieg an diesem Wochenende in Österreich einen neuen Bahnrekord (51,04 Sekunden), im zweiten Rennen stellten sie den Startrekord (4,96 Sekunden) des Letten Oskars Melbardis aus dem Jahr 2011 ein.

 

Der Doppel-Olympiasieger aus Sachsen dominierte die Konkurrenz, gewann mit Schüller im finalen Rennen 2020 mit satten 0,78 Sekunden Vorsprung, das sind Welten im Bobsport. „Wir haben heute einen guten Job gemacht. Ein kleiner Fehler im ersten Lauf oben verhinderte möglicherweise einen neuen Bahnrekord“, so Friedrich am Sonntag. „Wir sind heute richtig zufrieden, haben im zweiten Lauf auch am Start nochmal richtig einen rausgehauen. Vielleicht hauen wir dann Ende Januar ,vor der WM, hier doch noch den Startrekord raus.“

 

Ebenfalls Klasse bewiesen hat in Innsbruck-Igls die sächsische Bobpilotin Stephanie Schneider vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal. Die 30-jährige Vize-Weltmeisterin feierte nach verpasster Qualifikation in der deutschen Selektion ein fulminantes Comeback. Die Weltcup-Gesamtsiegerin der Vorsaison gewann gleich ihr erstes Rennen zusammen mit Leonie Fiebig (BSC Winterberg) und setzte sich beim deutschen Dreifachtriumph vor ihre beiden verbandsinternen Kontrahentinnen Laura Nolte (Winterberg) und Kim Kalicki (Wiesbaden) ─  vor allem dank eines hammerstarken zweiten Laufs und einer tollen Startzeit von 5,42 Sekunden.

 

„Es war eine verrückte Woche, wir wussten worum es geht. Die Trainer wollten was sehen. Trotz der wenigen Läufe nicht optimal. Wir haben versucht, das beste draus zu machen und natürlich vom Fehler von Laura profitiert – das tut mir für sie leid, weil sie natürlich voll dabei war“, so Schneider. Man sehe jedoch, wie stark alle deutschen Teams seien, Fehler dürfe sich niemand erlauben.

 

Bei den deutschen Rennrodel-Festspielen in Winterberg konnte Schneiders Vereinskollegin, Vize-Weltmeisterin Julia Taubitz, zwei weitere Siege für Sachsen einfahren. Die Weltcup-Gesamtsiegerin vom vorigen Winter machte mit ihren Goldfahrten im Einzel- und im Sprintrennen im Hochsauerland ihr ganz persönliches Winterberg-Double klar. „Nachdem meine beiden Läufe gestern nicht ganz optimal waren, war es heute vom Ergebnis her wieder wirklich Bombe. Ich bin sehr zufrieden, weil ich mich hier steigern konnte“, so die 24-Jährige aus Annaberg-Buchholz.

 

(skl/bsd/Fotos: skl)