Der Pokal ist bekannt für seine eigenen Gesetze. Und so haben sich neben mehreren Favoriten im Achtelfinale des diesjährigen Fußball-Kreispokals auch wieder Außenseiter durchgesetzt. Wie zum Beispiel der TSV Kreischa. Der Tabellenvierte der Kreisliga A bezwang Kreisoberligist SV Blau-Gelb Stolpen mit 4:2.
Die Gäste führten dabei bereits nach 18 Minuten mit 2:0, ehe Oliver Lautsch per Dreierpack und Vincent May das Spiel zugunsten der Kreischaer drehten. Alexander Fleischer von Bahratal-Berggießhübels 1. Mannschaft aus der Kreisklasse erzielte beim 4:3-Außenseitersieg seines Teams gegen den angereisten Kreisligisten Stahl Altenberg ebenfalls drei Treffer.
Einen klaren Erfolg feierte indes Spitzenreiter 1. FC Pirna im Duell zweier Kreisoberligisten gegen Aufsteiger Kesselsdorf. Beim 6:1-Heimsieg der Rot-Weißen gab es mit Marcus Kaufmann auch einen Dreifachtorschützen. Im zweiten kreisoberligainternen Pokalspiel des Achtelfinales trafen LSV Gorknitz und Chemie Dohna aufeinander. Vor wenigen Tagen setzte sich die Chemie-Elf im Ligaduell klar mit 6:1 durch. Und auch im Stadtderby im Kreispokal behielten die Gäste erneut die Oberhand. Dohna siegte 4:1.
Mit diesem Ergebnis führten auch schon der SV Rabenau zur Pause gegen den SSV Neustadt. Doch der bis dato noch unbesiegte Spitzenreiter der Kreisliga A musste sich in der zweiten Hälfte noch geschlagen geben. Der Kreisoberligist aus Neustadt holte auf und gewann durch zwei später Treffer diese spektakuläre Partie noch mit 7:5.
In Seifersdorf lag derweil eine echte Sensation in der Luft. Der TSV „Frohsinn“, Tabellenführer der 1. Kreisklasse West, der in der Runde zuvor Kreisoberligist Langburkersdorf scheitern ließ, führte bereits mit 2:0 gegen die Reserve des VfL Pirna-Copitz. Die Gäste, die vier Ligen höher, in der Landesklasse spielen, konnten die Führung von TSV-Doppeltorschütze Fabian Ziegler durch Bruno Nemitz und John Braun ausgleichen, ehe Andreas Friebel in der 87. Minute das späte Siegtor für den haushohen Favoriten aus Copitz gelang. „Wir tun uns immer schwer gegen unterklassige Mannschaften, obwohl ich sagen muss, Seifersdorf ist echt gut“, so Routinier Friebel nach der Partie.
Ein packendes Ringen ums Weiterkommen war unterdessen auch das Duell von Gastgeber SV Hermsdorf aus der Kreisliga B gegen die favorisierte Spielgemeinschaft Lohmen/Wehlen. Die torlosen 90 Minuten samt Verlängerung wurden begleitet von einer Spielunterbrechung wegen gezündeter Pyrotechnik und vier Platzverweisen. Qualm auf der Alm im Osterzgebirge und jede Menge Emotionen, also. Wobei die Gäste aus der Kreisliga A mit zwei Gelb-Roten und einer Roten Karte nur noch mit acht Mann auf dem Platz standen, ehe es zur Entscheidung vom Punkt kam. Im Elfmeterschießen parierte Gästekeeper Steve Oertel den fünften Schuss der Hermsdorfer. Für den Tabellendritten der Kreisliga B war damit im Achtelfinale Schluss. Lohmen/Wehlen steht derweil in der Runde der letzten Acht. „Das war ein verdammt verrücktes Spiel, so etwas habe ich selbst noch nicht erlebt“, sagte Torwart Oertel. „Wir haben uns mit acht gegen zehn Mann ins Elfmeterschießen gerettet und dann Gott sei Dank gewonnen.“ (skl/Foto: skl)

 

Fußball, Männer, Kreispokal, Achtelfinale, 31. Oktober 2019:
SV Hermsdorf – SpG FSV Lohmen/TuS Wehlen  4:5 i. E. (0:0, 0:0)
TSV Seifersdorf – VfL Pirna-Copitz II  2:3 (2:1)
LSV Gorknitz – Chemie Dohna  1:4 (0:2)
SC Einheit Bahratal-Berggießhübel – Stahl Altenberg  4:3 (1:1)
SV Rabenau – SSV Neustadt  5:7 (4:1)
Chemie Dohna II – VfL Pirna-Copitz III  0:2 (0:2)
1. FC Pirna – SG Kesselsdorf  6:1 (2:1)
TSV Kreischa – Blau-Gelb Stolpen  4:2 (1:2)

 

Frauen, Landespokal, Achtelfinale:
Heidenauer SV – Bischofswerdaer FV  7:2 (4:0)