Die „Sportler des Jahres“ 2022 im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sind gekürt. Bei der Sportgala von Kreissportbund und Sächsischer Zeitung am Sonnabend in Wilsdruff wurden die 30 Nominierten ausgezeichnet und die Siegerpokale der Edelstahlwerke Schmees in Pirna an die drei Bestplatzierten überreicht.
Das Endergebnis der Wahl ergab sich jeweils zur Hälfte aus den Stimmanteilen von Online-Voting und SZ-Tippscheinen sowie aus der Punktevergabe einer 20-köpfigen Jury aus Sport, Politik und Wirtschaft.
Eine faustdicke Überraschung gab es gleich bei der ersten Ehrung. Denn „Sportlerin des Jahres“ wurde erstmals Tina Krause vom SV Wesenitztal. Die 25-Jährige hatte 2022 den Sachsenmeister-Titel im Einzel geholt und sicherte sich mit der Mannschaft Silber bei den Landesmeisterschaften (LK II). Gemeinsam mit ihrem Teammitstreiterinnen freute sich die Physiotherapeutin aus Dürrröhrsdorf-Dittersbach über den ersten Platz. Sie hatte für ihren Premierensieg vor allem von der Abstimmung profitiert, bei der sie in ihrer Kategorie jede vierte Stimme bekam. Wie ihr männliches Pendant auf Platz eins durfte sich auch Tina Krause über einen Scheck der Ostsächsischen Sparkasse Dresden über jeweils 300 Euro freuen. Gar 500 Euro bekam später die beste Mannschaft.
Platz zwei bei den Sportlerinnen ging an Titelverteidigerin Jessica Degenhardt vom RRC Altenberg. Die international sehr erfolgreiche Rennrodlerin lag im Jury-Ranking 2022 an der Spitze vor Junioren-Weltmeisterin Susanne Kreher. Die Skeletonsportlerin vom BSC Sachsen Oberbärenburg musste aber in der Gesamtwertung noch Line-Dance-Weltmeisterin Léonie Sygo vom TSC Silberpfeil Pirna vorbeiziehen lassen. Die Kreischaerin hatte insbesondere dank der siebtmeisten Stimmen bei der Umfrage den Bronzeplatz erreicht.
Fleißig Stimmen sammelte auch Biathlet Justus Strelow von der SG Stahl Schmiedeberg. Der 26-Jährige aus Hermsdorf im Erzgebirge konnte 2022 nicht nur EM-Bronze im Single-Mixed-Staffel gewinnen, sondern war heimste auch im Weltcup erstmals Podestplätze ein. Bei der Sportlerumfrage sammelte er in seiner Kategorie die meisten Stimmen und lag in der Jurywertung auf Platz zwei. Der Lohn: Sachsen bester Biathlet wurde nach 2016 zum zweiten Mal „Sportler des Jahres“.
Da er mit seiner Lebensgefährtin derzeit im langeplanten Urlaub auf den Philippinen weilte, konnte Strelow leider nicht bei der Ehrung in der Saubachtalhalle dabei sein. Er schickte den rund 330 Galagästen am Abend aber eine Grußbotschaft per Video und bedankte sich recht herzlich für den Preis, den seine Mutter Ina Strelow entgegennahm.
Silber schnappte sich bei seiner ersten Teilnahme überhaupt das 18-jährige Kugelstoß-Ass Lukas Schober von der SG Weißig 1861. Der mehrfache Deutsche Nachwuchsmeister aus Maxen schob sich im Gesamtranking noch vor Titelverteidiger und Jury-Champion Axel Jungk. Der Vize-Olympiasieger im Skeleton vom BSC Sachsen Oberbärenburg wurde Dritter. Wie Strelow konnte Jungk seinen Preis nicht persönlich entgegennehmen.
Anders verhielt es sich bei den Teams. Hier verfolgten alle drei Finalisten auf der Galabühne das überraschende Endergebnis bei Kür der „Mannschaft des Jahres“. Im spannendsten Wettbewerb um die Wählerstimmen setzte sich Zweitliga-Vizemeister und WM-Teilnehmer „Art Inspiration“ vom Verein Tanzteam Wilsdruff erstmals durch.
Die Formation, die in ihrem Sport, Jazz Modern Contemporary, schon seit mehreren Jahren erfolgreich tanzt, beendete mit ihrem Titel die bisher längste Siegesserie bei dieser Sportlerwahl. Denn nach zehn Siegen in Folge musste sich das Bobteam vom doppelten Doppel-Olympiasieger Francesco Friedrich nun mit dem Bronzeplatz begnügen.
Der Rekordchampion vom BSC Sachsen Oberbärenburg und Erster in der Jurywertung hatte auch in der Umfrage viele Stimmen sammeln können. Doch „Art Inspiration“ und das am Ende bei der Wahl zweitplatzierte Frauenteam vom ungeschlagenen Handball-Verbandsliga-Meister SSV Heidenau konnten noch deutlich mehr Stimmen ergattern.
Überhaupt nahmen vergleichsweise viele Sportfans an der nunmehr 28. gemeinsamen Sportlerumfrage von Sächsischer Zeitung und Kreissportbund teil – insgesamt 12.572. Seit der Fusion der beiden Kreissportbünde Sächsische Schweiz und Weißeritzkreis vor fast 15 Jahren machten einzig bei der Wahl der „Sportler des Jahres“ 2009 mehr Teilnehmer mit.
Mit 1.337 Stimmen gingen dieses Mal die meisten Stimmen bei der Umfrage an „Art Inspiration“ vom Tanzteam Wilsdruff. Damit räumte die „Mannschaft des Jahres“ auch noch den Publikumspreis bei der Sportgala ab.
Für Programmhöhepunkte sorgten zudem mit ihren Show-Darbietungen die Gymnastinnen von der Abteilung Rhythmische Sportgymnastik vom SC Freital und die Turner von der SG Empor Possendorf. Gleich zu Beginn der Gala beeindruckte ebenfalls der Spielmannszug Freital mit einem musikalischen Einmarsch.
Ehe die Kür der „Sportler des Jahres“ begann, wurden zunächst die Nachwuchssportler des Jahres 2022 auf die Bühne geholt. Sie waren am 1. April 2023 bei der Jugendsportlerehrung der KSB-Sportjugend in Pirna erstmals ausgezeichnet worden.
Skeleton-Talent Martin Krause vom BSC Sachsen Oberbärenburg sowie das Rennrodel-Duo Lilly-Sophie Bierast und Leandra Claus vom RRC Altenberg freuten sich nun über die erneute Würdigung ihrer Erfolge.
Boxerin Emely Dittrich von der BSG Sebnitz, die Jugendsportlerin des Jahres 2022, konnte nicht dabei sein. Sie bereitet sich gerade auf die U19-Europameisterschaften vor, die in der kommenden Woche beginnen.
Die drei Publikumspreisgewinner der diesjährigen Jugendsportlerehrung vom VfL Pirna-Copitz bekamen dann ebenfalls Applaus.
Jubel gab es abschließend noch einmal bei der großen Tombola. Die Verlosung mit vielen tollen Preisen von EXPERT Pirna, Ostsächsischer Sparkasse Dresden, WiA Altenberg GmbH, den Technischen Werken Freital, Margon, Arndt & Partner, Bombastus, Weißeritzpark und vielen weiteren Unterstützern rundete den gelungenen Galaabend ab. Mittelblockerin Lena Prestin vom Volleyball-Regionalligateam des SC Freital zog die Lose.
Über den Hauptpreis, einen LED-Fernseher mit 1,26 Meter-(50 Zoll)-Bildschirmdiagonale mit 4K Ultra HD von Kreissportbund-Partner EXPERT Pirna durfte sich Jens Michael, der Vereinsvorsitzende des 1. FC Pirna, freuen.
Einer der weiteren Hauptpreise war eine Gästebobfahrt im Altenberger Eiskanal. Geschäftsführer Jens Morgenstern von der WiA Altenberg GmbH, die die Bobbahn betreibt, blickte vor der Mannschaftskür gemeinsam mit Doppelsitzer-Weltmeisterin Jessica Degenhardt auf die Rennrodel-Weltmeisterschaften voraus.
Die Heim-WM findet im kommenden Jahr in Altenberg statt. Tickets kann man schon jetzt bestellen: https://bobbahnaltenberg.ticket.io.
Nach der spannenden Kür und der Bekanntgabe der Tombola-Gewinner klang der abwechslungsreiche von Moderator und DJ Robert Drechsler begleitete Abend mit Tanz und Musik aus. Getanzt und gefeiert wurde noch bis nach Mitternacht.
Der Kreissportbund und die SZ bedanken sich bei allen Gala-Besuchern, den vielen Helfern und den zahlreichen Ehrengästen wie unter anderem Ulrich Franzen von der Ostsächsischen Sparkasse Dresden und zugleich Präsident des Landessportbundes Sachsen sowie bei den beiden Bundestagsabgeordneten Fabian Funke und Dr. André Hahn, mehreren Landtagsabgeordneten und Sponsorenvertretern.
(skl/Fotos/Grafik: skl)