Das sächsische Team reiste mit 56 Teilnehmern zum Bundeswettbewerb 2024 nach Berlin-Grünau. Der Großteil war mit 30 Talenten vom Pirnaer Ruderverein 1872 mit am Start. Die von Regionaltrainerin und Vereinschefin Grit Hermann betreuten Elbestädter konnten mit super Ergebnissen auftrumpfen.
Drei Medaillen in A-Finals und insgesamt sieben Top-10-Platzierungen erreichten die Pirnaer Crews. Und dies bei Teilnehmerfeldern von jeweils bis zu 25 Booten. In B- und C-Finalrennen gab es noch fünfmal weiteres Edelmetall, darunter zwei Siege. Insgesamt waren mehr als 1.000 Ruderinnen und Ruderer aus verschiedenen deutschen Klubs an den Start gegangen.
Gleich Freitagfrüh auf der 3.000m-Langstecke überraschte der Jungenvierer (14 Jahre) mit seiner Saisonbestleistung, sicherte sich den Abteilungssieg sowie mit der drittbesten Gesamtzeit den Einzug ins A-Finale, nur vier Sekunden hinter dem Gesamtsieger.
Karl Benedict und Julian Padberg folgten ebenso sensationell. Sie wurden Zweiter in der Abteilung, insgesamt Vierter und zogen damit auch ins A-Finale ein. Zoey und Saskia waren bereits die gesamte Saison hochmotiviert und wollten vorn mitfahren. Sie hatten jedoch die Favoriten in ihrer Abteilung und mussten sich diesen mit 4 Sekunden geschlagen geben. Alle anderen ließen sie aber hinter sich.
Der Mixed-Vierer musste aufgrund eines Unwetters vor dem Start noch einmal anlegen, während einige andere Boote ihres Rennens von der Wettkampfleitung noch über die Strecke geschickt wurden. Sie nutzten ihre Chance, gewannen ihre Abteilung und zogen mit der drittbesten Zeit ins A-Finale ein. Lidia Brust hatte unter Deutschlands besten Ruderinnen schwer zu kämpfen, konnte aber trotzdem ins B-Finale einziehen.
Dies galt ebenso für die 12/13-jährigen Mädels, welche nach dem Rennen lautstark jubelten, weil sie erstmals unter 14:00 Minuten fuhren. Bei den leichten Jungenzweiern konnten wir gleich mit zwei Booten an den Start gehen. Raphael und Alex freuten sich über Silber in ihrer Abteilung, Matyas und Noah über den Einzug ins C-Finale.
Alexander Lill kämpfte sich im leichten Einer durch und sicherte sich einen Platz im Mittelfeld. Dies gelang auch dem neu zusammengestellten 13-jährige Jungenvierer mit Colin, Adrian, Finley, Arne und Steuermann Sten.
Am Rennsonnabend stand traditionell der allgemeine Sportwettbewerb auf dem Programm. Hier war vor allem gute Übungsausführung und Teamleistung gefragt. Seilwanderung, Hindernislauf, Biathlon kreativ, Dreierhopp, Medizinballstoß, Wissentest, gleichzeitig einen Basketball rollen und einen prellen sowie Basketball drunter und drüber übergeben waren die Übungen.
Von den fünf Sachsenmannschaften konnten ein Team Silber und drei Teams Gold unter großen Jubel bei der abendlichen Siegerehrung in Empfang nehmen. Immer eine schöne Bereicherung ist das vorher stattfindende Betreuerrennen vor der von 1.100 Sportlern besetzten Tribüne.
Dabei konnten die Sachsen den Sieg im gemischten Doppelvierer mit Steuerfrau (Betreuer) bejubeln, wo Pirna durch Paula Wiedmer vertreten wurde.
Am Rennsonntag fand die Bundesregatta über 1.000 Meter in den zur Langstrecke erkämpften Finalplätzen statt. Und auch hier gelang es unseren Teams noch einmal zu überraschen: Zoey Meyer und Saskia Memmler kämpften sich auf nur 0,19 Sekunden an ihre Gegnerinnen heran, mehr war aber leider nicht drin. Trotzdem freuten sie sich über die Silbermedaille im A-Finale.
Pirnas Mixvierer hatte noch einen Trumpf im Ärmel und erkämpfte sich ebenfalls den Vizemeistertitel – wer hätte das am Saisonanfang gedacht! Henning Siegfried, Amy Lange, Emil Schaffrath, Ella Raschke und Steuerfrau Emilia Mitzschke erkämpften sich die Vizemeisterschaft bei diesem wichtigsten deutschen Wettbewerb in den jüngeren Altersklassen.
Die anderen A-Finalteilnehmer konnten ihre Langstreckenergebnisse bestätigen: Der 14-jährige Jungenvierer mit Final-Bronze (je 4 Zehntel hinter 2. und vor dem 3.) sowie Karl und Julian mit Platz 4 – beides sensationell! Ebenso stark waren die 12/13-jährigen Mädels, die nach einem harten Bord- an Bordkampf die Goldmedaille im B-Finale errangen.
Lidia verbesserte sich um einen Platz, Raphael und Alex freuten sich noch einmal über Silber. Im C-Finale war dann wieder ein Highlight der 13-jährige Jungenvierer um Colin. Sie wollten unbedingt eine Medaille und es wurde Gold! Alexander Lill sowie Matyas und Noah waren über den 3. Platz etwas enttäuscht, haben aber wie das gesamte Team einen tollen Bundeswettbewerb absolviert.
Das mit Blick auf die Erwartungen im Vorfeld hervorragende Ergebnis der Pirnaer Ruderer war so nicht zu erwarten gewesen. Der PRV ist sehr stolz über die starken Leistungen beim Bundeswettbewerb 2024.
Schon bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften U17 bis U23 zuvor in Essen, gab es respektable Ergebnisse. Anthony Hobert startete in Renngemeinschaft im Doppelzweier der A-Junioren und schaffte nach dem 2. Platz im Vorlauf die direkte Qualifikation fürs Halbfinale. Im Halbfinale wurden die beiden dritter und somit starteten sie am Sonntag im Finale A. Im Finale fanden die beiden nicht in den Rhythmus und belegten einen dennoch respektablen 6. Platz.
Laurenz Knorr hatte zudem einen Doppelstart. Im Vierer ohne der A-Junioren gewannen die vier das Bahn-verteilungsrennen. Somit hatten sie für das A-Finale am Sonntag eine Favoritenrolle. Im Finale zeigten die vier erneut ein starkes Rennen und holten Bronze.
Im Achter startete Laurenz in einer Renngemeinschaft. Nach dem Vorlauf ging es über den Hoffnungslauf ins Finale, wo sie einen starken 6. Platz belegten. Nach den starken Leistungen hat Laurenz sich für Baltic-Cup im Herbst in Norwegen empfohlen.
(lwu/skl/Fotos: prv)