Wegen weiterhin hoher Corona-Infektionszahlen wird der aktuelle Lockdown bis mindestens Ende Januar 2021 verlängert. Darauf haben sich Bund und Länder bei ihren Beratungen an diesem Dienstag verständigt. Stimmt das sächsische Kabinett dem zu, sollen die verschärften Regeln auch im Freistaat umgesetzt werden. 

Damit wird der organisierte Breitensport in Sachsen auch weiterhin ruhen. Sportstätten bleiben geschlossen, genauso wie Schulen, Kitas, viele Geschäfte, gastronomische Betriebe und etliche weitere Einrichtungen. Es gelteKontakte und auch die Mobilität zu beschränken. 

So soll die Kontaktnachverfolgung nach Infektionen durch die Gesundheitsämter erleichtert bzw. erst wieder ermöglicht werden und vor allem die medizinische Intensivversorgung mit dem vorhandenen Personal gewährleistet werden. 

Die neuen Regeln des sogenannten harten Lockdowns wurden zudem verschärft. Kontakte sollen bei einem Inzidenzwert von 200 weiter beschränkt werden. Private Treffen seien dann nur noch für Angehörige des eigenen Haushaltes und mit maximal einer Person eines weiteren Haushaltegestattet 

Der in Sachsen bereits geltende Bewegungsradius von bis zu 15 Kilometern um den Wohnort entfernt soll in dem Fall (Überschreitung des 200er-Grenzwertes) bundesweit gelten. Derzeit ist Sachsen mit einem Sieben-Tage-Wert von über 300 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner deutschlandweit im Bundesländervergleich am schlimmsten von der Pandemie betroffen. 

Wir müssen weiter handeln und sehr achtsam sein, wir haben zum Jahreswechsel hier gesehen, wie sehr sich die Situation zuspitzen kann”, erklärte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer am Dienstag. Alles sei auf Kante genäht.  

Obendrein gebe es eine Virus-Mutation. In Europa seien zudem im Dezember 2020 so viele Menschen nach Coronavirus-Infektionen an Covid-19 gestorben wie im gesamten Zeitraum davor. Patienten müssten bereits wegen voller Intensivbetten in andere Einrichtungen auch außerhalb des Freistaates verlegt werden. 

Bis Ende des Monats solle weiterhin alles getan werden, damit sich die Infektionszahlen reduzieren. Die medizinische Versorgung sei gefährdet aufgrund der hohen Infektionszahlen, die zudem Leid und hohe gesellschaftlichen, psychischen Kosten sowie erhebliche wirtschaftliche Kosten eines Lockdowns mit sich bringen, sagt er weiter 

Ab einer Sieben-Tages-Inzidenz von über 5Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner sei es nahezu unmöglich, dass die Kontakte schnell und verlässlich nachverfolgt werden können. Das müsse sich ändern. Der Lockdown light im November habe nicht funktioniert.  

Die bundesweiten Maßnahmen ab Mitte Dezember hätten mehr Wirkung gezeigt. Daher werde der jetzige sogenannte harte Lockdown über den 10. Januar 2021 hinaus verlängert. Schulen (außer Abschlussklassen ab 18. Januar) und Kitas werden geschlossen bleiben. Online- und Distanzunterricht sollen ermöglicht werden, eine Notbetreuung ebenso. Eine der beiden Ferienwochen der Winterferien soll gestrichen und eine weitere zu Ostern in der Karwoche nachgeholt werden. Für die Betreuung der Kinder zu Hause sind beim Kinderkrankengeld zehn zusätzliche Tage je Elternteil vorgesehen. 

Mehr zu den entsprechenden neuen Verordnungen folgen in den kommenden Tagen. 

 

(skl/Foto: skl)