Die Lokalmatadoren vom Biathlon-Stützpunkt Altenberg können auf ein insgesamt erfolgreiches Wettkampfwochenende im Osterzgebirge zurückblicken. Der „Nordcup“ war pandemiebedingt dort der erste größere Jugend-Wettkampf mit dem besten deutschen Biathlon-Nachwuchs seit Längerem.
Bei diesem Auftaktwettbewerb des Jugendcup/Deutschlandpokals des DSV mit drei Wettkämpfen an drei Tagen in Altenberg gab es mehrere Top-Ten- und Podestplätze für die sächsischen Talente – und auch Tagessiege.
So gewann Luc Richter vom SSV Altenberg den abschließenden Berglauf und sicherte sich Bronze in der Gesamtwertung in der Altersklasse 16. Stützpunktathletin Luise Thomas vom OBV Ringenhain gewann den Sprint zum Wettkampfstart und wurde am Ende Gesamt-Vierte.
Biathlontalent Johanna Lehnung vom SV Grün-Weiß Pirna konnte diese Leistung in ihrer Altersklasse 17 sogar noch toppen. Die 16-Jährige aus dem Sebnitzer Ortsteil Ottendorf sicherte sich in als beste Sächsin den zweiten Platz in der Endabrechnung.
Die Schülercup-Gesamtsiegerin 2019/20 sorgte dabei vor allem am Schlusstag für Aufsehen. War sie in den ersten beiden Disziplinen, im Sprint auf Skirollern, und beim Massenstart mit Crosslauf in der Sparkassen Arena in Zinnwald, noch Julia Tannheimer vom DAV Ulm unterlegen, konnte sie die derzeit dominierende Kontrahentin zum Abschluss sogar knapp bezwingen.
Beim Berglauf-Wettbewerb am Altenberger Eiskanal lieferte sich Johanna Lehnung ein enges Rennen mit der Topfavoritin. Am Ende erkämpfte sich das Grün-Weiß-Talent vom Stützpunkt Altenberg aber den Erfolg vor heimischer Kulisse mit 5,8 Sekunden Vorsprung.
Die Baden-Württembergerin war also – anders als ihr Heimatverein vor dem Schlussrennen orakelt hatte – doch noch einmal geschlagen worden. Zumindest die junge sächsische Biathletin reichte etwas mehr als „an sie heran“.
Platz drei ging mit einem Rückstand von 1:35,3 Minute an Sophie Patz vom SC Hammer. Kaderathletin Alma Siegismund vom SSV Altenberg wurde dahinter Vierte. In der Gesamtwertung belegte die vorher bei der SG Schellerhau ausgebildete Alma Siegismund Platz sechs.
Den zweiten Rang in der Nordcup-Gesamtwertung erreichte nach drei aufregenden Wettkampftagen in Altenberg Johanna Lehnung hinter Julia Tannheimer, die zweifellos auf ein Ticket bei den Jugend-Weltmeisterschaften rechnen kann. Die Ulmerin hatte die beiden DSV-Wettkämpfe im Frühjahr souverän gewinnen können. Zusammen mit der als jüngste Sportlerin berufenen Alma Siegesmund hatte sie es aufgrund „außergewöhnlicher Leistungen“ in den „NK2-Kader“ 2021/22 geschafft.
„Das waren insgesamt sehr gute Leistungen mit mehreren tollen Platzierungen“, erklärt Trainer Mike Fischer. Zu Johanna Lehnungs Abschneiden sagt er auf Nachfrage: „Das ist auch sehr hoch zu bewerten. Wichtig ist jetzt aber, dass sie sich weiterentwickelt.“
Unter der Koordination von Jakob Winkler vom Sächsischen Skiverband ist Fischer am Bundesstützpunkt Altenberg zuständig für die Altersklasse von Alma Siegismund und Johanna Lehnung. Arne Kluge zeichnet hier für die AK 19 und für die Junioren verantwortlich. Ex-Olympiasieger und „Neuzugang“ Frank-Peter Roetsch trainiert indes die jüngeren sächsischen Talente von der Jugend 16.
Und auch in den jüngeren Schüler-Nachwuchsaltersklassen gab es bereits einige Erfolge in dieser noch jungen Saison, zuletzt etwa beim Deutschen Schülercup vom 23. bis 26. September in Clausthal-Zellerfeld in Niedersachsen.
Arne Kühne vom SV Grün-Weiß Pirna gewann diesen Wettbewerb (RWS-Cup-Finale) in der AK 14 vor Kurt Schurig vom SSV Altenberg. Bei den Schülerinnen (AK13) holt Eli Neubert vom SSV Rang zwei.
Felix Kadner vom SV Grün-Weiß Pirna hatte indes im Massenstart in der AK 14 die Nase vorn. Die Leistung von Pirnas Gesamtwertungszweiten werde laut seinem Vereinsvorsitzenden Ullrich Schulz besonders gewürdigt, indem er ins Fritz Fischer Trainingscamp nach Ruhpolding, eingeladen wurde. Dort dürfe Felix Kadner ein Wochenende gemeinsam mit der Biathlon Nationalmannschaft trainieren.
Außerdem belegten weitere junge Biathlon-Asse aus dem Landkreis in der dortigen Schülercup-Gesamtwertung Podestplätze: Artur Göbel vorn der SG Stahl Schmiedeberg gewann das Abschlussrennen in der AK 13 und holte Gesamt-Silber vor dem drittplatzierten Hannes Pfau, ebenfalls SG Stahl Schmiedeberg. Alexa Gleditzsch vom SSV Altenberg (AK 14) erkämpfte sich in Niedersachsen Gesamt-Bronze.
(skl/Foto: Kevin Voigt/leh)