Nach fast vier Monaten coronabedingter Spielpause haben sich die Handballfrauen vom SSV Heidenau eindrucksvoll zurückgemeldet. Am Sonnabend gewann das Team das Topduell der Verbandsliga Ost beim bisherigen Spitzenreiter MSV Dresden mit 36:33 (18:18). Mit dem fünften Sieg im fünften Spiel eroberten die Heidenauerinnen zudem die Tabellenführung. Da es in dieser Saison eine verkürzte Spielzeit geben wird und bis Ende April nur noch vier Partien ausstehen, war dieser hart erkämpfte Auswärtserfolg für das Team von Trainer Dirk Stumpe besonders wichtig im Kampf um den Aufstieg in die Sachsenliga.
Beide Teams mühten sich anfangs, im Angriff erfolgreich abzuschließen. Erst Heidenaus Nadja Hultsch, die an diesem Tag mit 15 Toren treffsicherste Gästespielerin, brach das Eis. Nach vier Minuten das 1:0 für den SSV. Doch danach traf zunächst nur der MSV. Die Gastgeberinnen, bei denen unter anderem die beiden Ex-Neustädterinnen Jenny Kolewa und Martina Wiele aufliefen, führte nach knapp acht Minuten mit 4:1.
Im weiteren Spielverlauf kam der SSV immer wieder heran, doch die Dresdnerinnen konnten den alten Drei-Tore-Vorsprung immer wieder aufs Neue herstellen. Eine Sekunde vor der Halbzeitpause glichen die Gäste wieder aus. Hultsch verwandelte einen Siebenmeter, insgesamt netzte sie all ihre 13 Siebenmeter ein. Auch Janine Tschöcke netzte ihren Strafwurf ein – der SSV hatte damit eine seit langem nicht erreichte 100-Prozent-Quote „vom Punkt“.
Nach dem Seitenwechsel drehten die Gäste zudem das Spiel und bauten ihre Führung zeitweise auf einen Vorsprung von fünf Toren aus (45. Minute). Der MSV kam nicht mehr entscheidend heran. Heidenau steht nun punktgleich mit dem Görlitzer HC II an der Tabellenspitzer. Der Vorjahres-Aufsteiger aus Dresden ist nun Dritter.
„Die Sieben-Meter-Quote war endlich mal super. Wir waren am Wochenende aber einfach alle richtig gut drauf, und hatten den absoluten Willen zu gewinnen“, erklärt Nadja Hultsch. „Wir hatten die Woche auch ein Trainingsspiel und haben uns auf das Spielen mit Wachs vorbereitet.“ In der heimischen Halle in Heidenau ist das Verwenden von Wachs zur besseren Haftung untersagt.
Am 19. März empfängt der SSV den Tabellenvorletzten SG Meißen/Riesa II.
Der Termin für das pandemiebedingt verlegte Duell zwischen Schlusslicht USV TU Dresden und dem Staffelsiebte HC Sachen Neustadt-Sebnitz ist noch offen. Der HCS, der endlich den zweiten Saisonerfolg feiern will, trifft am 27. März in eigener Halle auf die Sportfreunde 01 Dresden.
(skl/Foto: privat/SSV)