An diesem Wochenende macht die Bob- und Skeleton-Weltcup-Tour Halt auf der ältesten Kunsteisbahn der Welt. Vom 24. bis 26. Januar 2020 stehen am Königssee in Bayern aber nicht nur die Weltcuprennen auf dem Programm, sondern auch das „Race of Champions“, das beliebte historische Bob- und Legendenrennen. In historischen und aufwendig restaurierten Bob-Schlitten sitzen Olympia-Medaillengewinner und Weltmeister der vergangenen Jahrzehnte am Steuer, unter ihnen André Lange (vierfacher Olympiasieger), Manuel Machata (Viererbob-Weltmeister von 2011), Brian Shimer (Olympia-Bronze 2002) und Zintis Ekmanis (Olympia-Bronze 1984).

Neben ehemaligen Bob-Profis stürzen sich zudem als Anschieber bekannte Persönlichkeiten wie Extrembergsteiger Thomas Huber, Ex-Schwergewichtsboxer Axel Schulz oder königliche Hoheiten wie Leopold Prinz von Bayern und Eberhard Herzog von Württemberg mutig den Eiskanal hinunter. Es gewinnt der Bob, der am Ende die geringste Zeitdifferenz beider Läufe vorzuweisen hat.

Beim Skeleton-Weltcup am Königssee fährt Jacqueline Lölling (1052 Punkte) weiter im Gelben Trikot der Führenden im Gesamtweltcup, dicht gefolgt von der Österreicherin Janina Flock (1030 Punkte) und der Russin Elena Nikitina (986).

Spannend bleibt es auch bei den Skeleton-Männern: Martins Dukurs aus Lettand (1047) liegt hier in Führung, vor dem Russen Alexander Tretjakow (1018) und dem Südkoreaner Yun Sungbin (979). Der Dresdner Axel Jungk vom BSC Sachsen Oberbärenburg (913) liegt als bester Deutscher derzeit auf Platz vier im Gesamtklassement.

„Ich habe mir nach Innsbruck erstmal noch zwei, drei Tage Ruhe gegönnt, denn ich war ja noch mitten in der Antibiotikaphase und hätte eigentlich keine körperliche Belastung haben dürfen. Vielleicht kann ich noch ein, zwei Athletikeinheiten vorm Wettkampf absolvieren, damit ich auch bei den Startzeiten mal wieder in dem Bereich bin, wo ich eigentlich hingehöre. Dann sollte Königssee eigentlich gut laufen“, erklärt der 28-Jährige. „Das Besondere auf der Bahn am Königssee ist, dass das Rennen, zumindest im Weltcup, wo das Niveau sehr hoch ist, in einer Kurve entschieden wird – und das ist der Kreisel. Das ist eine sehr, sehr schwere Kurve, weil es da einfach auf kleinste Kleinigkeiten ankommt, die man am Ende gar nicht mehr spürt, und wo auch ein Funken Glück mitspielen muss, damit man da mit maximalem Risiko perfekt rauskommt. Derjenige, der das im Wettkampf zweimal hinbekommt, wird ganz oben stehen.“

Jungks Vereinskollege, Doppel-Weltmeister Francesco Friedrich, startet indes als Führender des Gesamtweltcups im Zweier und Vierer an den Königssee. Im Vierer liegt Lokalmatador Johannes Lochner dicht hinter dem Team des Pirnaer Bobpiloten.

Jubeln Friedrich und seine Anschieber nach drei bzw. zwei Siegen im Zweier- und Viererbob in Serie an diesem Wochenende erneut? „Königssee ist für mich immer schwierig, weil oben die Ser immer genau passen müssen. Man merkt nicht Hundertprozent, wo man ist, und wenn das nicht passt, dann verliert man im unteren Bereich gleich mal ein paar Hundertstel. Und die reichen dann, um nicht ganz oben zu stehen. Das ist vor allem im Vierer so“, sagt der Doppel-Olympiassieger aus Sachsen. „Im Zweier geht es immer, da kann man es ganz gut ausgleichen, aber im Vierer muss es wirklich von oben bis unten passen, sonst reicht es unten einfach nicht.“

Die beiden weiteren Bobpiloten vom BSC Sachsen Oberbärenburg, Richard Oelsner im Zweierbob und Nico Walther in beiden Schlitten, hoffen ebenfalls auf Podestplätze auf der WM-Bahn von 2017. „Ich hoffe, unsere Wunden sind jetzt zum Start am Königssee geleckt. Es ist eine Bahn, auf der ich in der Regel sehr gerne fahre. Ich bin dort im Zweier auch immer ein ganzes Stück besser als in Innsbruck-Igls. Da waren wir im Zweier übrigens noch nie besser als Vierter“, sagt Walther.  „Wir  freuen uns deshalb unheimlich auf Königssee, weil es eine schöne Bahn ist, auf der wir immer gute Ergebnisse hatte.“

Bei den Frauen führt Kaillie Humphries aus den USA (1034) vor der Oberbärenburger Vize-Weltmeisterin Stephanie Schneider (1011) und Olympiasiegerin Mariama Jamanka (995) vom BRC Thüringen.

„Ich hoffe, am Königssee mit so einer Performance wie zuletzt in Innsbruck, mit der Ausnahme, dass der zweite Lauf dann wieder besser für uns läuft. Wichtig auf der Bahn ist, dass man Ausfahrt S4 die Geschwindigkeit mitnimmt und die Gerade halbwegs trifft. Wenn man Ausfahrt Kreise auch noch mal schön mit Zug fährt, dann geht das schon“, sagt Stephanie Schneider. (hg/skl/Foto: df)

 

Zeitplan und TV-Übertragungen:

Freitag, 24. Januar 2020

11.30 Uhr BMW IBSF Weltcup, Frauen-Skeleton, Lauf 1

13.00 Uhr BMW IBSF Weltcup, Frauen-Skeleton, Lauf 2

15.30 Uhr BMW IBSF Weltcup, Männer-Skeleton, Lauf 1

17.00 Uhr BMW IBSF Weltcup, Männer-Skeleton, Lauf 2

ARD 13.00 Uhr LIVE Frauen-Skeleton, Lauf 2

 

Sonnabend, 25. Januar 2020

12.00 Uhr BMW IBSF Weltcup, Frauen-Zweierbob, Lauf 1

13.30 Uhr BMW IBSF Weltcup, Frauen-Zweierbob, Lauf 2

15.00 Uhr BMW IBSF Weltcup, Zweierbob, Lauf 1

16.30 Uhr BMW IBSF Weltcup, Zweierbob, Lauf 2

17.25 Uhr Historic Race Teil 1

ARD
08.30 Uhr Zusammenfassung Skeleton Männer

14.00 Uhr LIVE Frauen-Zweierbob, Lauf 2

18.10 Uhr Zusammenfassung Zweierbob Lauf 1+2

 

Sonntag, 26. Januar 2020

13.30 Uhr BMW IBSF Weltcup, Viererbob, Lauf 1

15.00 Uhr BMW IBSF Weltcup, Viererbob, Lauf 2

16.05 Uhr Historic Race Teil 2

ARD
15.45 Uhr Zusammenfassung Viererbob Lauf 1+2

(Alle Angaben sind ohne Gewähr.)