Unbeeindruckt von personellen Verstimmungen um den „Wechsel“ von Ex-Anschieber Thorsten Margis zum Hauptkontrahenten Johannes Lochner steuerte Francesco Friedrich seine Bobs beim Weltcup-Auftakt in Altenberg zweimal auf den ersten Platz. Der Rekordchampion vom BSC Sachsen Oberbärenburg gewann am Sonnabend mit Neuzugang und Debütant Simon Wulff im Zweierwettbewerb vor Lochner (mit Georg Fleischhauer) und den drittplatzierten Ammour-Brüdern (BRC Thüringen/Eintracht Frankfurt) – ein deutscher Dreifach-Triumph im SachsenEnergie-Eiskanal. Tags darauf durfte Friedrich zusammen mit Alexander Schüller (SV Halle) und Matthias Sommer (BSC Winterberg) sowie Felix Straub (Oberbärenburg) auch im großen Schlitten jubeln.
Allerdings kam der Sieg nach einem Abbruch des ersten Laufes infolge eines Unfalls beider China-Bobs zustande. Lochner war gerade mit seiner Crew und Bestzeit ins Ziel gekommen, Friedrich stand bereit. Um die Versorgung der restlichen, noch startenden Teams zu gewährleisten – nach den Unfällen der Chinesen – muss immer ein Arzt zur Verfügung stehen, also „frei“ sein. Da dies nicht gewährleistet war, unterbrachen die Organisatoren dem Regelwerk entsprechend diesen ersten Lauf.
Der Re-Start mit nur noch 18 Mannschaften erfolgte dann über eine Stunde später, und es wurde schließlich nur dieser eine Lauf gewertet. Im sächsischen Nebel setzte sich schließlich das Bobteam Friedrich vor der Crew von „Hansi“ Lochner (BC Stuttgart Solitude,+0,17 Sekunden) und dem zeitgleich ebenfalls zweitplatzierten österreichischen Schlitten von Pilot Markus Treichl durch.
„Wir sind froh, unter diesen Bedingungen gewonnen zu haben. Es war natürlich nicht hundertprozentig fair heute, aber am Ende dann vermutlich noch die beste Variante. Einige Teams hatten schon einen Lauf, vielleicht hatten die Kufen schon einen Schlag abbekommen. Natürlich ist das alles nicht so, wie es sein sollte. Darum hoffen wir, dass es jetzt besser weitergeht“, so Friedrich im BSD-Interview nach dem Sieg im ersten Viererbob-Wettkampf 2024/25. „Im Zweierrennen waren die Bedingungen nicht so gut wie bei der Deutschen Meisterschaft. Deswegen war das hier eine richtig gute Performance von uns. Der erste Lauf war hervorragend, da gibts kaum was zu Meckern. Wir haben das erste Rennen nach Hause gebracht und sind zufrieden.“
Die Frauenrennen im Monobob als auch im Zweierbob entschied Pilotin Laura Nolte vom BSC Winterberg für sich. Olympiasiegerin Kaillie Armbruster Humphries aus den USA wurde Siebte im Monobob und belegte Platz fünf im kleinen Schlitten bei ihrem Comeback nach Babypause.
(skl/bsd/Fotos: ibsf)